Das IfW Kiel hält ab sofort interaktiv aufbereitete Daten zur Wirtschaft Schleswig-Holsteins und den nordischen Staaten Dänemark, Norwegen, Schweden und Finnland bereit, das „nordwärts-Dashboard“. Die Daten werden regelmäßig aktualisiert und kommentiert. Der Rhythmus reicht je nach Kennzahl von monatlich bis jährlich. Das Dashboard wird am Mittwoch, 15.05.2024, auf der nordwärts-Konferenz (https://www.ifw-kiel.de/de/institut/veranstaltungen/konferenzen/fachkraeftelueck...) vorgestellt und ist bereits jetzt unter https://www.ifw-kiel.de/de/institut/veranstaltungen/konferenzen/nordwaerts/nordw... abrufbar.
„Die verschiedenen regionalen und makroökonomischen Indikatoren in unserem Dashboard decken viele Bereiche der Wirtschaft im Norden ab. So entsteht ein Gesamtbild der Wirtschaftsentwicklung in Schleswig-Holstein, auch im Vergleich zu den übrigen Bundesländern, sowie der nordischen Staaten“, sagt Klaus Schrader, verantwortlich für das nordwärts-Dashboard.
Beispielsweise zeigt das Dashboard, dass Schleswig-Holstein mit einem Pro-Kopf-Einkommen von 82 Prozent des Bundesdurchschnitts im Jahr 2023 das Schlusslicht unter den westdeutschen Bundesländern ist. Die schleswig-holsteinische Wirtschaft hatte zwar die Corona-Krise hinter sich gelassen, schrumpfte aber mit einem Minus von 1,1 Prozent des realen Bruttoinlandsprodukts stärker als die deutsche Wirtschaft insgesamt (Minus 0,3 Prozent). Im Bundesländervergleich bewegt sich Schleswig-Holstein damit im hinteren Drittel.
Der schleswig-holsteinische Arbeitsmarkt trotzt hingegen bisher den Krisen: Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wuchs bis zum Herbst 2023 auf ein Rekordniveau von über 1 Million Beschäftigten, die Arbeitslosenquote bewegt sich unter dem Bundesdurchschnitt.
Der für Schleswig-Holstein besonders wichtige Tourismus hat die Krise hinter sich gelassen, wie die Übernachtungszahlen im nordwärts-Dashboard zeigen. Bis Ende 2023 lag das Übernachtungsplus bei fast 6 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019, was einen Übernachtungsrekord bedeutet. Schrader: „Damit droht aber auch ein ‚Overtourism‘ in der Hauptsaison.“
„Die Kennziffern des Dashboards verdeutlichen, dass in einem kleinen Bundesland wie Schleswig-Holstein mit einem schmalen wirtschaftlichen Fundament einzelne Krisen und Branchenkonjunkturen wesentlich spürbarer als in den wirtschaftsstarken Bundesländern im Süden sind – die Ausschläge nach oben und unten sind im Norden relativ groß. Die Herausforderung der Zukunft besteht insbesondere im abzusehenden Fachkräftemangel, der auch in Schleswig-Holstein viele Branchen treffen wird“, so Schrader.
Von den betrachteten nordischen Staaten zeigt sich vor allem die Wirtschaft Dänemarks stark. Die Arbeitslosigkeit liegt nur bei gut 2 Prozent, die Verbraucherpreise legen nur noch mit Raten von rund 1 Prozent zu. Im gesamten Jahr 2023 lag der Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts in Dänemark mit 1,9 Prozent deutlich über dem Durchschnitt in der EU (0,7%). Für 2024 ist mit einem nochmals höheren Anstieg um 2,6 Prozent zu rechnen.
Schweden dagegen hatte in den vergangenen Quartalen mit einer schrumpfenden Wirtschaft zu kämpfen. Die Arbeitslosigkeit nimmt seit dem Sommer 2022 in der Tendenz zu, im März 2024 erreichte sie mit 8,6 Prozent den höchsten Wert seit September 2021. Die Inflation liegt noch bei über 4 Prozent.
„Insgesamt ist die Konjunktur in Skandinavien gespalten: Wir beobachten einen kräftigen Produktionsanstieg in Dänemark und Norwegen und eine Rezession in Schweden und Finnland“, so Klaus-Jürgen Gern, verantwortlich für die internationale Konjunkturprognose am IfW Kiel und Teil des Dashboard-Teams.
Jetzt Dashboard entdecken: https://www.ifw-kiel.de/de/institut/veranstaltungen/konferenzen/nordwaerts/nordw...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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