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08.07.2004 18:27

Ex-Sat1-Chef beklagt Wettbewerbsverzerrung

Michael Niehaus Unternehmenskommunikation
IWF Wissen und Medien gGmbH

    Martin Hoffmann, ehemaliger Programmgeschäftsführer des Privatsenders Sat.1 nahm kein Blatt vor den Mund. Bei einem Vortrag in der IWF Wissen und Medien gGmbH in Göttingen übte er harsche Kritik am gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Als Beispiel nannte er die Kosten für die Übertragungsrechte für die Olympischen Spiele in Athen, die 160 Millionen Euro betrügen und von Privatsendern nicht aufgebracht werden könnten. Martin Hoffmann konstatierte einen Trend zu Ereignisfernsehen. Dies sei am Endspiel der Europameisterschaft erkennbar: 28 Millionen Zuschauer, ohne dass die deutsche Mannschaft beteiligt gewesen sei. Für die Olympischen Spiele, so Hoffmann, könne dies bedeuten: "Private können eigentlich dicht machen."

    Der Vortrag von Martin Hoffmann drehte sich neben der ARD- und ZDF-Schelte um die Frage: "Wie(viel) darf es sein? - Gedanken zur Programmqualität von privaten Rundfunkanstalten". Qualität - so der enge Freund von Harald Schmidt - dürfe nicht mit Niveau verwechselt werden. An verschiedenen Beispielen verdeutlichte Hoffmann, was unter Qualität zu verstehen sei. Programmqualität sei am handwerklichen Standard messbar. Der ästhetische Anspruch der Zuschauer müsse erfüllt werden. So überzeuge die Sendereihe "Toto und Harry" von Sat.1 unter anderem durch den Einsatz digitaler Kameras und der Schlüssellochperspektive. Authentizität sei ein weiteres Qualitätskriterium. Die sei z.B. in der Krimiserie "SK Kölsch" durch einen schwulen Kommissar gegeben. Als zentrales Qualitätskriterium nannte Hoffman die Innovation, und die sei nun in allererster Linie bei den Privaten zu finden. Öffentlich-rechtliche Anstalten würden - ob Castingshows oder Quizsendungen - neue Formate allenfalls kopieren.

    Mit dem Vortrag von Martin Hoffmann wurde die Reihe "Medias in res" einmal mehr ihrem Anspruch gerecht, aktuelle medienwissenschaftliche Fragen und Tendenzen durch renommierte Medienentscheider und Medienpraktiker auch kontrovers zu behandeln.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     


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