Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau beteiligt sich am Leibniz-Lab „Systemische Nachhaltigkeit“, das die Herausforderungen durch den rasanten Verlust an Biodiversität und dem anhaltenden Klimawandel einerseits und intensiver Landwirtschaft und mangelnder Ernährungssicherung andererseits adressiert. Das Lab führt Wissen aus Forschung und Gesellschaft zusammen, um die Entwicklung und Umsetzung systemischer Lösungen für Nachhaltigkeit zu forcieren.Die von der Leibniz-Gemeinschaft eingerichteten Leibniz-Labs sollen einen Beitrag zu Lösungen für gesellschaftlich drängende Fragestellungen leisten und setzen dabei auf die Integration der vielfältigen Wissensbestände ihrer Institute.
Die weltweite Intensivierung der Landwirtschaft beschleunigt den Biodiversitätsverlust und den Klimawandel. Dadurch erhöhen sich gleichzeitig die Risiken für die Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sowie der Anpassungsbedarf. Die Erreichung elementarer Ziele für eine nachhaltige Entwicklung ist damit gefährdet, mehrere planetare Grenzen sind bereits überschritten. Es besteht ein dringender Bedarf an einer stärker systemischen und handlungsorientierten Herangehensweise in der Wissenschaft und einem vertiefenden Dialog mit Akteur*innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um zu transformativen und inklusiven Lösungen zu kommen.
Das Leibniz-Lab „Systemische Nachhaltigkeit“, dessen Auftaktveranstaltung in der vergangenen Woche in Berlin stattfand, trägt diesem Bedarf gezielt Rechnung, indem es wissenschaftliche Erkenntnisse zum Handlungsfeld „Biodiversität, Klima, Landwirtschaft und Ernährung“ systematisch integriert und wirksame Innovationen identifiziert. In Pilotregionen in verschiedenen Teilen der Welt greift das Lab regionale Anforderungen auf. Es verknüpft diese mit globalen Entwicklungen, um die komplexen Zusammenhänge aus einer ganzheitlichen Perspektive zu verstehen und entsprechende Lösungsansätze aufzuzeigen. Das Lab fungiert dabei als Bindeglied zwischen den relevanten Wissenschafts-Gemeinschaften und fördert den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Die insgesamt 41 Forschungseinrichtungen und elf Forschungscluster der Leibniz-Gemeinschaft bilden so im Leibniz-Lab „Systemische Nachhaltigkeit“ einen zentralen Wissens- und Beratungshub zu Fragen von Biodiversität, Klima, Landwirtschaft und Ernährung.
Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) beteiligt sich mit seiner sozioökonomischen Expertise an dem neuen Format. Gemeinsam mit dem Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften (TIB) leitet es ein Arbeitspaket, in dem verschiedene Forschungsdaten und Wissensbestände zur nachhaltigen Landwirtschaft und Ernährungssicherheit mit neuesten technischen Methoden integriert werden. So kann die Forschung in einer immer komplexeren Welt wichtige Wissenslücken zur systemischen Nachhaltigkeit identifizieren und neue Handlungsoptionen aufzeigen.
Die Wissenschaftliche Direktorin des IGZ, Prof. Dr. Nicole van Dam, begrüßt die Einrichtung des neuen Leibniz-Labs: „Das Projekt spiegelt mit seiner Transdisziplinarität und seinem systemischen Anspruch, den Schutz der Artenvielfalt und zuverlässige Agrar-Lebensmittelsysteme miteinander zu vereinen, die Vision des IGZ wider. Wir forschen hier an wissensbasierten Lösungen für eine nachhaltige Pflanzenproduktion und nachhaltige Ernährungssysteme unter sich stetig ändernden Klima- und sozio-ökomischen Bedingungen. Mit dem Leibniz-Lab können wir Wissenslücken identifizieren und schließen. Wir können so unsere Forschungsstrategie weiterentwickeln und sicherstellen, dass zukünftige Generationen sich nachhaltig und gesund ernähren.“
Prof. Dr. Tilman Brück, Leiter der Forschungsgruppe „Ökonomische Entwicklung und Ernährungssicherheit“ am IGZ ergänzt: „Mit dem neuen Leibniz-Lab eröffnen sich neue Wege der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis. Wir werden die gesamte Expertise der Leibniz-Gemeinschaft bündeln, um wissenschaftliche Politikberatung für eine umfassende und inklusive Transformation von Landwirtschaft und Ernährung durchzuführen.“
Über das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau
Das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) e.V. ist ein Forschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft und trägt mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen aus der Grundlagen- und Anwendungsforschung im Gartenbau zur Lösung aktueller globaler Herausforderungen bei. Dazu gehören der Erhalt der Biodiversität sowie die Bekämpfung des Klimawandels und eine immer noch weitverbreitete Fehlernährung. Das Institut wird gemeinschaftlich durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg (MWFK) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) finanziert. Das IGZ hat seinen Sitz in Großbeeren.
Prof. Dr. Nicole van Dam, Wissenschaftliche Direktorin des IGZ | E-Mail vandam@igzev.de | Tel. +49 (0) 33 701 78 105, Assistenz Julia Ulber +49 (0) 33 701 78 131
Prof. Dr. Tilman Brück, Leiter der Forschungsgruppe „Ökonomische Entwicklung und Ernährungssicherheit“ | E-Mail brueck@igzev.de | Tel. +49 (0) 151 1117 54562
https://www.leibniz-gemeinschaft.de/forschung/leibniz-labs/ Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Leibniz-Gemeinschaft.
Prof. Dr. Tilman Brück stellt das Arbeitspaket zur Wissensintegration im Rahmen der Auftaktveranstal ...
Markus Stocker, TIB
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Biologie, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
Prof. Dr. Tilman Brück stellt das Arbeitspaket zur Wissensintegration im Rahmen der Auftaktveranstal ...
Markus Stocker, TIB
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