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08.04.2024 09:37

Herzkreislauf-Erkrankungen bleiben Deutschlands größte medizinische Herausforderung

Michael Böhm Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Zusammenfassung der Vorträge im Rahmen der Pressekonferenzen zur 90. Jahrestagung der DGK. Die vollständigen Pressestatements sowie die Aufzeichnung der Konferenz unter den Links am Ende der Mitteilung.

    Düsseldorf/Mannheim, 8. April 2024 – Die 90. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie lockte mehr 7.800 Besucherinnen und Besucher ins Congress Center Rosengarten in Mannheim. An den vier Kongresstagen vom 3. bis 6. April fanden insgesamt 339 wissenschaftliche, teils internationale Sitzungen statt. Im Rahmen von zwei Pressekonferenzen gingen namhafte Referentinnen und Referenten auf die aktuellen Themen in der Kardiologie ein.

    Am Mittwoch startete der Kongress mit der Eröffnungs-Pressekonferenz. Tagungspräsident Prof. Christoph Maack referierte zum Thema „Schnittstellen der kardiovaskulären Medizin“. Viele Forschungsbereiche der kardiovaskulären Medizinbeschäftigen sich aktuell mit der „Kommunikation“ zwischen Herz und anderen Organen, da Herzerkrankungen mit zahlrechen Gesundheitsstörungen anderer Organe zusammen auftreten. Aber auch Umweltenflüsse, wie klimatische Veränderungen haben einen starken Einfluss auf die Herzgesundheit, weswegen zukünftig noch stärker die Schnittstelle „Mensch und Umwelt“ auch in der Kardiologie verankert werden müsse.

    Zu den aktuellen Projekten und Entwicklungen der Nationalen Herz-Allianz informierte Past-Präsident Prof. Stephan Baldus. Er mahnte an, dass Deutschland im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern ein gesteigertes Risikopotenzial für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweise. Das liege vor allem an einer schlechten Prävention und Früherkennung, weswegen die NHA derzeit verschiedene Projekte anstößt, um Verbesserungen in diesen Bereichen zu erzielen.

    Über die Prävention bei Fettstoffwechselerkrankungen sprach Prof. Ulf Landmesser in seinem Vortrag „Prävention und Lipide von VRONI bis Lipid Snapshot“. Diese sei eine der Hauptursachen für Verkalkungen und Verengungen der Herzkranzgefäße, was zur Ausbildung einer koronaren Herzerkrankung (KHK) führt. Mit VRONI zur Früherkennung der familiären Hypercholesterinämie und der Lipid Snapshot-Studie zur Zielwerterreichung bei Hyperlipidämie laufen hierzu aktuell zwei Projekte. Diese sollen mehr Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema lenken und die Patientenversorgung verbessern.

    Um die koronare Herzerkrankung ging es auch im Vortrag des amtierenden DGK-Präsidenten Prof. Holger Thiele. In seinem Vortrag zum Thema „Moderne Diagnostik der chronischen KHK“ machte er auf die Wichtigkeit einer präzisen und interdisziplinären Befundung von Schnittbildverfahren aufmerksam, um sowohl schwere Erkrankungen zweifelsfrei zu erkennen als auch eine Überdiagnostik und nicht-indizierte Behandlungen zu vermeiden.

    Die Fachpressekonferenz am Donnerstag mit dem Titel „Besonderes Studienjahr 2023 – Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick“ eröffnete Prof. Nikolaus Marx. Er referierte in seinem Vortrag über die „Bedeutung von GLP-1-Rezeptor-Agonisten bei SELECT und STEP-HF“. Insbesondere die Rolle von Semaglutid in der Therapie von HFpEF-Patientinnen und -Patienten mit Adipositas stand hierbei im Fokus.

    Nach den Erkenntnissen aus ORBITA-2 und anderen Studien ist die „PTCA nun doch wirksam“. Die Diskussion hierüber vertiefte Frau Prof. Tanja Rudolph. In ihrem Vortrag erklärte sie, wann bei einer Angina Pectoris eine medikamentöse Therapie oder eine PTCA angezeigt sei, und was dies für behandelnde Ärztinnen und Ärzte bedeuten könne.
    Zu Risiken und Nebenwirkungen, aber auch zu Chancen bei neuen Antikoagulanzien wie DOAKs und Faktor-XIa-Inhibitoren referierte Prof. Thorsten Lewalter. Er stellte die wichtigsten Erkenntnisse aus AZALEA und weiteren Studien vor.

    Renale Denervation als neu zugelassene Therapie-Option bei Bluthochdruck war das Thema des Vortrags von Prof. Felix Mahfoud mit dem Titel „Interventionelle Hochdrucktherapie: Empfehlungen nach Studien und erfolgter Zulassung“. Das minimalinvasive Verfahren wurde kürzlich von der FDA als Therapie zugelassen. Sie wird auch in Europa durch neue Leitlinien empfohlen und wohl etablierte Praxis bei schwer kontrollierbarer Hypertonie werden können. Zudem werde es aktuell auch für andere Indikationen wie Arrhythmien und Herzinsuffizienz geprüft.

    Die vollständigen Pressestatements der Referentinnen und Referenten zu ihren Vorträgen stehen unter https://herzmedizin.de/meta/presse/dgk-jahrestagung-2024.html zur Ansicht und zum Download zur Verfügung. Die Videoaufzeichnungen der Pressekonferenzen können außerdem auf https://dgk.meta-dcr.com/jt2024/library/events angesehen werden.


    Bilder

    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Politik
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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