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05.07.2004 15:57

Wirkung von Gewalt in den Medien auf Kinder

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Ringvorlesung über Medienethik und Pädagogik

    Die "Wirkung von Gewalt in Medien auf Kinder" ist das Thema der gemeinsamen Ringvorlesung von Prof. Dr. Karin Richter und Prof. Dr. Burkhard Fuhs am Dienstag, dem 6. Juli 2004. Als eine "Frage zwischen Medienethik und Pädagogik" wollen die beiden Professoren vom Fachgebiet Grundschulpädagogik der Universität Erfurt diese Problematik diskutieren. Fuhs und Richter verweisen in ihrem Beitrag auf Aspekte der Gewaltdarstellung in verschiedenen Medien: vom Märchen bis zum Internet. In diesem Kontext werden sowohl die Hintergründe für die Zeichnung gewaltsamer Akte in fiktiven Welten berührt als auch Ergebnisse empirischer Studien zur kindlichen Medienrezeption vorgestellt. Burkhard Fuhs und Karin Richter werfen aus der Sicht der Kindheitsforschung und der Pädagogik einen kritischen Blick auf bedenkliche Medienerscheinungen und stellen diese in einen Bezug zur Stellung der Gewalt in der Gesellschaft. Die Verbindung zwischen Kinderkultur und Erwachsenenkultur wird dabei im Zusammenhang mit ethischen Fragen der Verantwortung einer Gemeinschaft gegenüber kindlicher Entwicklung betrachtet. Die Aussagen zur fiktiven Darstellung von Gewalt in Märchen und Mythen insistiert auf dem Erkennen der historischen Dimension des Problems.

    Nach ihrem Studium der Germanistik und Geschichte war Karin Richter zunächst als Lehrerin tätig. 1976 promovierte sie über die Staatsidee in der deutschen Romantik, ging als Assistentin an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und arbeitete dann mehrere Jahre als Lektorin für deutsche Sprache und Literatur in Warschau. 1987 erfolgte die Habilitation mit einer Arbeit zur poetologischen und wirkungsästhetischen Fragen der Kinder- und Jugendliteratur. 1994 zog sie den Ruf der damaligen Pädagogischen Hochschule Erfurt auf die Professur für "Literarische Erziehung/ Kinder- und Jugendliteratur", einem ebenfalls in diesem Jahr ergangenen Ruf der Universität Gießen auf eine Professur für "Deutsche Sprache und Literatur und deren Didaktik" vor. Sie ist Sprecherin des Fachgebietes "Grundschulpädagogik und Kindheitsforschung an der Universität Erfurt und Mitglied der Akademie für Kinder- und Jugendliteratur.

    Professor Dr. Burkhard Fuhs ist Erziehungswissenschaftler und Volkskundler. Er hat die Professur Lernen und Neue Medien an der Universität Erfurt im Fachgebiet Grundschulpädagogik und Kindheitsforschung inne. Seit Mitte der 80er Jahre ist Fuhs in der Kindheits-/ Jugendforschung tätig. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Veränderungen von Kindheit, das Verhältnis zwischen den Generationen, die Modernisierung des Alltags.

    Die achte Ringvorlesung der Universität beschäftigt sich im Sommersemester mit dem Thema "Ethik in der Krise - Ethik für die Krise". Ethiker sind derzeit bei den Diskussionen um das Lebenspartnerschaftsgesetz, Stammzellen oder aktive Sterbehilfe gefragt. Mit der großen Nachfrage nach Ethik, die sich auch in der Einsetzung von Enquete-Kommissionen oder nationalen Ethikräten widerspiegelt, ist auch eine große Unsicherheit verbunden. Immer wieder macht die Gesellschaft die Erfahrung, dass die Ethik als wissenschaftliche Reflexion moralischer Überzeugungen selbst Teil der Unsicherheiten ist, also - wenn man so will - der krisenhaften Phänomene der Gegenwart. Die Vorlesung in diesem Sommersemester ist der Überzeugung, dass die ethische Reflexion einen Dienst anzubieten hat, den die Gesellschaft braucht. Sie hat den Mut, einen Blick in die Werkstatt zur eröffnen, die die wissenschaftliche ethische Reflexion gegenwärtig darstellt. Dieser Blick soll zeigen, welche Chancen ethische "Beratung" aus den Reihen der Wissenschaft für die gegenwärtige Gesellschaft in ihrer Orientierungssuche bietet. Es ist Ethik für die Krise, also ein Nachdenken über die Ressourcen der moralischen Überzeugungen, die Halt geben, den Herausforderungen der Gegenwart standzuhalten und nach menschlichen Lösungen Ausschau zu halten für die kommende Entwicklung.

    Die gemeinsam mit der Fachhochschule, mit Unterstützung der Sparkassenfinanzgruppe und der Universitätsgesellschaft Erfurt e.V. veranstaltete und von der Thüringischen Landeszeitung präsentierte populäre Reihe bietet jeweils dienstags (Beginn 18.00 Uhr in der Michaeliskirche/Universitätskirche) in insgesamt 14 Veranstaltungen Vorträge von Professoren verschiedener deutscher Universitäten.

    Letzter Termin in der Reihe: 13.7.2004, 18.00 Uhr, "Die Familie als Basis der modernen Gesellschaft", Prof. Dr. Dr. Wassilios E. Fthenakis, Universität Bozen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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