Betr.: Größte Wissenschaftliche Veranstaltung auf dem Gebiet der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an der Universität Rostock
Mit fast 1.000 Teilnehmern fand Ende September die 70. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie in der Stadthalle Rostock mit internationaler Beteiligung aus Europa, den USA, Brasilien und Taiwan statt. Die Organisation und wissenschaftliche Leitung lag in den Händen der Poliklinik für Kieferorthopädie an der Rostocker Universität. 201 wissenschaftliche Beiträge wurden abgehandelt. Die Rostocker Zahnmediziner waren mit 15 eigenen wissenschaftlichen Beiträgen präsent. Besonders das 1. Hauptverhandlungsthema "Nutzen und Effektivität kieferorthopädischer Prävention und Frühbehandlung" stellte einen langjährigen Forschungsschwerpunkt der Rostocker Einrichtung dar. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt der Stadt Rostock konnten aktuelle Daten der Epidemiologie kieferorthopädischer Anomalien in unterschiedlichem Lebensalter vorgestellt werden. Dabei wurde herausgearbeitet, daß die Entwicklung von Zahnstellungs- und Bißanomalien nicht wesentlich durch die Gebißgesundheit verringert werden kann. Vielmehr konnten in der Milchgebißperiode funktionelle Ursachen als Störfaktoren der weiteren Entwicklung für eine Indikation zur kieferorthopädischen Frühbehandlung herausgearbeitet werden. Das Abstellen der sogenannten Habits, zu denen z. B. Lutschgewohnheiten zählen, soll nicht nur dem Entstehen typischer Anomalien vorbeugen. Anhaltende Lutscharten führen zu funktionellen Fehlleistungen, die Haltungsschwächen der orofazialen Muskulatur begünstigen, wie sie sich u.a. in der offenen Mundhaltung darstellen und im weiteren die Gebißentwicklung beeinträchtigen. Daß auch genetisch determinierte Störungen der Gebißentwicklung präventive Maßnahmen möglich machen, wurde an einer weiteren umfangreichen Studie vorgestellt. Die Rostocker Kieferorthopäden haben unterstrichen, daß "Community Dentistry" vielleicht ein neuer Begriff ist, allein die wissenschaftliche Arbeit auf diesem Gebiet aber an der Universität Rostock eine lange erfolgreiche Tradtition hat. Weitere wissenschaftliche Beiträge der Rostocker Einrichtung bezogen sich auf kariespräventive und mißbildungspräventive Aspekte, die als Grundlagenforschung sowie als klinische Studien präsentiert werden konnten. Die Poliklinik für Kieferorthpädie stellte außerdem ein Lern-und Übungsprogramm für Studenten der Zahnmedizin auf dem Gebiet der kieferorthopädischen Diagnostik vor. Für Logopäden und Kieferorthopäden wurde ein Lehrfilm zur Diagnostik und Behandlung von funktionellen Fehlleistungen bei Kindern erstellt. Das Rahmenprogramm und die Betreuung der Teilnehmer und Gäste ergänzte eine sehr erfolgreiche Tagung. Die Stadthalle Rostock hat sich in diesem Zusammenhang als außerordentlich geeignet erwiesen, eine wissenschaftliche Veranstaltung in dieser Größenordnung durchzuführen. Der Universität Rostock sollte es deshalb nicht gleichgültig sein, ob wir auch in Zukunft über die Möglichkeit verfügen, wissenschaftliche Großveranstaltungen in unserer Stadt beherbergen zu können.
Prof. Dr. R. Grabowski Tagungspräsidentin
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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