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07.05.2024 16:08

€2,6 Millionen Fördermittel für wegweisende CAR-T-Zelltherapiestudie bei fortgeschrittenen Lymphomen

Dr. Kerstin Wild Stabsstelle „Strategische Entwicklung“
Leibniz-Institut für Immuntherapie

    Luca Gattinoni and Matthias Edinger vom der Leibniz-Institut für Immuntherapie (LIT) und Universitätsklinikum Regensburg (UKR) haben einen Zuschuss von 2,6 Millionen Euro von der Deutschen Krebshilfe erhalten. Gefördert wird eine innovative klinische Studie, die Stammzell-ähnliche CAR-T-Zellen zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Lymphomen einsetzt.

    Aggressive Lymphome sind Krebserkrankungen des lymphatischen Gewebes, die lebensbedrohliche Krankheiten verursachen. Während Chemotherapie einige Patienten heilen kann, erlebt etwa die Hälfte von ihnen einen Rückfall, was die Überlebenschancen erheblich verringert.

    Die CAR-T-Zelltherapie hat sich als neuartige und wirksame Behandlung für Blutkrebserkrankungen wie Lymphome erwiesen. Diese Immuntherapie beinhaltet die Entnahme von Lymphozyten (T-Zellen) aus dem Blut der Patienten. Diese Zellen werden dann in spezialisierten Laboren wie dem José-Carreras-Zentrum am LIT umprogrammiert, um Krebszellen mithilfe eines synthetischen Rezeptors namens CAR (chimärer Antigenrezeptor) zu erkennen. Trotz der Wirksamkeit dieser Therapie erleben viele Patienten immer noch einen Rückfall der Krankheit.

    Die Professoren Edinger und Gattinoni initiieren eine wegweisende Studie, um die Wirksamkeit der CAR-T-Zelltherapien zu verbessern. Eine Schlüsselinnovation in ihrer Strategie ist die Ausrichtung auf zwei Moleküle auf der Oberfläche der Lymphomzellen anstelle von nur einem. Dieser Ansatz erhöht die Wahrscheinlichkeit, den Tumor zu zerstören, selbst wenn eines der Zielmoleküle während der Behandlung verloren geht. Ein weiteres Problem, dem sie sich widmen, ist die begrenzte Vermehrung und Langlebigkeit von CAR-T-Zellen im Körper der Patienten. Um diese Hürde zu überwinden, werden die Forscher T-Gedächtnisstammzellen modifizieren, einen spezifischen Typ von T-Zellen, die für ihre hohe Fähigkeit zur Vermehrung bei der Erkennung von Krebszellen und ihre langfristigen Überlebensfähigkeiten bekannt sind. Dieser innovative Ansatz ermöglicht es CAR-T-Zellen, dauerhaft Krebszellen anzugreifen und das Risiko eines Krankheitsrückfalls zu verringern.

    „Diese Studie markiert den Höhepunkt von 15 Jahren Forschung, seit wir die überlegene Wirksamkeit von T-Gedächtnisstammzellen in präklinischen Modellen der T-Zelltherapie erstmalig nachgewiesen haben“, erklärt Prof. Gattinoni. „Es ist aufregend zu sehen, wie weit wir gekommen sind, von der Identifizierung dieser stammzellartigen T-Zellen bei Menschen bis zur Entwicklung von ihnen in größeren Mengen mit den gewünschten antitumor-spezifischen Eigenschaften“, fährt er fort.

    Die Deutsche Krebshilfe finanziert dieses klinische Projekt am Universitätsklinikum Regensburg und am Leibniz-Institut für Immuntherapie für die nächsten sechs Jahre mit 2,6 Millionen Euro. Die Miltenyi Biotec GmbH wird ebenfalls zur Studie beitragen, indem sie das CAR-Konstrukt bereitstellt, das auf die zwei verschiedenen Moleküle auf den Lymphomzellen abzielt.

    „Dank der großzügigen Förderung durch die Deutsche Krebshilfe haben wir nun die Möglichkeit, diese hochmoderne Therapie zum ersten Mal unseren Patienten anzubieten. Mit unserer ausgezeichneten Infrastruktur für die Durchführung innovativer Therapien streben wir danach, die Überlebenschancen von Patienten nach einem Rückfall von Lymphomen zu verbessern. Mit Prof. Leo Hansmann und Dr. Dennis Harrer habe ich klinische Partner, die die Durchführung der Studie fachkundig unterstützen werden“, so Prof. Edinger.

    Über das Leibniz-Institut für Immuntherapie (LIT)
    Das Leibniz-Institut für Immuntherapie (LIT) ist ein außeruniversitäres Institut der Leibniz-Gemeinschaft in Regensburg. Unsere Mission ist es innovative Zelltherapien zur Behandlung von Krebs, Autoimmunerkrankungen und chronischen Entzündungen zu entwickeln. Mithilfe synthetischer und pharmakologischer Strategien reprogrammieren wir Immunzellen, um Leben zu retten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Matthias Edinger
    Leibniz-Institut für Immuntherapie
    Universitätsklinikum Regensburg
    Tel: +49 941 944–5582
    Email: matthias.edinger@ukr.de

    Prof. Luca Gattinoni
    Leibniz-Institut für Immuntherapie
    Tel: +49 941 944–38131
    Email: luca.gattinoni@lit.eu


    Bilder

    Prof. Edinger, Prof. Gattinoni, Dr. Harrer (von links)
    Prof. Edinger, Prof. Gattinoni, Dr. Harrer (von links)

    Leibniz-Institut für Immuntherapie


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Prof. Edinger, Prof. Gattinoni, Dr. Harrer (von links)


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