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15.12.1998 14:04

Saarländische Kompetenz in der Nanotechnologie

Claudia Brettar Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Nanotechnologie: Die Chance für das Saarland
    Das überregionale Kompetenzzentrum "Nanoanalytik" startet im
    Januar 1999.
    Die Saar-Uni, Teil des virtuellen Netzwerks, macht mobil:
    Die Nanotechnologie soll eine saarländische Spezialität werden.

    Im Januar 1999 nimmt das überregionale Kompetenzzentrum Nanoanalytik seine Arbeit auf.
    Mit ihm geht auch die Experimentalphysik der Universität des Saarlandes ans Werk: Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für zerstörungsfreie Prüfverfahren (IzfP) ist die Saarbrücker Fachrichtung unter Leitung von Prof. Dr. Uwe Hartmann saarländischer Partner in der virtuellen Verflechtung von Forschungszentren, die Kernkompetenzen hervorragender Nanoanalytik-Standorte in Deutschland verknüpfen soll.
    Dieses Netzwerk, an dem die in der Nanoanalytik leistungsfähigsten Forschergruppen Deutschlands, anerkannte Dienstleister, Gerätehersteller und Anwender aus der Großindustrie mitarbeiten, ist eines von fünf Kompetenzzentren zur Nanotechnologie (NT), die in einem Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Sommer 1998 ermittelt wurden.

    Deutschland soll in der NT, die als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts anerkannt ist, nicht den Anschluß an Vorreiter-Länder wie China, Japan und die USA verpassen. -
    Und hier sehen die Nano-Experten der Saar-Uni auch die Chance für das Saarland: "Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das Saarland zur NT-Region zu machen - mit den entsprechend positiven Folgen für die saarländische Forschungs- und Wirtschaftslandschaft", so der Saarbrücker Nano-Experte Prof. Dr. Uwe Hartmann, Philip-Morris-Preisträger und NT-Berater des Bundesforschungsministeriums.
    Fachleute erwarten in Sachen Nanotechnologie die größten Marktpotentiale.
    Gegenstand der NT sind Phänomene, die in "nanoskaligen" Dimensionen auftreten, also im Bereich kleinster Strukturen der Größe von millionstel Millimetern.
    Die Anwendungen der NT erstrecken sich quer durch alle Disziplinen und Branchen - von der DNA-Analyse über selbstreinigende Glasscheiben bis hin zu Computerchips, Automobilbau oder Qualitäts- und Sicherheitskontrolle.
    Schon heute gibt es marktreife Produkte; in den kommenden Jahrzehnten wird die Nanoforschung Experten zufolge die Industrie revolutionieren.

    Das Kompetenznetzwerk Nanoanalytik befaßt sich in diesem Rahmen mit der Vermessung und Analyse der kleinsten Strukturen von Materialien und Bauelementen:
    Es soll die Grundmauern, auf die die NT-Forschung und -Entwicklung aufbaut, durch neue Analysemethoden und Qualitätskontrolle verstärken, Fehlerquellen suchen und beseitigen und neue Wege der Anwendung und der Machbarkeit aufzeigen. Auch bei der Standardisierung und Normung sowie reproduzierbaren Massenproduktion spielt die Nanoanalytik eine der tragenden Rollen.

    Handwerkszeug der Nanoanalytik ist vor allem die Rastersondentechnik. Einen wesentlichen Beitrag für ihre weitere Optimierung leistete Prof. Dr. Uwe Hartmann mit der Entwicklung des Raster-Squid-Mikroskops: Insbesondere auch für diese Arbeit wurde er mit dem diesjährigen Philip Morris Forschungspreis, einem der höchstdotierten Forschungspreise der Bundesrepublik, ausgezeichnet.
    Das Raster-Squid-Mikroskop, ein Magnetfeldmikroskop, das aus einer Forschungskooperation des Forschungszentrums Jülich und der Saar-Uni hervorging, besteht aus einem Rastertunnelmikroskop, an dessen Spitze ein supraleitendes Bauelement (Squid) angebracht ist. Diese Kombination ermöglicht, magnetische Bereiche an der Oberfläche von Festkörpern mit hoher Genauigkeit zu orten. Die Arbeitsgruppe um Prof. Hartmann erzielte auf diese Weise eine Ortsauflösung von einem zehntel Mikrometer. So können etwa magnetische Strukturen auf Chips untersucht werden. Aber auch räumliche Strukturen einer Oberfläche können erkundet werden, so daß Zusammenhänge zwischen Struktur und elektronischen und magnetischen Eigenschaften aufgedeckt werden können, was zur Erforschung magnetischer Datenspeicher und Supraleiter genutzt werden kann. Auch biologische Proben, wie Bakterien, die sich im Magnetfeld der Erde ausrichten, können untersucht werden.

    Sie haben noch Fragen? Dann setzen Sie sich bitte mit Herrn
    Prof. Dr. Uwe Hartmann in Verbindung ( 0681 / 302 - 3798).


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-saarland.de/matfak/fb10/hartmann/
    http://www.nanonet.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften, fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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