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19.04.2024 12:43

Die Gratwanderung der öffentlichen Unternehmen zwischen politischem Wollen und haushalterischem Können

Dr. Klauspeter Strohm Akademische Angelegenheiten, Weiterbildung
Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer

    Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik diskutierten an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer aktuelle Chancen für Städte und Kommunen sowie Bund und Länder vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Herausforderungen für öffentliche Unternehmen.

    Prof. Dr. Michèle Morner begrüßte die Expertinnen und Experten sowie Führungskräfte aus Verwaltung, Wirtschaft und Politik in der traditionsreichen Aula der Universität Speyer. Wie ein roter Faden zog sich die Gratwanderung zwischen politischem Wollen und haushalterischem Können durch die Themen der Tagung. Einerseits stehen die öffentlichen Unternehmen aktuell im Rahmen der Daseinsvorsorge vor extrem großen Herausforderungen, deren Handhabe extrem hohen Mitteleinsatz erfordert, andererseits sind die Mittel in den öffentlichen Kassen momentan knapp wie lange nicht.

    Eröffnet wurde die Tagung von Michael Ebling, dem Innenminister des Landes Rheinland-Pfalz. Er zeigte die große Bedeutung kommunaler Unternehmen in turbulenten Zeiten als Stabilitätsanker auf und betonte die Bedeutung insbesondere auch interkommunaler Zusammenarbeit. Anschließend beschrieb Christian Heine, Sprecher der Geschäftsführung der Hamburger Energiewerke (HEnW), wie diese die Transformation vom Versorgungsunternehmen zum integrierten Energieversorger vollziehen und so bis 2030 kohlefrei und bis 2045 komplett klimaneutral werden wollen. Die Transformation der öffentlichen Unternehmen stand auch im Mittelpunkt des darauffolgenden Panels mit folgendem Titel: Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung für öffentliche Unternehmen mit CSRD: Wie vorbildlich wollen wir sein?

    Im Rahmen des Panels zeigte Ministerialdirektor Stefan Ramge, Abteilungsleiter Beteiligungen, Bundesimmobilien und Privatisierungen im Bundesministerium der Finanzen, neue Entwicklungen des PCGK des Bundes auf und ging insbesondere auf den differenzierten Umgang mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung für Bundesunternehmen unterschiedlicher Größenklassen ein. Neben ihm auf dem Podium präsentierte Moritz Meyer, Branchenexperte für die öffentliche Hand bei PwC Hannover, in seinem Impuls die Auswirkungen der regulatorischen Vorschriften der CSRD auf die Unternehmen.

    Abgeschlossen wurde der erste Konferenztag durch die fulminante Keynote von Monika Schulz-Strelow, die Gründungspräsidentin von „Frauen in die Aufsichtsräte“ (FidAR) e.V. Sie zeigte, dass Beteiligungsunternehmen mit Vorbildfunktion im Empowerment von Frauen für Führung und Aufsicht zukunftsfähiger aufgestellt sind.

    Im Mittelpunkt des zweiten Konferenztages stand das Panel „Unternehmenssteuerung im Spannungsfeld zwischen politischem Wollen und haushalterischem Können“, das am Beispiel Verkehr von Carmen Schwabl, Geschäftsführerin Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG), vorgestellt wurde. Ihre Überlegungen wurden ergänzt von Frau Barbara Stahl-Polziehn, Leiterin der Abteilung Betriebswirtschaft und Beteiligungen Stuttgart, die den Fokus auf die strategischen Ziele der Stadt und deren Umsetzung legte. Eine besondere Herausforderung dabei sind auch beihilferechtliche Aspekte, die Dr. Stefan Meßmer von Baker Tilly beisteuerte. Anschließend stand das Beteiligungsmanagement als Partner der Haushaltskonsolidierung im Fokus eines abschließenden Panels. Die Gastgeberin der Tagung Prof. Dr. Michèle Morner zeigte auf, wie das Beteiligungsmanagement durch Synergien zwischen den Beteiligungen Mehrwert oder durch Spezialisierung Kostenvorteile erzielen kann. Bernadette Boot, Geschäftsführerin der WVV Wiesbaden Holding GmbH, zeigte auf, was das für eine Stadt wie Wiesbaden bedeuten kann und Dr. Ferdinand Schuster, Geschäftsführer des Instituts für den öffentlichen Sektor e.V. KPMG, hob hervor, dass Haushaltskonsolidierung am besten in guten und weniger in schlechten Zeiten funktioniere.

    Die Möglichkeit des Austauschs und der Vernetzung ist neben den vielfältigen Fachbeiträgen eines der hervorstechenden Merkmale der Tagung, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch in diesem Jahr wieder in der angenehmen Atmosphäre der Universität Speyer nutzten. Die 12. Speyerer Tagung zu Public Corporate Governance wird im kommenden Frühjahr am 31. März/01. April 2025 unter der Leitung von Prof. Dr. Michèle Morner an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer stattfinden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakt und weitere Informationen zur Tagung:
    Univ.-Prof. Dr. Michèle Morner, Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer, Postfach 1409 - 67324 Speyer, Freiherr-vom-Stein-Straße 2, D-67346 Speyer, Telefon: +49 (0) 6232 654-275, Telefax: +49 (0) 6232 654-279, E-Mail: morner@uni-speyer.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Politik
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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