idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.06.2024 09:31

IMK-Konjunkturindikator: Rezessionsrisiko nimmt weiter ab

Rainer Jung Abt. Öffentlichkeitsarbeit
Hans-Böckler-Stiftung

    13.06.2024

    Leichte Aufhellung für kommende drei Monate

    IMK-Konjunkturindikator: Rezessionsrisiko nimmt weiter ab

    Die Aussichten für die Konjunktur in Deutschland hellen sich weiter langsam auf und ab der Jahresmitte ist eine etwas beschleunigte Erholung absehbar. Das signalisiert der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in den nächsten drei Monaten eine Rezession durchläuft, ist dementsprechend in den letzten Wochen erneut leicht gesunken, nachdem sie bereits im April und im Mai zurückgegangen war. Für den Zeitraum von Juni bis Ende August weist der Indikator, der die neuesten verfügbaren Daten zu den wichtigsten wirtschaftlichen Kenngrößen bündelt, eine Rezessionswahrscheinlichkeit von 39,5 Prozent aus. Anfang Mai betrug sie für die folgenden drei Monate noch 45,6 Prozent. Auch die statistische Streuung im Indikator, in der sich die Verunsicherung der Wirtschaftsakteure ausdrückt, ist geringfügig gesunken. Die Verbesserung ist zwar noch nicht so tiefgreifend, dass das nach dem Ampelsystem arbeitende Konjunktur-Frühwarninstrument auf eine günstigere Phase schaltet. Der Indikator zeigt wie in den beiden Vormonaten „gelb-rot“, was eine erhöhte konjunkturelle Unsicherheit signalisiert. Zwischen Juni 2023 und März 2024 hatte die Konjunkturampel aber noch durchgängig auf „rot“ gestanden und damit eine akute Rezessionsgefahr angezeigt.

    Der aktuelle leichte Rückgang des Rezessionsrisikos beruht im Wesentlichen darauf, dass sich Stimmungsindikatoren wie der ifo-Index sowie verschiedene Finanzmarktindikatoren günstiger darstellen. Dazu zählen die Aktienkurse und ein zuletzt geringerer Unterschied bei den Zinssätzen für Unternehmens- und Staatsanleihen, was für günstigere Finanzierungsbedingungen von Unternehmen spricht. Leicht gesunken ist auch der „Finanzmarktstress“, den das IMK auf Basis eines breiten Kranzes von Finanzmarktindikatoren ermittelt. Dagegen sorgt eine zuletzt verhaltene Entwicklung bei industriellen Produktionsdaten und Auftragseingängen, insbesondere aus dem Inland, dafür, dass die Rezessionswahrscheinlichkeit nicht noch weiter zurückgegangen ist. Allerdings sehen die Konjunkturfachleute des IMK jenseits der kurzfristigen Monatswerte eine positive Grunddynamik in verschiedenen Industriebranchen, unter anderem durch den wieder anziehenden Export. Dazu gehören auch der Maschinen- und Anlagenbau und die energieintensive Chemieindustrie, deren Auftragslage sich mittlerweile stabilisiert habe.

    „Die aktuellen Indikatorergebnisse deuten auf eine sich langsam kräftigende Erholung der Konjunktur ab der Jahresmitte“, fasst IMK-Konjunkturexperte Dr. Thomas Theobald das aktuelle Konjunkturbild zusammen. „Tragende Säule des Wachstums dürfte neben dem Export der private Verbrauch werden, der von dynamischem Lohnwachstum bei inzwischen abgeflachter Inflation angeregt wird.“

    Seine neue Konjunkturprognose für das laufende und das kommende Jahr stellt das IMK am 20. Juni vor.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakt in der Hans-Böckler-Stiftung

    Dr. Thomas Theobald
    IMK-Konjunkturexperte
    Tel.: 0211-7778-215
    E-Mail: Thomas-Theobald@boeckler.de

    Rainer Jung
    Leiter Pressestelle
    Tel.: 0211-7778-150
    E-Mail: Rainer-Jung@boeckler.de


    Originalpublikation:

    https://www.imk-boeckler.de/de/imk-konjunkturampel-15362.htm - Zum IMK-Konjunkturindikator


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).