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06.06.2024 09:51

„Campus-Initiative für internationale Fachkräfte“: TU Ilmenau fördert Talente

Marco Frezzella Pressestelle
Technische Universität Ilmenau

    Die Technische Universität Ilmenau beteiligt sich ab dem Wintersemester 2024/25 an der „Campus-Initiative für internationale Fachkräfte“: Das großangelegte Projekt fördert talentierte Studentinnen und Studenten, die nicht aus Deutschland kommen, zu Beginn ihres englischsprachigen Masterstudiums. Vier Semester lang nehmen sie am Programm „International Engineers for Thuringia“ teil, das sie nicht nur fit macht für ihr Studium an der TU Ilmenau, sondern auch für den thüringischen Arbeitsmarkt. Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert das vierjährige Projekt mit gut 1,1 Millionen Euro.

    Wer zurzeit ein englischsprachiges Studium in Deutschland absolviert, hat mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen: Nicht zuletzt wegen sprachlicher Hürden fällt es nicht leicht, sich an der Universität und in der Stadt zu integrieren und wohlzufühlen, die Lehr- und Lernkultur an der Universität ist eine andere, als im Heimatland, und ins Berufsleben einzusteigen, ist auch nicht leicht: der Bewerbungsprozess in Deutschland ist ungewohnt und in den Unternehmen stoßen die ausländischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf ganz neue Erwartungen, die sie erfüllen sollen, sie begegnen Missverständnissen und manchmal auch Ablehnung.

    Um Studierenden, die aus dem Ausland kommen, ihren Weg ins Berufslebens in Deutschland zu erleichtern, hat der Deutsche Akademische Austauschdienst, eine Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Hochschulen und Studierendenschaften zur Pflege ihrer internationalen Beziehungen, das Förderprogramm „FIT – Förderung internationaler Talente zur Integration in Studium und Arbeitsmarkt“ ins Leben gerufen. Mit dem zielgruppenspezifischen strukturierten Programm „International Engineers for Thuringia“ wurde die TU Ilmenau in das FIT-Förderprogramm aufgenommen und kann nun so selbst 80 ausländische internationale Studierende mit Studienstart in den Wintersemestern 2024/25 und 2026/27 fördern.

    Da in Thüringen wie in ganz Deutschland in Ingenieurberufen ein starker Fachkräftemangel besteht, wählte die TU Ilmenau für das Programm vier entsprechend ausgerichtete Masterstudiengänge aus: „Communications and Signal Processing“, „Micro- and Nanotechnologies”, „Research in Computer and Systems Engineering” und „Research in Media Engineering”. Gleichzeitig sind bundesweit die Abbrecherquoten von Ingenieurstudierenden hoch. Daher werden während des gesamten Studiums die Studienleistungen der Studierenden im Programm „International Engineers for Thuringia“ regelmäßig ausgewertet, um ihnen zu einem erfolgreichen Studienabschluss zu verhelfen.

    Um sich schon vor ihrer Ankunft in Deutschland auf ihren Studienstandort vorbereiten zu können, wird durch eine Virtual-Reality-Umgebung ein virtueller Gruppenraum entwickelt, der mit entsprechenden sprachlichen, soziokulturellen Vorbereitungsangeboten sowie durch studentische Initiativen, zum Beispiel einem Gruppen-Buddy-Format, genutzt werden kann. Während des Studiums bleibt der virtuelle Gruppentreffpunkt erhalten, damit sich die Studierenden in der Gruppe weiter austauschen können.

    In den ersten beiden Semestern ist das zweijährige Masterstudium überwiegend soziokulturell und sprachlich ausgerichtet. Die Studierenden werden intensiv in die deutsche Lehrkultur und mit interkulturellen Trainings in ihren Alltag eingeführt. Während der vorlesungsfreien Zeit im März und September belegen sie einen Intensivsprachkurs Deutsch. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TU Ilmenau in der Lehre und in der Verwaltung erhalten Fortbildungen zum interkulturellen Verständnis und zur interkulturellen Kommunikation, damit sie die Studierenden bestmöglich durch ihr Studium begleiten können.

    Während ihres Studiums besuchen die Ingenieurstudierenden Thüringer Unternehmen, in denen sie reale berufliche Aufgaben erledigen oder ein Schnupper-Praktikum machen. So können beide Seiten schon frühzeitig entscheiden, ob eine Zukunft der Studierenden im Unternehmen erstrebenswert ist. Auch in Science Camps erwerben die Studierenden von Studienbeginn an praktische Fertigkeiten.

    Im dritten und vierten Semester findet ein intensives Karrierecoaching statt, in dem die Studierenden lernen, sich zu bewerben. In Rollenspielen trainieren sie Vorstellungsgespräche und sie erhalten Anleitungen bei der Erstellung eines Karriereprofils und Beratung zum Arbeiten in Thüringen und zu rechtlichen Fragen.

    Im „International Engineers for Thuringia“-Projekt arbeitet die TU Ilmenau eng mit der Bundesagentur für Arbeit, der Industrie- und Handelskammer und der Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung zusammen. So soll in Thüringer Unternehmen eine positive Willkommenskultur für ausländische Arbeitskräfte geschaffen werden. Die Betriebe wiederum erhalten Impulse für neue Angebote, mit denen Fachkräfte gewonnen und im Unternehmen gehalten werden können. Bereits geplant ist ein Anreizsystem, mit dem Unternehmen und Arbeitskräfte leichter zusammengeführt werden.

    Sophia Siegfried, Leiterin des International Office der TU Ilmenau, betont, dass nicht nur die Studierenden der vier Projekt-Studiengänge, sondern alle fast 2.000 ausländischen Studierenden der Universität von dem Projekt profitieren werden: „Schon während des Projekts erarbeiten wir Maßnahmen, mit denen wir alle nichtdeutschen Studierenden gezielt auf den Berufseinstieg in Thüringer Unternehmen vorbereiten. Zusätzlich wird ein neues Mentoring-Programm mit Absolventinnen und Absolventen der TU Ilmenau, die in Thüringer Unternehmen arbeiten, helfen, immer neue ausländische Fachkräfte zu gewinnen.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Sophia Siegfried
    Leiterin International Office
    +49 3677 69-2510
    sophia.siegfried@tu-ilmenau.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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