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03.04.2024 10:19

Für einen guten Start in den deutschen Arbeitsmarkt

Ute Kehse Presse & Kommunikation
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

    Die Universität Oldenburg entwickelt ein Qualifizierungsprogramm für internationale Fachkräfte im Bereich Bildung und soziale Arbeit weiter. Internationale Akademikerinnen und Akademiker mit Hochschulabschluss aus dem pädagogischen Bereich können an einer neunmonatigen Zertifikatsweiterbildung und einem Ergänzungsprogramm teilnehmen, das rechtsbezogene Kenntnisse vermittelt. Ein weiteres Ziel ist es, eine zentrale Beratungsstelle in Niedersachsen und Bremen für pädagogisch qualifizierte internationale Fachkräfte zu etablieren.

    Wie können eine Lehrerin aus Syrien oder ein Sozialarbeiter aus der Ukraine ihren Beruf auch in Deutschland ausüben? Ein an der Universität Oldenburg koordiniertes Qualifizierungsprogramm bietet internationalen Akademikerinnen und Akademikern mit Hochschulabschluss aus dem pädagogischen Bereich die Möglichkeit, sich für den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Im Vorhaben „Pädagogik-Kolleg – Modell für ein vernetztes Weiterbildungs- und Beratungsprogramm“ können Fachkräfte ein anerkanntes deutsches Hochschulzertifikat erwerben, das sie für den direkten Berufseinstieg, zur Berufsanerkennung oder zum Weiterstudium nutzen können. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert das Vorhaben im Programm „Profi plus“ über vier Jahre mit knapp 570.000 Euro, Leiterin ist Prof. Dr. Ayça Polat, Hochschullehrerin für Sozialpädagogik in der Migrationsgesellschaft und Leiterin des Center for Migration, Education and Cultural Studies (CMC) an der Universität Oldenburg.

    Das „Pädagogik-Kolleg“ bietet Fachkräften zwei Möglichkeiten zur Weiterqualifikation: Mit der neunmonatigen Zertifikatsweiterbildung „Kontaktstudium: Pädagogische Kompetenz in der Migrationsgesellschaft“ wird eine bestehende, gleichnamige Weiterbildung auch in Zukunft fortgeführt. In drei Durchgängen sollen mindestens 20 Personen an den Standorten Bremen und Hannover ab dem Wintersemester 2025 ihre Kompetenzen so weiterentwickeln, dass sie möglichst nahtlos in einen pädagogischen Beruf oder ein entsprechendes Fachstudium wechseln können. Wie Befragungen der bisherigen Absolventinnen und Absolventen zeigen, war das Kontaktstudium dabei in der Vergangenheit sehr erfolgreich. Der großen Mehrheit der Teilnehmenden gelingt es demnach, eine langfristige Beschäftigung in einem Berufsfeld zu finden, das ihrer Qualifikation entspricht. Das aus acht Modulen bestehende Kontaktstudium wird in Zusammenarbeit mit den lokalen Kooperationspartnern effect eGmbH Bremen und kargah e.V. Hannover angeboten.

    Weiterer Bestandteil des Projekts ist es, zur Ergänzung ein weiteres Programm mit dem Titel „Grundlagen des Sozialstaats, Sozial- und Familienrechts“ aufzubauen. Es umfasst zwei Module und soll den Teilnehmenden die nötigen rechtsbezogenen Kenntnisse für eine Arbeit im pädagogischen Bereich in Deutschland vermitteln. Das Ergänzungsprogramm wird erstmals im September 2025 mit einer Teilnehmerzahl von 15 Personen erprobt. Nach einer Evaluation sind weitere zwei Durchgänge geplant.

    Die Weiterbildungsprogramme umfassen Angebote wie ein Bewerbungstraining, individuelle Beratung, Coaching und mehrwöchige Praktika, die den Einstieg in den Beruf erleichtern sollen. Die Teilnehmenden erhalten nach erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat der Universität Oldenburg, das ihre Kompetenzen, Qualifikationen und Prüfungsleistungen für Bildungseinrichtungen und Behörden nachvollziehbar macht.

    Das dritte Projektziel besteht darin, für Niedersachsen und Bremen modellhaft eine zentrale Beratungsstelle zu etablieren, an die sich internationale Akademikerinnen und Akademiker mit pädagogischen Vorkenntnissen wenden können – etwa, um sich über ihre Berufsoptionen zu informieren und ihre bisherigen pädagogischen Qualifikationen anrechnen zu lassen. Das Projektteam strebt an, bereits bestehende, oft nur vorübergehend geförderte Angebote zu vernetzen und das Konzept in Form eines Studienkollegs über eine Landesfinanzierung zu institutionalisieren.

    Das DAAD-Programm „Profi plus“ unterstützt Projekte an deutschen Hochschulen, die die fachliche Qualifizierung von internationalen Akademikerinnen und Akademikern mit ausländischem Hochschulabschluss fördern, etwa durch zusätzliches Fachwissen für den deutschen Arbeitsmarkt. In der aktuellen Ausschreibungsrunde werden von 2024 bis 2028 insgesamt 25 Projekte gefördert.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Iris Gereke, Tel.: 0441/798-2795, E-Mail: iris.gereke@uol.de


    Weitere Informationen:

    http://uol.de/cmc/kontaktstudium


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, jedermann
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Recht
    überregional
    Studium und Lehre, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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