Unter realitätsnahen Bedingungen und in engem Kontakt mit der Praxis Projektarbeiten durchführen - diese Möglichkeit bietet ein neues Leuchtturmprojekt an der Fakultät für Bauingenieurwesen der RUB, die ein Projektbüro Umwelttechnik einrichtet, um Studierenden der Vertiefungsrichtung Umwelttechnik einen Einblick in den Berufsalltag von Ingenieuren zu vermitteln und so eine Brücke zur Praxis zu schlagen.
Bochum, 15.12.1998
Nr. 278
Willkommen im "Projektbüro Umwelttechnik"
Simulierter Berufsalltag für Bauingenieure
Leuchtturmprojekt mit Modellcharakter
Unter realitätsnahen Bedingungen und in engem Kontakt mit der Praxis (z. B. Behörden, Ingenieurbüros) Projektarbeiten durchzuführen - diese Möglichkeit bietet ein neues Leuchtturmprojekt an der Fakultät für Bauingenieurwesen der RUB. Die Antragsteller, Prof. Dr. rer. nat. Harro Stolpe (Projektleiter, Umwelttechnik und Ökologie im Bauwesen) und Prof. Dr.-Ing. Klaus Krass (Straßenwesen und Eisenbahnbau) wollen Studierenden der Vertiefungsrichtung Umwelttechnik einen Einblick in den Berufsalltag von Ingenieuren vermitteln und so eine Brücke zur Praxis schlagen. Aus Mitteln des Programms "Qualität der Lehre" fördert das Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung (MSWWF) des Landes NRW dieses "Projektbüro Umwelttechnik" mit insgesamt 436.000 DM in den nächsten zwei Jahren.
Den Alltag kennenlernen
Das Projekt soll weitgehend den Alltag eines Ingenieurbüros simulieren. Studierende ab dem 6. Fachsemester werden hier jeweils für zwei bis vier Semester aufgenommen. Sie verpflichten sich zu festen Präsenzzeiten und arbeiten zusammen an praxisnahen Projekten. Das Büro besteht aus Arbeitsräumen mit Computern, einer Telefonanlage und einem Besprechungsbereich. Meßgeräte, Versuchseinrichtungen und Laborplätze stellen die jeweiligen Fachgebiete zur Verfügung. Sowohl die Kooperation mit externen Partnern, etwa Behörden als "Auftraggeber", als auch die interne Kommunikation in Form von Besprechungen und Präsentationen sollen im simulierten Arbeitsalltag des Projektbüros im Mittelpunkt stehen.
Praxisnahe Alternative
Dabei wollen die Organisatoren und Betreuer intensive Kontakte zu den realen Berufsfeldern herstellen, nach Möglichkeit mit Aussicht auf eine spätere Beschäftigung der Studierenden. Das Konzept sieht deshalb vor, daß die Teilnehmer ihre Tätigkeit im simulierten Ingenieurbüro mit einer Studien- oder gar Diplomarbeit abschließen - ganz im Sinne der Zielsetzung, daß dieses Angebot keine zusätzliche Studienbelastung sein soll, sondern eine Alternative zum herkömmlichen Studienverlauf. Zur Vorbereitung auf das Berufsleben der Absolventen gehört außerdem die Förderung ihrer "Europafähigkeit", etwa indem die Teilnehmer Projekte im Ausland bearbeiten oder mit ausländischen Partnern kooperieren.
Langfristiges Ziel: Etablierung
Das Projektbüro beginnt Anfang 1999 mit einer Aufbauphase, in der die Räume hergerichtet, Computer und Büroeinrichtungen gekauft und erste Kontakte zu Kooperationspartnern hergestellt werden sollen. Ab dem Sommersemester heißt es dann für die Studierenden: ran an die Arbeit! Da die Tätigkeit in einem Ingenieurbüro für Absolventen aller ingenieurwissenschaftlicher Fächer eine mögliche Berufsperspektive darstellt, hat das Leuchtturmprojekt einen exemplarischen Charakter. Nach der zweijährigen Aufbau- und Erprobungsphase soll es daher zu einer ständigen Einrichtung der Ruhr-Universität werden, von der alle Studierenden der Vertiefungsrichtung Umwelttechnik an der Fakultät profitieren können. Die Organisatoren erwarten, daß dieses Konzept sowohl bei den Kooperations- und Praxispartnern als auch an anderen Hochschulen bekannt wird und dazu anregt, über neue Formen der Lehre nachzudenken und möglicherweise zum Aufbau ähnlicher
Vorhaben führt.
Weitere Informationen
Prof. Dr. rer. nat. Harro Stolpe, Fakultät für Bauingenieurwesen, Umwelttechnik und Ökologie im Bauwesen, IA 01/49, Tel.: 0234/700-7995, Fax: 0234/7094-701;
Dipl.-Ing. Hartwig Junge, Geschäftsführer des Projektbüros, IAN 00/14, Tel.: 0234/700-7551, Fax: 0234/7094-701, eMail: hartwig.junge@ruhr-uni-bochum.de
Friederike Bergstedt, M.A., Projektstelle "Qualität der Lehre", UV 3/376, Tel.: 0234/700-2928, eMail: friederike.bergstedt@ruhr-uni-bochum.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, fachunabhängig
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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