Wie bekommt man aus Licht mehr als nur Infos zur Emission? Prof. Dr. Jens Voskuhl entwickelt an der Universität Duisburg-Essen spezielle Leuchtpigmente – sogenannte Luminophore –, die Licht in einem breiten Farbspektrum abgeben. Bisher Junior-Professor an der Fakultät für Chemie hat Voskuhl nun die Professur für Organische Chemie II angenommen.
Nach einem Chemiestudium (2002-2007) und ausgezeichneter Promotion (2011) an der Universität Münster ging Voskuhl für mehrere Jahre in die Niederlande an zwei Universitäten: Leiden (2011-2013) und Twente (2013-2015). Zurück in Deutschland (2015) forschte er ein halbes Jahr lang an der Uni Münster. 2015 wurde er an der Universität Duisburg-Essen (UDE) Juniorprofessor für biosupramolekulare Chemie und erhielt für seinen Einsatz in der Lehre zwei Preise: 2018 den der Chemischen Fakultät, 2019 den der UDE. Seine jetzige Professur vertritt er seit 2021.
Luminophore sind Substanzen, die Licht aussenden, wenn sie durch elektrische Energie, Licht, Temperatur oder chemische Reaktionen angeregt werden. Genutzt werden sie etwa in der Medizin, bei der optischen Beschichtung von Sonnenschutzfolien und Sicherheitsglas, Kriminaltechnik sowie beim Umwandeln von Licht in elektrische und chemische Energie.
„Mich interessieren alle Bereiche, in denen Lichtemission, also Lumineszenz, wichtig ist“, sagt Voskuhl. Das umfasst die biomedizinische Chemie und biomedizinische Bildgebung sowie die Materialwissenschaften. Aktuell erforscht er, was Luminophore außer der Lichtemission leisten können. „Wir untersuchen, wie sich der Bindungszustand der Moleküle, externe Einflüsse wie pH-Wert, Temperatur und die mechanische Belastung auf die Emission auswirken können.“ Dazu erstellen er und sein Team kleine, organische Moleküle, die Licht in einem breiten Farbspektrum abgeben können. „Wenn wir spezifische Rezeptoren mit Luminophoren kombinieren, verändern wir die Stoffe so, dass sie DNA-Sequenzen etwa von Krebszellen erkennen, darauf reagieren und entsprechend Licht emittieren“, so der 41-Jährige.
Bisher steht für Voskuhls Team die kurzlebige Lichtmission Fluoreszenz im Fokus. „Ich möchte mich künftig auch mit der langlebigen Emission beschäftigen, der Phosphoreszenz. Sie ist wegen des vorhandenen Sauerstoffs in biologischen Medien bisher nicht stabil. Wir versuchen, extrem langlebige Emitter chemisch zu verkapseln, was die Aufrechterhaltung der Phosphoreszenz in wässrigen Medien ermöglicht.“ Phosphoreszenz bietet anders als Fluoreszenz einen deutlich erhöhten Kontrast ohne störende Hintergrundemission in biologischen Proben. Damit lässt sie sich sehr gut in der Mikroskopie nutzen, etwa beim Studium ungeklärter Stoffwechselprozesse in Zellen.
Hinweis für die Redaktion:
Ein Foto von Prof. Dr. Jens Voskuhl (© UDE / Fabian Strauch) stellen wir Ihnen für die Berichterstattung als Download zur Verfügung:
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Weitere Informationen:
Prof. Dr. rer. nat. Jens Voskuhl, Fakultät für Chemie, Tel. 0201/18-32404, jens.voskuhl@uni-due.de
Redaktion: Dr. Alexandra Nießen, Tel. 0203/37-91487, alexandra.niessen@uni-due.de
Fakultät für Chemie, Prof. Dr. rer. nat. Jens Voskuhl, Tel. 0201/18-32404, jens.voskuhl@uni-due.de
Erforscht Fluoreszenz: Prof. Dr. Jens Voskuhl
UDE / Fabian Strauch
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Biologie, Chemie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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