idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.05.2024 12:14

Internationale Tagung zum “Commodore 64”

Johannes Seiler Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Der 1982 erschienene 8-Bit-Heimcomputer “Commodore 64” zählt zu den meistverkauften Plattformen der IT-Geschichte. Seine Einflüsse auf die Popkultur, die Technikentwicklung und die Informatikdidaktik zeigen sich noch heute. Die Abteilung Medienwissenschaft der Universität Bonn veranstaltet am Freitag und Samstag, 5. und 6. Juli, eine internationale Tagung, auf der die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Commodore 64 diskutiert wird.

    Zusammen mit seinem Kollegen Prof. Dr. Dr. Stefan Höltgen von der SRH Heidelberg hat der hiesige Lehrstuhlinhaber für Medientheorie, Prof. Dr. Jens Schröter, dazu Referenten aus den Bereichen Medienwissenschaft, Informatik, Museologie, Musikwissenschaft, Kulturwissenschaft sowie Sammler und Hacker historischer Computer nach Bonn eingeladen. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.

    Schröter betont die historische Bedeutung des C64: “Er war der erste Computer, mit dem viele Menschen in Berührung kamen, außerhalb professioneller Zusammenhänge. Mit dieser Maschine verbreitete sich das Wissen darum, was ein Computer überhaupt ist. Es entwickelte sich eine breite und diverse Computerkultur.” Der C64 sei eine der ganz wichtigen Wurzeln der heutigen Computerkultur und damit auch ein eminenter Gegenstand medienwissenschaftlicher Forschung, so Schröter. Er selbst wird in einem Tagungsvortrag die Entstehung von Praktiken subversiver Computernutzung (Cracking), die mit technischen Gadgets auf dem C64 ihren Anfang nahm, thematisieren.

    Dass die Plattform darüber hinaus immer noch aktuelle Einsatzmöglichkeiten hat, betont der Spiele-Forscher und Computerarchäologe Stefan Höltgen. Er setzt den C64 in medien- und kulturwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen ein und hat zu diesem Zweck sogar ein “C64-Labor” in der Bonner Medienwissenschaft aufgebaut. Die leicht zugängliche Architektur des Computers ermögliche Höltgen zufolge eine didaktische Reduktion, mit der Sachverhalte der Hardware und Software, wie sie prinzipiell auch noch für heutige Systeme gelten, an Interessierte und Studierende nicht-technischer Fächer vermittelt werden. “Darüber hinaus bietet die aktive Nutzung der historischen Hardware die Möglichkeit, Menschen Computergeschichte ‘hands-on’ zu vermitteln – jenseits schriftlicher Darstellungen und vitrinierter Museumsobjekte”, so Höltgen.

    Auf der Tagung wird der Commodore 64 neben wissenschaftlichen Beiträgen auch als popkulturelle Ikone bedacht: Vorträge zu seinen Pixel-Grafiken und Chip-Sounds führen vor, welchen Einfluss der C64 auf ästhetische Praktiken hatte und hat; eine SID-Chiptunes-Lecture-Performance am ersten Tagungsabend bringt die speziellen Ästhetiken des “Musikinstruments C64” zu Gehör. Im Anschluss an die Tagung ist die Publikation eines Tagungsbandes geplant.

    Die Tagung findet am Freitag und Samstag, 5. und 6. Juli, im Gebäude der Abteilung Medienwissenschaft, Lennéstraße 1 in Bonn – direkt gegenüber vom “Arithmeum” – statt. Am Sonntag, 7. Juli, schließt ein “Hands-on-Workshop” im C64-Lab ebendort an. Hier können Interessierte die Programmierung des C64 lernen und einige auf der Tagung angesprochene Themen praktisch erproben. Die Tagung findet in englischer Sprache statt; alle Vorträge werden auch live über das Internet gestreamt.

    Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos und sowohl online (nur Vorträge) als auch in Präsenz möglich.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Dr. Stefan Höltgen
    Tel. 0173-9025982
    E-Mail: stefan.hoeltgen@uni-bonn.de


    Weitere Informationen:

    http://rtro.de/c64


    Bilder

    Computerarchäologe Prof. Dr. Dr. Stefan Höltgen umringt von Commodore-64-Heimcomputern. Mit diesem befasst sich eine internationale Tagung an der Universität Bonn.
    Computerarchäologe Prof. Dr. Dr. Stefan Höltgen umringt von Commodore-64-Heimcomputern. Mit diesem b ...

    Foto: Volker Lannert/Uni Bonn


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Informationstechnik, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Computerarchäologe Prof. Dr. Dr. Stefan Höltgen umringt von Commodore-64-Heimcomputern. Mit diesem befasst sich eine internationale Tagung an der Universität Bonn.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).