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14.07.2004 11:33

Studie zur Internationalität von Studium und Forschung in Deutschland

Julia Kesselburg Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    "Wissenschaft weltoffen 2004" erschienen

    Mit "Wissenschaft weltoffen 2004" legt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) in Zusammenarbeit mit der Hochschul-Informations- System GmbH (HIS) seit 2001 jährlich eine der umfassendsten Studien zur Internationalität von Studium und Forschung in Deutschland vor. In diesem Jahr erscheint sie erstmalig in deutsch/englischer Sprache. Die Studie ermöglicht genaue Analysen und liefert den Hochschulen und Fachdisziplinen Ergebnisse zur Positionierung im internationalen Wettbewerb. Sie bietet den politischen Entscheidungsträgern Indikatoren, die sie als Wettbewerbs- und Steuerungsinstrumente zur Internationalisierung einsetzen können.

    Der Band präsentiert Daten zu ausländischen Studierenden und Absolventen an deutschen Hochschulen, deutschen Studierenden im Ausland, studienbezogener Mobilität im internationalen Vergleich, ausländischen Wissenschaftlern in Deutschland und deutschen Wissenschaftlern im Ausland.

    Die wichtigsten Fakten:

    Die Zahl aller Studierenden in Deutschland, deutschen und ausländischen, ist von 1.868.229 im Wintersemester 2001/2002 auf 1.938.811 im Wintersemester 2002/2003 gestiegen.

    Die Attraktivität deutscher Hochschulen für ausländische Studierende nimmt weiter zu. So hat sich die Zahl der ausländischen Studierenden in Deutschland vom Wintersemester 2001/2002 zum Wintersemester 2002/2003 um 10% auf insgesamt 227.000 erhöht.
    Damit waren im Berichtszeitraum 11,7% aller Studierenden in Deutschland Ausländer. An dieser erfolgreichen Entwicklung haben die Marketingkampagnen für den Bildungs- und Forschungsstandort Deutschland einen erheblichen Anteil.
    Der Anstieg wird vor allem von den Bildungsausländern, also ausländischen Studierenden, die ihre Hochschulzugangsberechtigung im Ausland erworben haben, getragen. Bildungsausländer sind die international mobilen unter den ausländischen Studierenden. Im Berichtszeitraum stieg die Zahl der Bildungsausländer um 20.000 auf 163.213 an. Der Anteil der Bildungsausländer ist damit auf 8,4% aller Studierenden in Deutschland gewachsen.

    Regional differenziert nimmt die Zahl der Bildungsausländer aus Osteuropa weiter deutlich zu. Bildungsausländer aus Osteuropa stellen aktuell 30,5% aller Bildungsausländer. Die Zahl der Bildungsausländer aus Westeuropa stagniert. Ihr Anteil beträgt 22,5%. An dritter Stelle sind Bildungsausländer aus Ostasien mit 16,1% aller Bildungsausländer.

    Insgesamt stammen die höchsten Zuwachsraten bei Bildungsausländern aus Transformationsländern, wie China, Polen, Bulgarien, Ukraine und der Russischen Föderation. Die Zuwachsraten liegen zwischen 14% und 43%.

    Der Anteil von Bildungsausländern auf die einzelnen Bundesländer ist unterschiedlich hoch. Überdurchschnittliche Anteilswerte werden aktuell für das Saarland, Baden-Württemberg, Brandenburg, Berlin und Bremen - in dieser Reihenfolge abnehmend - ausgewiesen. Die Hochschulen dieser Länder sind offensichtlich aus verschiedenen Gründen (z.B. räumliche Nähe zu Herkunftsländern, auf ausländische Studierende ausgerichtete Studienangebote) besonders attraktiv für Bildungsausländer.

    Vier Fünftel aller Bildungsausländer in Deutschland sind an Universitäten eingeschrieben. Überdurchschnittliche Einschreibquoten an Fachhochschulen lassen aber eine wachsende Bedeutung der Fachhochschulen für Bildungsausländer erkennen.

    Fast drei Viertel aller Bildungsausländer absolviert ein Erststudium an einer deutschen Hochschule. Mehr als 13% sind in einem weiterführenden und über 7% für ein Promotionsstudium eingeschrieben. Das Interesse an einem weiterführenden und Promotionsstudium nimmt zu.

    Die neu eingerichteten Bachelor- und Masterstudiengänge finden zunehmendes Interesse bei den Bildungsausländern. Allerdings vollziehen sich die Zuwächse sowohl an Universitäten als auch an Fachhochschulen mit bis zu 6% noch auf niedrigem Niveau. Diese Entwicklung entspricht der bei deutschen Studierenden.

    Mehr als 50.000 deutsche Studierende haben im Jahr 2001 einen Studienaufenthalt an einer ausländischen Hochschule absolviert. Bevorzugte Zielländer sind, in absteigender Reihenfolge: Großbritannien, USA, Schweiz, Frankreich, Österreich, Niederlande, Spanien. In Deutschland findet das Erasmus-Programm weiter steigendes Interesse.

    Die Förderung von Aufenthalten ausländischer Wissenschaftler in Deutschland nimmt weiter zu. Die 23 befragten deutschen Wissenschaftsorganisationen haben im Jahr 2002 über 19.500 ausländische Wissenschaftler direkt gefördert. Die tatsächliche Zahl liegt aber weit darüber.
    Ein großer Teil der geförderten ausländischen Wissenschaftler stammt aus Osteuropa sowie Ost- und Südasien. Nach Anzahl und Herkunftsländern ergibt sich folgende Reihenfolge: Russische Föderation, China, USA, Indien.
    Mehr als die Hälfte der ausländischen Wissenschaftler in Deutschland vertreten die Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften, gefolgt von der Fächergruppe Sprach- und Kulturwissenschaften.

    Im Jahr 2002 wurden Auslandsaufenthalte von mehr als 5.500 deutschen Wissenschaftlern direkt gefördert. Auch hier liegt die tatsächliche Zahl aber weit darüber.
    Die westlichen Industriestaaten sind die bevorzugten Zielländer deutscher Wissenschaftler. Nach Anzahl und Zielland ergibt sich folgende Reihenfolge: USA, Großbritannien, Frankreich, Russische Föderation.
    Fast 40% der deutschen Wissenschaftler im Ausland vertreten die Fächergruppe Mathematik/Naturwissenschaften, gefolgt von Sprach- und Kulturwissenschaften mit 25%.

    Kontakt:
    Dr. Helmut Buchholt
    DAAD-Referat 005
    Tel.: 0228/882-434
    E-Mail:Buchholt@daad.de


    Weitere Informationen:

    hattp://www.daad.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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