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18.12.1998 11:00

Höhere Produktivität durch flexible Montageprozesse

Dr. Andreas Archut Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Zusammenarbeit von Universität und Industrie

    Meßgeräte, Elektromotoren, Antiblockiersysteme und Getriebe leichter und präziser montieren zu können, war ein Ziel des Stuttgarter Transferbereichs "Die Montage im flexiblen Produktionsbetrieb". Das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) seit Mitte 1996 mit rund sechs Millionen Mark geförderte Projekt ging nun mit einem öffentlichen Kolloquium und einer abschließenden Begutachtung zu Ende. Die Wissenschaftler der Universität und ihre Forschungspartner aus der Industrie interessierte besonders, durch welche Maßnahmen hohe Qualität und Produktivität erzielt und gleichzeitig flexibel auf Kundenwünsche eingegangen werden kann. Außerdem entwickelten sie Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiter in der Fertigung, um diese für die neuen Montageabläufe zu qualifizieren und zu motivieren.

    Als "besonders innovativ" lobten die Gutachter ein im Transferbereich entwickeltes Qualitätsinformationssystem (QIS) zur Überwachung von Produktionsprozessen. Sensoren an verschiedenen Stationen des Herstellungswegs melden wichtige Eigenschaften des Produktes an einen zentralen Rechner. Der analysiert die Daten und gibt rechtzeitig Alarm, bevor sich die Meßwerte einem kritischen Bereich nähern.

    Im Rahmen des Transferbereichs gelang außerdem die Konstruktion des Prototyps einer flexiblen Verpackungsmaschine. Neu ist bei dieser Konzeption, daß die einzelnen modularen Funktionseinheiten separat angetrieben werden und leicht auf zum Beispiel verschiedene Verpackungsgrößen umstellbar sind. Bei den bislang eingesetzten Maschinen geschieht dies in der Regel durch eine einzige Antriebswelle. In der neuen Konzeption macht ein ausgeklügeltes Steuerungssystem zwischen den einzelnen nun separat angetriebenen Arbeitseinheiten den harmonischen Ablauf erst möglich. Dadurch können wesentlich leichtere Anlagen gebaut und Schäden an Maschine und Produkten, beispielsweise durch einen Stau vor einem defekten Produktionsschritt, verhindert werden.

    Der Öffentlichkeit wurden die erzielten Ergebnisse im Rahmen eines Kolloquiums vorgestellt, an dem Vertreter der am Transferbereich beteiligten Firmen und der Universität Stuttgart sowie Interessenten aus der Industrie teilnahmen. Danach nahm eine sechsköpfige DFG-Gutachtergruppe, die gleichermaßen mit Hochschul- und Industrievertretern besetzt war, den Transferbereich unter die Lupe - mit der positiven Bilanz: In allen sechs Teilprojekten seien praxistaugliche Ergebnisse erzielt worden.

    Der Stuttgarter Transferbereich ist einer von dreien, mit denen das Förderprogramm der DFG Mitte 1996 begonnen hatte. Derzeit fördert die DFG 13 Transferbereiche, mittlerweile wurden rund 13 Millionen Mark aufgewandt. Transferbereiche arbeiten parallel zu oder im Anschluß an Sonderforschungsbereiche und haben die Aufgabe, die Ergebnisse der Grundlagen-forschung in diesen auf viele Jahre angelegten interdisziplinären Forschungsanstrengungen rasch und gezielt in die Anwendung zu übertragen.

    Die gemeinsame Forschung der Universitäts- und Industrieforscher findet ausschließlich im vorwettbewerblichen Bereich statt; Ergebnisse von allgemeinem Interesse werden veröffentlicht. Der schnelle Zugang zu Ergebnissen aus der Grundlagenforschung ist für die beteiligten Unternehmen der entscheidende Anreiz: Ohne Universitätspartner könnten sie vergleichbare Projekte nicht durchführen, sagen Industrievertreter. Andererseits fließen aus der praxisnahen Forschung auch Erkenntnisse in die Universität zurück. Und nebenbei werden "Berührungsängste" abgebaut, eine gute Grundlage für die weitere Zusammenarbeit: So haben die Stuttgarter Wissenschaftler bereits die nächsten Kooperationen auf anderen Gebieten geplant.

    Ein weiterer Transferbereich in Stuttgart ("Ortung und Führung von Vermessungsschiffen") geht jetzt zu Ende. Die Förderung zweier neuer Transferbereiche in Osnabrück ("Optische Anwendungen oxidischer Kristalle") und Saarbrücken ("Laufzeitgarantien für moderne Architekturen durch abstrakte Interpretation") wurde gerade vom zuständigen Ausschuß der DFG bewilligt.

    Weitere Informationen zum Transferbereich "Die Montage im flexiblen Produktionsbetrieb" sind erhältlich bei Professor Dr.-Ing. Dr. h.c. Engelbert Westkämper, Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart, Telefon 0711/970-1100, E-Mail: wke@ipa.fhg.de. Weitere Informationen zu Transferbereichen erteilt: Dr. Axel Streiter, Telefon 0228 / 885-2355, E-Mail: axel.streiter@iv.dfg.d400.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik, Maschinenbau, fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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