idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
23.02.2024 10:30

Digitale Tools für die berufliche Bildung in Sachsen: Neues Projekt 2024 gestartet

Betty Baumann Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Die Zahl der Auszubildenden in Sachsen ist zuletzt deutlich gewachsen, nun soll – mithilfe der Digitalisierung – auch die Qualität der Ausbildung steigen: Das vom Europäischen Sozialfonds (ESF) geförderte Projekt „InnoVET-Kfz“ an der Professur für Berufspädagogik der TU Dresden möchte den Auszubildenden im Kfz-Gewerbe das Lernen mit digitalen Tools (u. a. einer Computersimulation) erleichtern. Gleichzeitig sollen in einem zweiten Teilprojekt die Möglichkeiten digitaler Prüfungsstationen erforscht und erprobt werden. Die Stationen sollen sicherstellen, dass Prüflinge nach denselben Kriterien bewertet und Prüfende entlastet werden.

    In Zusammenarbeit mit verschiedenen Ausbildungsstätten in Dresden, wie dem beruflichen Schulzentrum "Gustav-Anton Zeuner", dem "Haus des Kfz-Gewerbes Dresden" sowie zwei großen regionalen Ausbildungsbetrieben, möchten die Forschenden die Kfz-Ausbildung und -Prüfung weiterentwickeln. Eine schrittweise Digitalisierung ist dabei eine entscheidende Maßnahme, um das Handwerk zeitgemäß und leistungsfähig zu halten.

    Ein Ziel des Projektes ist es, die Fähigkeiten zur Störungsdiagnose bei Kfz-Auszubildenden zu verbessern. Die erfolgreiche Bearbeitung von Kfz-Störungsdiagnosen erfordert ein tiefes Verständnis für zunehmend vernetzte Fahrzeugsysteme. Derzeit verbleiben etwa 80 Prozent der Kfz-Auszubildenden am Ende ihrer Ausbildungszeit unterhalb des gewünschten Kompetenzniveaus. Einige wenige Auszubildende können Ursachen anspruchsvoller Störungen schnell finden, während viele andere selbst einfache Störungsursachen, wie eine defekte Sicherung des Abblendlichts, auch nach längerer Zeit nicht identifizieren können.

    An diesem Punkt setzt „InnoVET-Kfz“ mit der Einführung einer digital gestützten Lernumgebung an. Eine integrierte Kfz-Computersimulation ermöglicht das Diagnostizieren authentischer Störungen unabhängig von Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Gleichzeitig können Lerninhalte und Aufgaben an das individuelle Niveau der Auszubildenden angepasst werden. So sollen auch die Ausbildenden in Schule und Betrieb zeitlich entlastet und damit die Auswirkungen des aktuellen Personalmangels etwas gemildert werden.

    Am Ende der Ausbildung steht die Prüfung. Es ist fraglich, wie gut die aktuellen Prüfungsformen tatsächlich zur Kompetenzmessung geeignet sind. Studien zeigen, dass die Ergebnisse der praktischen Gesellenprüfung oft von den Ergebnissen wissenschaftlich geprüfter Fachtests abweichen. Eine mögliche Ursache könnte der geringe Standardisierungsgrad sein. Um diesem Problem zu begegnen, strebt das Projekt an, geeignete Prüfungsstationen durch die Kfz-Computersimulation zu unterstützen oder sogar ganz zu ersetzen. So kann die Diagnosekompetenz valide, reliabel und damit innerhalb der Auszubildenden vergleichbar erfasst werden. Dies soll den menschlichen Einfluss auf die Prüfungsergebnisse reduzieren und gleichzeitig den Personal- und Materialbedarf für die Prüfungsstation minimieren.

    Bis zum Projektende am 31. Dezember 2026 wird intensiv daran gearbeitet, die Ausbildungs- und Prüfungspraxis in der Region Dresden leistungsstark, modern und zukunftsfähig zu gestalten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Stephan Abele
    TU Dresden
    Professur für Berufspädagogik
    Tel.: 0351 463-37641
    Email: stephan.abele@tu-dresden.de


    Bilder

    Mechaniker repariert Automotor mit KI-generiertem Schraubenschlüssel
    Mechaniker repariert Automotor mit KI-generiertem Schraubenschlüssel

    Freepik


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Mechaniker repariert Automotor mit KI-generiertem Schraubenschlüssel


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).