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06.07.2004 04:04

Die Zukunft der Mittelalter-Forschung liegt in ...

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Ein Überblick über aktuelle Forschungsnsätze der Mediävistik bei den "Augsburger Tagen der Forschung 2004" ---

    Städte - Pest - Geschlechterrollen - Computer - Kardinäle - Elefanten: So hat Prof. Dr. Martin Kaufhold (Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte) den "Tag der Mittelalterforschung" untertitelt, zu dem er eine Kollegin und vier Kollegen der jüngeren deutschen Historikergeneration als Referenten an die Universität Augsburg eingeladen hat. In zwei je zweistündigen Sessionen (von 10.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 16.00 Uhr) werden sie am 8. Juli mit Kaufhold zusammen sechs Ausblicke in die Zukunft der historischen Mittelalterforschung geben.

    VERGLEICHENDE QUELLENARBEIT

    Nach dem Motto "Jemand muss schließlich die gute alte Mediävistik vertreten" eröffnet Kaufhold selbst den "Tag der Mittelalterforschung" mit einem "Tyrannei und Elefanten" überschriebenen Einführungsvortrag in die Methodik der mediävistischen Quellenarbeit.

    STADTGESCHICHTE

    Dem von Kaufhold vertretenen Standpunkt, wonach die Zukunft der Mittelalterforschung in der vergleichenden Quallenarbeit liege, stellt anschließend PD Dr. Felicitas Schmieder (Universität Frankfurt) ihre These gegenüber, wonach diese Zukunft in der Stadtgeschichte liege, denn aus der mittelalterlichen Stadt als innereuropäischem Exportschlager des 11. bis 14. Jahrhunderts sei die zentrale Quelle europäischer Gemeinsamkeit geworden.

    SEUCHEN- UND SOZIALGESCHICHTE

    PD Dr. Kay Peter Jankrift von der Universität Münster beschließt die Session I mit der These, dass die Seuchen- und Sozialgeschichte der Schlüssel zur Zukunft der Mittelalterforschung sei. Der Umgang mit Seuchen, Krankheit und Tod habe nämlich eine zentrale Rolle für die Entwicklung der mittelalterlichen Lebenswelt gespielt, die bis in unsere Gegenwart nachwirke.

    GESCHLECHTERGESCHICHTE

    Die Geschlechtergeschichte wird PD Dr. Klaus van Eickels (Universität Bamberg) zu Beginn der Session II in den Vordergrund stellen, denn aus seiner Sicht bestimmten die Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz und das Netzwerk personaler Bindungen in hohem Maße die Handlungsspielräume mittelalterlicher Menschen.

    GEISTLICHE MONARCHIEN

    Dr. Thomas Krüger (Universität Augsburg) plädiert für einen Zugang zum Mittelalter über die verfassungsgeschichtliche Erforschung geistlicher Monarchien. Denn das aus der hochmittelalterlichen Reformbewegung hervorgegangene Kardinalskollegium habe im Spätmittelalter als Reformbremse gewirkt.

    HANDSCHRIFTENDIGITALISIERUNG

    Ganz anders zum Abschluss dann Dr. Georg Vogeler von der LMU München: Weil die Mittelalterforscher seiner Überzeugung nach einen besseren Zugriff auf die Originale brauchen, weil sie ortsungebunden auf diese Originale zugreifen und große Mengen davon durchsuchen können müssen, fordert er: Handschriften und Urkunden in den Computer! Und dementsprechend liegt für ihn die Zukunft der Mittelalterforschung in der Digitalisierung der mittelalterlichen Handschriften.

    Die Einzelpräsentation dauern jeweils zwanzig Minuten, so dass in jeder der beiden Sessionen ausreichend Zeit für Nachfragen und Diskussion verbleiben wird. Die Session I findet im HS II des Hörsaalzentrums (Universitätsstraße 10) statt, die Session II am Nachmittag im HS 2107 des unmittelbar benachbarten Gebäudes der Philosophischen Fakultäten.
    ___________________________

    KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN:
    Prof. Dr. Martin Kaufhold
    Telefon 0821/598-5540
    martin.kaufhold@phil.uni-augsburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     


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