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13.07.2004 09:55

Zusammenbruch durch angeborenen Herzfehler

Dr. Andreas Archut Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Nur schwer atmend schafft der Boxer die letzte Stufe. In letzter Zeit leidet er immer mehr unter Atemnot, Platzangst und Konditionsmangel. Die Diagnose "Ihr Herz ist nicht in Ordnung" schockiert den 34-jährigen Ex-Amateur. "Ich habe immer für das Boxtraining gelebt." Hilfe findet Mehmet S. am Bonner Herzzentrum - ein Zusammenschluss aller Herzspezialisten am Universitätsklinikum. Bereits sechs Tage nach der Operation kann der Sportler wieder mit voller Puste ein Stockwerk hoch steigen.

    "Unser Ziel ist die Garantie von Spitzenmedizin für die uns anvertrauten Patienten", sagt Professor Dr. Armin Welz, Direktor der Universitätsklinik für Herzchirurgie. So arbeiten am Herzzentrum des Universitätsklinikums Bonn Herzchirurgen, Erwachsenen- und Kinderkardiologen sowie andere Spezialisten unter dem Motto "Qualität aus einer Hand" eng zusammen. Die spezielle Sachkunde aller Experten ist vor Ort ohne lange Wege für jeden Patienten nutzbar. "Gerade Erwachsene mit angeborenem Herzfehler profitieren sehr von dieser Vernetzung", sagt der Bonner Privatdozent Dr. Johannes Breuer, Direktor der Abteilung für Kinderkardiologie am Zentrum für Kinderheilkunde. "Denn der Betroffene braucht neben dem Kinderherzspezialisten, der sich gut mit angeborenen Herzfehlern auskennt, einen erfahrenen Erwachsenenkardiologen. Zumal bei dem Herzen eines Erwachsenen zusätzlich bereits altersbedingte Herzprobleme bis hin zu Herzkranzgefäßerkrankungen auftreten können."

    Im Fall Mehmet S. diagnostizierten die Bonner Ärzte ein angeborenes Loch im Herzen und einen frischen Einriß der Körperschlagaderklappe. Schon seit seiner Geburt waren die Eltern durch ein anormales Herzgeräusch beunruhigt. Als der 11-jährige Junge aber mit dem Boxsport anfing, bescheinigten ihm Ärzte nach einer Katheteruntersuchung, dass sein Herz voll belastbar sei. "Es ist aber hier in Deutschland sehr selten, dass ein Herzfehler im Kindesalter nicht erkannt wird. Je früher der Fehler korrigiert wird, desto höher ist heutzutage die Chance auf ein normales, beschwerdefreies Leben", sagt Professor Dr. Berndt Lüderitz, Direktor der Medizinischen Universitätsklinik II. Trotzdem wurde der junge Boxer 1987 Westdeutscher Vizemeister und Mittelrheinmeister im Halb-Mittelgewicht. Bevor der Familienvater vor acht Jahren aus dem Amateur-Boxen ausschied, errang er 1991 noch den Titel Kölner Pokalmeister. Der weiterhin sportlich aktive Mehmet S. fühlte sich Anfang dieses Jahres nach einer Grippe schlagartig schlecht: "Ich konnte einfach nicht mehr!" Er suchte daraufhin die Bonner Spezialisten auf.

    Kein Abschied vom Boxsport

    Anfang Juni nähte Dr. Christoph Schmitz, Oberarzt an der Universitätsklinik für Herzchirurgie, in einer komplexen und schwierigen Operation die Löcher im Herzen und in der Körperschlagaderklappe zu. Dabei gab sich der Bonner Privatdozent aus ästhetischen Gründen besondere Mühe, die Narbe so klein wie möglich zu halten: "Die Prognose für unseren Patienten ist sehr gut, unterstützt durch seinen durchtrainierten Körper. Er kann sein Herz wieder belasten wie jeder andere auch", sagt Herzchirurg Schmitz. Allerdings muss der Boxer jetzt ein halbes Jahr warten, bis er wieder Sport betreiben kann. Dann wird Mehmet S. den Boxtrainerschein machen. "Die Klinik ist richtig fit. Mein besonderer Dank gilt Dr. Schmitz und Dr. Breuer - hier fühlte ich mich nicht als Ware, sondern als Mensch."

    Bilder zur Pressemitteilung gibt es im Internet unter http://www.uni-bonn.de>>Aktuelles>>Presseinformationen.

    Ansprechpartner für die Medien:

    PD Dr. Johannes Breuer
    Leiter der Abteilung für Kinderkardiologie
    Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-3350
    E-Mail: johannes.breuer@ukb.uni-bonn.de

    Professor Dr. Dr.h.c.Berndt Lüderitz
    Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-5217
    E-Mail: b.luederitz@uni-bonn.de

    Professor Dr. Armin Welz
    Direktor der Klinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon:0228/287-4190
    E-Mail: armin.welz@ukb.uni-bonn.de

    PD Dr. Christoph Schmitz
    Klinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Bonn
    Telefon: 0228/287-4193
    E-Mail: christoph.schmitz@ukb.uni-bonn.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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