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14.07.2004 12:29

FH Konstanz: Architektenausbildung mit gestuften Abschlüssen

Dr. Adrian Ciupuliga Stabstelle Kommunikation und Marketing
Hochschule Konstanz

    Im Studiengang Architektur an der Fachhochschule Konstanz sind die Weichen auf Reformkurs gestellt: im nächsten Semester werden Bachelor- und Masterstudiengänge angeboten.

    Konstanz (ac) Im Studiengang Architektur an der Fachhochschule Konstanz sind die Weichen auf Reformkurs gestellt: der Senat hat die vom Fachbereich vorgelegten neuen Studien- und Prüfungsordnungen genehmigt. Damit ist der Weg frei, im kommenden Herbst in der Architektur mit den neuen Bachelor- und Masterstudiengängen zu beginnen. Dieses nach angelsächsischem Vorbild weltweit etablierte zweistufige Studienmodell ist an der Hochschule fast flächendeckend eingeführt.
    Der Konstanzer Studiengang ist damit eine der ersten Ausbildungsstätten für Architektur im süddeutschen Raum, welche diese Studienreform durchführt. Das neue Modell mit den Abschlüssen "Bachelor of Arts" und "Master of Arts" entspricht internationalen Standards und wird weltweit als Architektenausbildung anerkannt. Durch die internationale Vergleichbarkeit wird ein Wechsel zwischen Hochschulen im In- und Ausland erleichtert, und den Studierenden erwachsen durch die internationale Kompatibilität "erhebliche Karrierevorteile auf dem globalen Arbeitsmarkt" so Dekan Professor Stephan Romero.
    Die neuen Studienpläne beinhalten ein Leistungspunktesystem mit "Credits" entspr. dem internationalen "European Credit Transfer System" ECTS, welches nicht nur die Teilnahme an Vorlesungen und Seminaren, sondern auch den Aufwand an Selbststudium berücksichtigt. Das Curriculum ist entsprechend internationalen Standards modularisiert. Module sind thematisch zusammenhängende Lehreinheiten, die mit Credits und einer Note versehen sind. Diese ermöglichen die Anerkennung und den Austausch von erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten weltweit.
    Das "spezifische und bewährte Profil der Konstanzer Architektenausbildung wird durch diese Reform weiter gestärkt", so der künftige Dekan Professor Cengiz Dicleli: Praxisorientierung, fächerübergreifendes Projektstudium und weitestgehende Wahlfreiheit bei der individuellen Schwerpunktbildung der Studienthemen sind die Hauptvorzüge auch der künftigen Ausbildung. Letzteres insbesondere im Masterstudium, bei dem unter mehreren wählbaren Vertiefungsrichtungen der Kompetenzschwerpunkt "Architektur und Kommunikationsdesign" mit dem Studiengang Kommunikationsdesign im gleichen Fachbereich die Chance für eine besondere Profilbildung bietet.
    Das auf den Bachelor aufbauende Masterstudium kann entweder in der gleichen oder in einer anderen Fachrichtung, entweder an der FH Konstanz oder an einer anderen in- oder ausländischen Hochschule, entweder direkt im Anschluss oder erst nach einer berufspraktischen Phase von beliebiger Dauer angefügt werden. Der neue zweistufige Studienaufbau bietet so jedem Studierenden die Möglichkeit, seinen individuellen Studienweg zu entwickeln und stellt damit ein modernes und differenziertes Angebot der Aus- und Weiterbildung im Berufsfeld des Architekten dar.
    Studierende, die bis zum Sommersemester 2004 ihr Architekturstudium begonnen haben, können frei wählen, ob sie auf das neue Modell überwechseln oder ihr begonnenes Studium mit dem herkömmlichen Diplom-Abschluss beenden wollen. Der Masterstudiengang kann nicht nur mit einem vorausgegangenen Bachelor- sondern auch mit einem Diplomabschluss begonnen werden.
    Die neuen Studienabschlüsse eröffnen zwei Möglichkeiten zur Mitgliedschaft in der Architektenkammer Baden-Württemberg (AKBW) und damit zum Führen des Titels "Architekt": entweder drei Jahre Bachelorstudium mit anschließendem Kammereintritt als außerordentliches Mitglied mit der Berufsbezeichnung "Ingenieur für Hochbauplanung" und nach sechs Jahren Berufspraxis mit dem Kammereintrag als "Architekt"; oder das dreijährige Bachelorstudium und im Anschluß daran ein zweijähriges Masterstudium gefolgt von einer ebenfalls zweijährigen Berufspraxis und anschließend der Kammereintritt als "Architekt".
    Bachelor-Absolventen sind daher voll berufsqualifiziert, d. h. sie besitzen bereits sämtliche akademischen Qualifikationen, die für die Tätigkeit als Architekt erforderlich sind. Sie haben die "Kleine Bauvorlageberechtigung", entsprechend dem Paragraphen 43 der baden-württembergischen Landesbauordnung und können als Mitarbeiter oder auch selbständig ihre praktische Berufslaufbahn beginnen. Bachelorabsolventen der Fachhochschulen sind grundsätzlich berechtigt, auch an Universitäten in Masterstudiengängen zugelassen zu werden.
    Die Master-Absolventen sind "Meister" ihres Faches: Sie sind selbständig tätige Planer mit generalistischer Integrationsfähigkeit für alle am Planungsprozess Beteiligten, einschließlich der Bewältigung großer und komplexer Entwurfsaufgaben. Das Studium ermöglicht zudem eine selbst bestimmte spezialisierte Ausbildung in ausgewählten Leistungsphasen der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure im Sinne eines gezielten Vertiefungsstudiums. Der Abschlußtitel gewährleistet die weltweite Anerkennung als Architekt, ermöglicht die Promotion sowie den Eintritt in die höhere Laufbahn des öffentlichen Dienstes.
    Mit der Einführung des neuen Studienmodells steht die Konstanzer Architektur an der Spitze des zukunftsweisenden gesamteuropäischen "Bologna-Prozesses", der von den europäischen Kultusministern im Jahre 1999 angestoßen wurde. Die Reform steht zudem im Einklang mit der Umstellungsempfehlung, die eine international besetzte Gutachterkommission anlässlich der ersten Evaluation des Studienganges im Mai 2002 ausgesprochen hat.


    Weitere Informationen:

    http://www.ag.fh-konstanz.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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