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26.04.2024 14:45

Zwischen KI und Klimawandel: Nachhaltige Transformation der Logistik

Lisa Wolf PR Management
Kühne Logistics University - Wissenschaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung

    Logistiktag der Kühne-Stiftung an der Kühne Logistics University

    Geopolitik, der Klimawandel oder neue Technologien: die massiven Veränderungen unserer Zeit verlangen auch von der Logistik-Branche eine umfassende Transformation. Die Branche muss sich dieser Herausforderung stellen, und vor allem schnell lernen, das Potential neuer KI-Tools für sich zu nutzen – so ein Fazit des 19. Logistik-Tags der Kühne-Stiftung an der KLU in Hamburg. Rund 140 Expert*innen aus Wissenschaft und Industrie diskutierten über Herausforderungen und Chancen der Transformation der Logistik, von Personalführung über Lieferketten-Management bis hin zur humanitärer Logistik.

    „Wir wollen heute herausfinden, wie die Logistik in Verbindung mit digitaler Transformation und Nachhaltigkeit die entscheidenden Veränderungen vorantreiben kann, die notwendig sind, um auf die aktuellen Herausforderungen zu reagieren“, sagte KLU-Präsident Prof. Andreas Kaplan zur Eröffnung des 19. Logistik-Tages. Das Thema – Logistics reimagined, responsible transformation in the age of AI – passe dabei hervorragend zu den Zielen und der Mission der KLU.

    Digitalisierung als Chance und Herausforderung

    In insgesamt neun Sessions bot der Logistik-Tag eine Plattform, um die verschiedenen Facetten der aktuellen Transformation und ihrer Chancen und Risiken zu beleuchten. Welchen Beitrag können verschiedene KI-Tools bereits jetzt leisten? Wie könnte die Zukunft der Logistik aussehen?

    Ein Schlüssel zur digitalen Transformation: Prozesse. Prof. Stefanie Rinderle-Ma (TUM München) zeigte in ihrer Keynote, wie diese mithilfe von KI schon heute analysiert und dargestellt werden können, mit deutlich weniger Aufwand und Kosten als bisher. „Logistik ist spannender als klassische Bereiche, da sie Systeme, Menschen und die physische Welt zusammenbringt“, sagte sie. „Prozesse bringen dabei all das auf integrierte Weise zusammen, und helfen uns, ihre Beziehung zueinander zu verstehen.“

    Wichtig für eine erfolgreiche Transformation ist das Zusammenspiel von Menschen und Technologien. Skepsis oder gar Angst sind schlechte Ratgeber – und in aller Regel unnötig. Mut machte etwa Leadership-Experte Prof. Niels Van Quaquebeke in seinem Vortrag zu „Your Bit Boss“, der die Möglichkeiten von Personalführung mit KI auslotete.

    „Es gibt viele Chancen“, betonte auch Dietmar Guhe (Arvato) in der Session zu Generative AI im Supply Chain Management. Angst könne zu Spaltung führen – dabei machen die neuen Technologien den Menschen keinesfalls überflüssig. „Es braucht Expert*innen um zu überprüfen, was die KI geschrieben hat“, sagte er. Diese Zusammenarbeit von KI und Mensch zu optimieren sei jetzt dringend nötig, um die Technologie in größerem Umfang gewinnbringend einzusetzen, analysierten Prof. Kai Hoberg und Frank Vorrath (Danfoss Climate Solutions). „Transparenz ist der Schlüssel“, sagte Hoberg, „Manager*innen müssen erfahren, wann ihr Eingreifen die Ergebnisse von KI verschlechtert – dann werden sie auch ihr Verhalten ändern, und unnötige Eingriffe unterlassen.“

    Auf dem Weg in eine nachhaltige und gerechte Zukunft

    Neben der Digitalisierung ist auch die Anpassung an den fortschreitenden Klimawandel eine wichtige Triebfeder der aktuellen Transformation. „Logistik ist der Schlüssel“, berichtete Sven Hennebach (TOMRA Reuse) in der Session zu wiederverwendbaren Verpackungen in der Gastronomie. „Wir können zum Beispiel vorhandene Logistik-Systeme nutzen, um die Einführung des neuen Systems massiv zu erleichtern“, sagte Hennebach. Logistik, aktuell noch Teil des Problems als einer der großen Emissionsverursacher, könnte so in Zukunft auch Teil der Lösung für eine nachhaltige Wirtschaft sein.

    Der Bogen schloss sich in der abschließenden Keynote von Prof. Felix Creutzig (Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change). Mithilfe von Big Data und KI können verschiedene Städteform schnell und effizient analysiert werden. „Kombiniert man diese Daten mit zum Beispiel Daten zur Lieferung auf der letzten Meile, ist das Design von Politikinstrumenten und Logistiklösungen möglich, die zu weniger Verkehr, Lärm und Emissionen in den Städten führen““, sagte er.

    Große Herausforderungen – große Chancen

    „Es ist großartig zu sehen, wie viele von ihnen sich heute einen Tag Zeit genommen haben, um gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen und der Wissenschaft zu diskutieren“, sagte Dr. Jörg Dräger, Geschäftsführender Stiftungsrat der Kühne-Stiftung zum Abschluss des diesjährigen Logistik-Tags. Es gebe viel mehr Perspektiven auf Logistik als Effizienz, Prozessoptimierung und Kostenreduktion. „Um nur drei zu nennen: Resilienz und die Anpassung an den Klimawandel, Nachhaltigkeit, und Verantwortung dafür zu übernehmen, dass Lieferketten global fair funktionieren“, sagte er.

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    Über die Kühne-Stiftung
    Die gemeinnützige Kühne-Stiftung mit Sitz in Schindellegi/Schwyz wurde im Jahr 1976 von der Familie Kühne gegründet. Sie ist eine operative Stiftung, deren Präsident
    Prof. Dr. h.c. Klaus-Michael Kühne ist. Aufgabe der Stiftung ist in erster Linie die Förderung von Aus- und Weiterbildung sowie Forschung und Wissenschaft in Logistik und Verkehrswirtschaft.

    Die Kühne-Stiftung ist Trägerin der Kühne Logistics University in Hamburg, fördert Logistiklehrstühle an renommierten Universitäten und ist auch im Bereich der Humanitären Logistik aktiv. Des Weiteren engagiert sie sich in großem Umfang für Medizinprojekte am Standort Davos, Schweiz. Auf dem Areal der dortigen Hochgebirgsklinik werden umfangreiche Forschungstätigkeiten in der Allergologie und Kardiologie ausgeübt, zugleich betreibt die Kühne-Stiftung die Klinik, deren Schwerpunkt die Therapie und Rehabilitation von Allergien und Herzerkrankungen ist. Im kulturellen Bereich unterstützt die Kühne-Stiftung renommierte Festspiele, Opern- und Konzerthäuser in verschiedenen europäischen Ländern.

    www.kuehne-stiftung.org/de/

    Über die KLU
    Die staatlich anerkannte Kühne Logistics University – Wissenschaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung (KLU) ist eine private Hochschule mit Sitz in der Hamburger HafenCity. Die Forschung konzentriert sich auf die Schwerpunkte Sustainability, Digital Transformation, Entrepreneurship und Creating Value in den Bereichen Transport, globale Logistik und Supply Chain Management.

    Die KLU hat das Promotionsrecht und kann damit als eine von wenigen privaten Hochschulen in Deutschland eigenständig Doktortitel vergeben.

    Mit einem Bachelor- und drei Masterstudiengängen, einem strukturierten Doktorandenprogramm und einem berufsbegleitenden MBA bietet die KLU ihren 400 Studierenden eine hohe Spezialisierung und exzellente Studienbedingungen. Ein internationales Team von rund 30 Professorinnen und Professoren unterrichtet auf Englisch.

    • Folgen Sie uns auf LinkedIn (Kuehne Logistics University).
    • Forschung, Events & Weiterbildung: KLU Business Newsletter (https://www.klu.org/landingpages/newsletter)
    • Mehr Informationen: www.klu.org.


    Bilder

    KLU Präsident Andreas Kaplan eröffnet den 19. Logistiktag der Kühne-Stiftung
    KLU Präsident Andreas Kaplan eröffnet den 19. Logistiktag der Kühne-Stiftung
    Robert Kiehn
    KLU/Robert Kiehn


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Informationstechnik, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    KLU Präsident Andreas Kaplan eröffnet den 19. Logistiktag der Kühne-Stiftung


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