Die drei besten Pressemitteilungen des Jahres 2023 kamen nach dem Urteil der Jury des idw-Preises für Wissenschaftskommunikation von den Pressestellen des Max-Planck-Instituts für Chemie, der Universität des Saarlandes und des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie. Der Preis würdigt Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität sind, überragenden Nachrichtenwert besitzen und wissenschaftlich relevant sind. 99 Mitgliedspressestellen des Informationsdiensts Wissenschaft (idw) e. V. hatten Beiträge eingereicht. Im 15. Jahr des Wettbewerbs wurde erstmals zusätzlich ein Publikumspreis verliehen.
Platz 1 belegt die Pressemitteilung (PM) „Afrikanischer Rauch über dem Amazonas“ der Abteilung Kommunikation des Max-Planck-Instituts für Chemie (Mainz), https://nachrichten.idw-online.de/2023/05/09/afrikanischer-rauch-ueber-dem-amazo....
Jurymitglied Magdalena Schaeffer (DFG) lobt: „Überschrift und Zusammenfassung sind knapp gehalten, bringen das Thema verständlich auf den Punkt und wecken Neugier. Der Fließtext ist verständlich und anschaulich geschrieben. Die Schilderung des Forschungsprozesses wird abgerundet mit der Aussicht auf künftige Forschungsfragen.“ Jurymitglied Eva Stanzl (Wiener Tageszeitung) stimmt zu: „Diese Pressemitteilung hat alle Zutaten für eine gute Wissenschaftsgeschichte, auch klar formuliert: Ein faszinierender, aber auch logischer Sachverhalt, der gleich im ersten Absatz mit allen relevanten Informationen auf den Punkt gebracht ist, bevor der Hintergrund im zweiten Absatz erklärt wird, gefolgt von der Besonderheit des Studienansatzes, der Methode, der allgemeinen Relevanz und dem Nutzen.“
Die Pressestelle erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro und eine Tafel, die den Erfolg dokumentiert.
Auf Platz 2 kommt die PM „Das war wohl nix mit Generation X: Soziologe widerlegt populäre Annahmen über Generationen“ der Pressestelle der Universität des Saarlandes (Saarbrücken), https://nachrichten.idw-online.de/2023/11/13/das-war-wohl-nix-mit-generation-x-s....
Jurymitglied Gabriele Starck (Tiroler Tageszeitung): „Der Titel passt in seiner Flapsigkeit zur inzwischen gängigen Schubladisierung von Jahrgängen. Gut ist der Aufbau: These (die faule Generation), Kurzresümee (stimmt nicht), es folgen Methode und Aussicht. Gelungen ist zudem die detaillierte Beschreibung, worauf die Erkenntnisse beruhen: Wie viele Datensätze analysiert wurden, woher sie stammen, die Methoden der Datenerhebung usw. werden verständlich und transparent geschildert. Insgesamt lässt sich aus der Pressemitteilung eine runde Geschichte formen.“
Das Preisgeld für den zweiten Platz beträgt 1.000 Euro.
Platz 3 belegt die PM „Forschende erwecken Steinzeit-Moleküle wieder zum ,Leben‘“ der Pressestelle des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Jena), https://nachrichten.idw-online.de/2023/05/04/forschende-erwecken-steinzeit-molek....
Jurymitglied Mike Zeitz (Spektrum der Wissenschaft): „Zu faszinieren vermag, wem es gelingt, das Neue unerwartet mit Gewohntem zu verknüpfen. Steinzeitmenschen sind bekannt, aber scheinbar weit weg. Einen winzigen Teil von ihnen – ihre Mundflora – im Labor wieder aufleben zu lassen, schlägt eine Brücke zwischen so diversen Fachgebieten wie Archäologie und Biotechnologie. Die Pressemitteilung lässt mitfiebern, wie daraus etwas erwacht: die Paläobiotechnologie. So verdeutlicht die PM, wie längst Vergangenes bei der Suche nach modernen Wirkstoffen helfen kann. Sie versteht es dabei nicht nur im Text, diese Verbindung einzuordnen und die Methoden begreifbar zu machen, sondern bietet überdies exzellente Fotos. Der Jurassic-Park-Moment unter den diesjährigen Einreichungen!“
Das Preisgeld für den dritten Platz beträgt 500 Euro.
Erstmals schrieb der idw einen undotierten Publikumspreis aus. Alle registrierten idw-Nutzer:innen waren eingeladen, je einer Pressemitteilung der von der Jury ermittelten Shortlist von 15 PM ihre Stimme zu geben. Stimmengleich am erfolgreichsten waren hierbei die von der Jury auf Platz 2 gewählte Pressemitteilung aus dem Saarland und der Wettbewerbsbeitrag der Pressestelle der Universität Ulm: https://nachrichten.idw-online.de/2023/08/14/erdmaennchen-erkranken-haeufiger-un...
Die Laudationes bei der Online-Preisverleihung am 03. Mai hielt Magdalena Schaeffer, Vorstandsmitglied des idw e. V. Ulf Richter, Vorstandsvorsitzender des idw und Kanzler der Universität Siegen, dankte der Jury für das ehrenamtliche Engagement. Die Jury wird jedes Jahr neu zusammengesetzt und hatte diesmal 99 Einreichungen zu begutachten.
Der idw-Preis:
Auf den Websites des Informationsdiensts Wissenschaft (idw) werden jährlich fast 20.000 Pressemitteilungen aus mehr als 1.000 wissenschaftlichen Einrichtungen verbreitet. Der idw gibt den angeschlossenen Pressestellen Qualitätsstandards für die Inhalte vor; z. B. sind werbliche Aussagen unzulässig. Als Qualitätsanreiz schreibt der idw jährlich den idw-Preis für Wissenschaftskommunikation aus. Der Preis würdigt im idw veröffentlichte Pressemitteilungen, die von hoher handwerklicher Professionalität (Qualität), überragendem Nachrichtenwert (Relevanz) und wissenschaftlicher Bedeutung (Originalität) sind. Die Jury gewichtet handwerkliche Qualität mit 50 %, Nachrichtenwert mit 40% und wissenschaftliche Bedeutung mit 10 %. Die Pressestellen erhalten das Preisgeld für Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -verbesserung ihrer Kommunikationsarbeit.
Die Jury 2024:
- Eva Stanzl, Wissenschaftsredakteurin der Wiener Zeitung und Vorstandsvorsitzende des Klubs der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen Österreichs
- Gabriele Starck, Chefreporterin der Tiroler Tageszeitung und vielfältig engagiert in der Journalist:innenausbildung
- Mike Zeitz, Redaktionsleiter des Bereichs Physical Sciences bei Spektrum der Wissenschaft
- Magdalena Schaeffer, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG und idw-Vorstandsmitglied
- Patrick Bierther, Journalist und im idw-Team für den Preis zuständig
Über den Informationsdienst Wissenschaft:
Der Informationsdienst Wissenschaft e.V. (idw) ist das größte Nachrichtenportal für Wissenschaft und Forschung im deutschsprachigen Raum. Er bringt Wissenschaft und Öffentlichkeit zusammen, indem er seinen Mitgliedseinrichtungen aus der Wissenschaft ermöglicht, Nachrichten und Termine zu veröffentlichen sowie im Rahmen der idw-Expert:innenvermittlung Wissenschaftler:innen an Medien zu vermitteln. Er betreibt ferner eine Wissenschaftsbilder-Datenbank und einen Kanal für Wissenschaftsnachrichtenvideos. Der idw hat mehr als 44.000 Abonnent:innen, darunter rund 9.500 Journalist:innen.
https://idw-online.de/de/aboutus (Über den idw)
https://idw-online.de/de/quality (idw-Qualitätssicherung)
https://idw-online.de/de/idwaward (idw-Preis)
Die Siegerinnen: MPI für Chemie (oben), Universität des Saarlandes (2. Platz, li. unten) und Leibniz ...
Elvira Eberhardt (Foto Ulm)
idw
Mit dem idw-Preis für Wissenschaftskommunikation werden die besten Pressemitteilungen des Jahres aus ...
idw
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
fachunabhängig
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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