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05.07.2004 10:13

eGovernment als Rettungsanker (Uni Bamberg)

Dr. Oliver Pfohlmann Dezernat Kommunikation
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

    Eine Fachtagung an der Universität Bamberg beschäftigt sich mit der Neugestaltung der Sozialen Sicherungssysteme und eGovernment.

    Die Dienstleistungsstrukturen im sozialen Sicherungssystem stammen noch aus Zeiten der Prosperität. Vorherrschend sind Doppelstrukturen bei der Erbringung von Dienstleistungen, intransparente Zuständigkeitsgeflechte und mangelndes Controlling. Die gleichen Daten werden von verschiedenen Behörden und Trägern oft unkoordiniert und mehrfach erhoben. Eine Neugestaltung in diesem Bereich ist dringend nötig.

    Für eine effiziente Bündelung der gegebenen Ressourcen im Sozialbereich könnte sich Elec-tronic Government (eGovernment) als Rettungsanker erweisen. Die Fachtagung "Neugestaltung der Sozialen Sicherungssysteme und eGovernment", die am Montag, 19. Juli 2004, ab 10.00 Uhr in der AULA der Universität Bamberg, Dominikanerstraße 2a stattfindet, thematisiert diesen "Rettungsanker". Es sollen Impulse vermittelt werden, um Chancen zur Anpassung von Dienstleistungsprozessen im sozialen Bereich an die technischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts auszuloten. Hier ist Innovation und insbesondere eine leistungsfähige Wirkungsforschung gefragt. Dass eGovernment ein Zukunftsthema ist, beweisen nicht zuletzt die interessierten Tagungsteilnehmer: Entscheider aus Wirtschaft, Politik und dem Sozialbereich aus verschiedenen Bundesländern haben sich bereits angemeldet.

    Erste Schritte in ein modernes Sozialsystem
    In zahlreichen Sektoren des öffentlichen Dienstes hat die elektronische Verwaltungsreform bereits Einzug gehalten. Effizienzsteigerung, schnelleres Verwaltungshandeln und verbesserte Servicequalität stehen dabei im Vordergrund. Das Sozialwesen blieb von dieser Modernisierungswelle bis auf wenige Ausnahmen ausgespart. Auch bei der bundesweiten DeutschlandOnline-Initiative ist der Sozialbereich nur unzureichend vertreten.

    Die Integration von Teilen der Arbeits- und Sozialverwaltung (Hartz IV), die geplante JobCard und GesundheitsCard sowie die Einigung auf technische Datenstandards im Sozialbereich zeichnen sich zwar ab. Online-Beratung und elektronische Falldokumentation werden bereits mancherorts praktiziert. Dies sind aber nur erste Schritte in ein modernes Sozialsystem. Grundlegender Handlungsbedarf besteht vor allem bei der Modernisierung von Jugend-, Gesundheits- und Sozialämtern sowie der Arbeitsverwaltung, insbesondere bei der Vernetzung untereinander und zu Landes- und Bundeseinrichtungen.

    Masterplan gefragt - Staatsministerium unterstützt eGovernment Initiative
    Einen neuralgischen Punkt bildet die informations- und kommunikationstechnische Einbindung der freien Träger und weiterer externer Einrichtungen. Gefragt sind gerade auch im Hinblick auf Hartz IV Perspektiven für das Sozialwesen für die nächsten zehn Jahre, um die mit eGovernment verbundenen Möglichkeiten optimal auszuschöpfen. "Erforderlich ist ein Bündnis 'Sozial-online' und die Erarbeitung eines Masterplanes zur Umsetzung unter Einbeziehung der öffentlichen Hand, der Träger der Wohlfahrtspflege und anderer Beteiligter", das fordert Veranstalter Prof. Dr. Dieter Brosch vom Fachbereich Soziale Arbeit. "Die Tagung kann ein erster Schritt in diese Richtung sein."

    Sie richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus Städten und Landkreisen, aus kirchlichen und sozialen Einrichtungen, Verbänden, an EDV-Dienstleistende und andere Interessierte. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Staatssekretär Jürgen Heike, Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.
    Alle Abteilungen des bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales unterstützen die eGovernment Initiative und gestalten so die Verwaltungszukunft mit moderner Informationstechnik. Seit Mai 2004 ist im Geschäftsbereich eine Online-Antragstellung im Erziehungsgeldverfahren möglich, weitere elektronische Dienste befinden sich in der Entwicklung.

    Kontakt: Prof. Dr. Dieter Brosch
    Tel. 0951/863 2031
    dieter.brosch@sowes.uni-bamberg.de

    Tagungsprogramm: s. URL


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-bamberg.de/sowes/tagung


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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