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15.04.2024 10:46

Communicator-Preis 2024 geht an Forscher*innen-Team „Cyber and the City“ aus Tübingen

Magdalena Schaeffer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Eine Informatikerin und zwei Kulturwissenschaftler erhalten Auszeichnung für ihre Wissenschaftskommunikation zu Künstlicher Intelligenz / Verleihung am 1. Juli im Rahmen der DFG-Jahresversammlung in Potsdam

    Der Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes geht in diesem Jahr an ein interdisziplinäres Team mit einer Informatikerin und zwei Kulturwissenschaftlern aus Tübingen: Ulrike von Luxburg, Professorin für die Theorie des Maschinellen Lernens an der Universität Tübingen, Tim Schaffarczik, Doktorand am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen, sowie Thomas Thiemeyer, Professor für Empirische Kulturwissenschaft, ebenfalls am Ludwig-Uhland-Institut, bilden gemeinsam das Team „Cyber and the City“. Sie erhalten die mit 50 000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre herausragende und vielfältige Wissenschaftskommunikation zur Entwicklung und Umsetzung der Ausstellung „Cyber and the City: Künstliche Intelligenz bewegt Tübingen“, die modellhaft auch für den Dialog zu anderen kontrovers diskutierten Wissenschafts- und Technologiethemen ist.

    Die Jury aus Wissenschaftsjournalist*innen, Kommunikations- und PR-Fachleuten unter dem Vorsitz von DFG-Vizepräsident Professor Dr. Johannes Grave würdigte bei ihrer Entscheidung, dass das Team „Cyber and the City“ das so abstrakte wie kontroverse Thema Künstliche Intelligenz in die Lebens- und Erfahrungswelt der Menschen holt. Zudem eröffne es einen Dialograum, in dem sehr unterschiedliche Positionen und Interessen verhandelt werden können.

    Dazu habe das Team in einer erfolgreichen interdisziplinären Zusammenarbeit von Informatik und Empirischer Kulturwissenschaft eine Ausstellung im Tübinger Stadtmuseum und ein Begleitprogramm entworfen. Studierende der beiden Disziplinen erarbeiteten die Grundlagen für die Ausstellung und die weiteren Kommunikationsformate und bezogen dabei Interessengruppen, Bürger*innen, Aktivist*innen oder auch Entscheidungsträger*innen in die Konzeption und Umsetzung ein. Auf diese Weise, so die Jury des Communicator-Preises, sei eine Kommunikationsplattform entstanden, die eine gemeinsame Sprache zu Herausforderungen und Chancen von Künstlicher Intelligenz findet und sowohl Befürworter*innen als auch Skeptiker*innen von KI zu Wort kommen lässt.

    Flankiert wurde die Ausstellung von einem umfangreichen Begleitprogramm, in das sich die an der Ausstellung beteiligten Akteur*innen mit eigenen Veranstaltungen einbringen konnten. Zu den Veranstaltungen zählten etwa die „Retro Gaming Night meets KI“ sowie die in Kooperation mit dem SWR veranstaltete Podiumsdiskussion „Wer kontrolliert KI?“. Die Ausstellung zog von Februar bis Anfang Dezember 2023 rund 40 000 Besucher*innen unterschiedlicher Altersgruppen an – in einer Stadt mit rund 90 000 Einwohner*innen. Durch Ausstellung und Begleitprogramm entstand so insgesamt ein Dialograhmen, der die am Standort sehr kontrovers geführte Diskussion rund um Künstliche Intelligenz versachlicht hat, ohne dabei Emotionen und Positionierungen zu ignorieren.

    Die Jury für den Communicator-Preis hob hervor, dass die lokale Verortung der Kommunikation bei diesem Projekt eine besondere Bedeutung habe: Künstliche Intelligenz – als global wirksames und zugleich schwer greifbares Thema – wurde hier am konkreten Fall, als Konsequenz von kontroversen Debatten in der Stadt und gemeinsam mit lokalen Akteur*innen verhandelt. Und dies geschah nicht in digitalen Foren, sondern im direkten Austausch der Beteiligten. Damit sei es dem Team hervorragend gelungen, ein schwieriges Thema leicht, humorvoll und dabei sachlich und intelligent umzusetzen. Insgesamt, so die Jury, sehe sie in der Arbeit des Teams den gelungenen Weg einer dialogischen Wissenschaftskommunikation, die weit über den Standort und das konkrete Thema hinausweise. Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Dialogkultur, in der verschiedene Argumente und Positionen kaum noch in einen konstruktiven Austausch zu bringen sind, sei dies ein besonders ermutigendes Projekt.

    Der „Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes“ wird seit dem Jahr 2000 verliehen und gilt als der wichtigste Preis seiner Art in Deutschland. Ausgezeichnet werden Wissenschaftler*innen, die in ihrer Wissenschaftskommunikation besonders kreativ sind, neue, auch mutige Wege gehen und ihre Zielgruppen auf geeignete und wirksame Weise ansprechen. Sie sollen zudem die gesellschaftliche Dimension ihrer Forschung erkennen und ihr Wissen in öffentliche Debatten, Meinungsbildungsprozesse und Entscheidungen einbringen. Das Preisgeld soll die Ausgezeichneten in ihrem Engagement unterstützen und auch die Umsetzung neuer Projekte ermöglichen.

    Die Jury wählte das nun ausgezeichnete Team in einem mehrstufigen Auswahlprozess aus 38 Bewerbungen und Vorschlägen aus. Verliehen wird der Communicator-Preis im Rahmen der Jahresversammlung der DFG am 1. Juli 2024 in Potsdam von DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker sowie dem ehemaligen Präsidenten und Ehrenmitglied des Stifterverbandes, Professor Dr. Dr. Andreas Barner.

    Weiterführende Informationen

    Informationen zum Communicator-Preis finden sich unter: www.dfg.de/communicator-preis

    Medienkontakt:
    Magdalena Schaeffer, DFG, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49 228 885-2109, presse@dfg.de
    Peggy Groß, Stifterverband, Pressesprecherin, Tel. +49 30 322982-530, presse@stifterverband.de

    Medienkontakt zum Institut der Preisträger*innen:
    Oliver Häußler, Universität Tübingen, Hochschulkommunikation, Tel: + 49 7071 29-77851, oliver.haeussler@uni-tuebingen.de
    Theresa Authaler, Exzellenzcluster "Maschinelles Lernen", Tel: +49 162 1788206, theresa.authaler@uni-tuebingen.de

    Foto der Communicator-Preisträger*innen 2024:
    Credit: Friedhelm Albrecht/Universität Tübingen
    Das Foto zeigt v.l.n.r. Tim Schaffarczik, Ulrike von Luxburg, Thomas Thiemeyer


    Weitere Informationen:

    http://www.dfg.de/communicator-preis
    https://www.dfg.de/resource/blob/331188/9b0d7098-6e7c-45fd-8326-40abe1c96452/bil...


    Bilder

    Communicator-Preisträger*innen 2024: Das interdisziplinäre Team „Cyber and the City“, bestehend aus Tim Schaffarczik, Prof. Dr. Ulrike von Luxburg und Prof. Dr. Thomas Thiemeyer (v.l.n.r.) von der Universität Tübingen.
    Communicator-Preisträger*innen 2024: Das interdisziplinäre Team „Cyber and the City“, bestehend aus ...
    Friedhelm Albrecht
    Universität Tübingen


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Communicator-Preisträger*innen 2024: Das interdisziplinäre Team „Cyber and the City“, bestehend aus Tim Schaffarczik, Prof. Dr. Ulrike von Luxburg und Prof. Dr. Thomas Thiemeyer (v.l.n.r.) von der Universität Tübingen.


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