Universität Gießen beteiligt am nachhaltigen Ernährungsnetzwerk BioRegion Kassel
Wie lassen sich landwirtschaftliche Bio-Erzeugnisse aus der Region in Schulen, Kitas, Betriebskantinen, Seniorinneneinrichtungen und Krankenhäuser der Stadt und des Landkreises Kassel bringen? Dieser Frage gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) in Kooperation mit der Ökomodell-Region Nordhessen nach. Das Ziel des Projekts BioRegion Kassel ist es, ein nachhaltiges Ernährungsnetzwerk in Stadt und Landkreis Kassel zu fördern. Dabei sollen Lieferketten und die Zusammenarbeit von Erzeuger- und Verarbeitungsbetrieben, Logistikbetrieben und Küchen sowie Cateringbetrieben in der Region gestärkt und aufgebaut werden.
„Unser Augenmerk liegt auf der dauerhaften Vernetzung von Logistikstrukturen für die beteiligten Bio-Akteurinnen und -Akteure und Einrichtungen für Gemeinschaftsverpflegung in der Region“, sagt Martina Keller, Projektkoordinatorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der JLU. „Dabei haben wir auch die Wirtschaftlichkeit im Blick.“ Derzeit werden alle Bio-Betriebe im Landkreis Kassel mit ihren bioregionalen Erzeugnissen und deren Vermarktungswegen erfasst. Eine Erhebung der Strukturen gemeinschaftsverpflegender Einrichtungen in Stadt und Landkreis läuft parallel dazu.
Das Ernährungsnetzwerk soll die nachhaltige Landnutzung stärken und so positive Auswirkungen auf Biodiversität, den Erhalt der Kulturlandschaft und die Resilienz der Region haben. So werden regionale Wirtschaftskreisläufe und Stadt-Land-Beziehungen gefördert, Verarbeitungsstrukturen erhalten und dem Höfesterben entgegengewirkt. „Das im Projekt erarbeitete Konzept soll sich bestenfalls auch auf andere Regionen Hessens und darüber hinaus übertragen lassen“, so Silke Flörke von der Ökomodell-Region Nordhessen.
Wenn bioregionale Wege in der Gemeinschaftsverpflegung beschritten werden sollen, gibt es viele Herausforderungen: Neue Verbindungen zwischen Produzentinnen und Produzenten, Verarbeitungs-, Logistik und Cateringbetrieben sowie Küchen müssen geknüpft, Hemmnisse erkannt und beseitigt werden. „Wenn dies gelingt, kann künftig mehr Menschen in der Region ein leckeres saisonales und gleichzeitig nachhaltiges Essen angeboten werden – und dies möglichst dauerhaft“, sagt Keller.
Prof. Dr. Christian Herzig, Professur für Betriebslehre der Ernährungswirtschaft und des Agribusiness an der JLU, leitet das Projekt, das bis Juni 2025 läuft und vom Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat im Rahmen des hessischen Ökoaktionsplans mit rund 258.000 Euro gefördert wird. Das Projektteam besteht aus Forschenden der JLU sowie Expertinnen und Experten aus der Praxis in Nordhessen.
Landwirtschaftliche Bio-Betriebe, Verarbeitungsbetriebe von Bio-Produkten sowie gemeinschaftsverpflegende Betriebe können sich bei Interesse melden: per E-Mail an info@bioregionkassel.de oder unter Telefon 01512 9271363.
Martina Keller
Projektkoordinatorin
Institut für Betriebslehre der Agrar- und Ernährungswirtschaft
Justus-Liebig-Universität Gießen
Telefon: 0641 99-37205
E-Mail: martina.keller@fb09.uni-giessen.de
http://www.uni-giessen.de/ibae/bioregion
http://www.bioregionkassel.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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