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29.05.2024 14:41

Torfersatz ist Klimaschutz: Julius Kühn-Institut auf Woche der Umwelt in Berlin

Dipl.-Biol. Stefanie Hahn Pressestelle
Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

    Auf dem Weg zum torffreien Gartenbau kommt es auf die richtige Mischung der Torfersatzstoffe an und dass diese auch in Deutschland produziert werden können. Seine Forschung dazu zeigt das JKI am Zeltstand (Nr. 98) auf der "Woche der Umwelt". Das JKI ist erstmals mit einem eigenen Stand auf dem Event vertreten, zu dem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) am 4. und 5. Juni in den Park von Scloss Bellevue geladen haben.

    (Quedlinburg/Braunschweig) Am 4. und 5. Juni 2024 findet im Park von Schloss Bellevue die „Woche der Umwelt“ statt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) laden dazu nach Berlin. Das Julius Kühn-Institut (JKI) als Bundesfoschungsintiut für Kulturpflanzen ist erstmals mit einem eigenen Stand zum Thema „Torfersatz ist Klimaschutz“ als Aussteller (Stand Nr. 98) vertreten. Zudem ist das JKI als Mitaussteller an zwei weiteren Ständen (Nr. 90 + 96) beteiligt. Die Projekte wurden im Vorfeld von einer unabhängigen Jury zur Präsentation ausgewählt (siehe dazu auch die DBU-Internetseite https://www.woche-der-umwelt.de/wdu-ausstellende/)

    Blumenerden und Kultursubstrate basierten bis vor wenigen Jahren zum großen Teil auf Torf. Dieser ist über Jahrtausende aus Torfmoosen in Mooren gewachsen. Werden Moorböden entwässert, geben sie jedoch große Mengen CO2 ab. Deshalb soll ab 2030 weitestgehend kein Torf mehr im Erwerbsgartenbau verwendet werden. Im Hobbybereich soll Torf bereits ab 2026 nicht mehr eingesetzt werden.

    Torf ist jedoch schwer zu ersetzen, denn er hat sich mit seinen Eigenschaften im Gartenbau etabliert und bietet viele Vorteile. Deshalb erforscht das JKI am Standort Braunschweig pflanzliche Alternativen aus regionalen Herkünften. Dazu zählen u.a. Holzfasern aus Laubgehölzen oder Fasernesseln, also Brennnesseln mit erhöhtem Fasergehalt.

    Am JKI-Stand (Nr. 98) auf der Woche der Umwelt werden den Besuchenden Materialien vorgestellt, die als mögliche lokal verfügbare Torfersatzstoffe in Frage kommen. Zudem werden Pflanzenarten wie Rohrkolben oder Rohrglanzgras gezeigt, die auf wiedervernässten Moorböden als sogenannte Paludikulturen angepflanzt werden. Hier geht es darum, diese Flächen nach der Vernässung weiterhin produktiv zu nutzen, um etwa neue Bau- oder Dämmstoffe, Futterpflanzen oder sogar alternative Torfersatzstoffe zu erzeugen.

    Da bisher kein Stoff allein Torf ersetzen kann, forscht das JKI zu den Interaktionen einzelner Torfersatzstoffe miteinander und trägt so dazu bei, die richtigen Mischungen für verschiedene Kulturpflanzen zu finden. Ziel ist die Produktion gesunder Kulturpflanzen, von der Wurzel- bis zur Blattspitze.

    Liste mit Projekten des JKI zum Thema Torfersatz und Wiedervernässung von Mooren:
    HoFaTo: https://wissen.julius-kuehn.de/klimaschutz/projekte/reduktion-thg-emissionen/hof...
    TopGa: https://wissen.julius-kuehn.de/topga/
    RoNNI: https://www.3-n.info/RoNNi
    NAPALU: https://www.3-n.info/projekte/laufende-projekte/napalu/
    MOCOR: https://wissen.julius-kuehn.de/klimaschutz/projekte/reduktion-thg-emissionen/moc...

    Hintergrundinformation zur „Woche der Umwelt“:
    Die „Woche der Umwelt“ ist 2002 vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau ins Leben gerufen worden und wird seitdem zusammen mit der in Osnabrück ansässigen Deutschen Bundesstiftung Umwelt veranstaltet. Sie findet 2024 zum siebten Mal statt und soll für alle Teilnehmenden Inspiration für eine nachhaltige Zukunft sein. Die Gäste aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erwartet auf dem Gelände des Schlossparks des Bundespräsidialamtes eine Zelt- und Bühnenstadt über 190 Ausstelleinnen und Ausstellern und mehr als 70 Fachforen. Dabei geht es um Lösungsansätze für drängende Umweltprobleme.


    Bilder

    Zum Torfgewinn entwässerte Moore tragen zum CO2-Ausstoß bei.
    Zum Torfgewinn entwässerte Moore tragen zum CO2-Ausstoß bei.
    Nora Roesky/JKI
    Julius Kühn-Institut (JKI)


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Zum Torfgewinn entwässerte Moore tragen zum CO2-Ausstoß bei.


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