Vom 19. bis 23. Juli besuchen rund 130 Astrophysiker aus aller Welt die Universität Kiel, um sich auf einer Konferenz über die neuesten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der "Weißen Zwerge" auszutauschen. So werden verlöschende Sterne bezeichnet. Dieser "14th European Workshop on White Dwarfs" wird von Professor Detlev Koester, Institut für Theoretische Physik und Astrophysik der Uni Kiel, organisiert. 2004 findet die Fachveranstaltung, die 1974 in Kiel begründet wurde, zum vierten Mal an der Christian-Albrechts-Universität statt. Schwerpunkte der Tagung sind die Entstehung und Entwicklung von Weißen Zwergen, ihre besonderen physikalischen Zustände sowie Erkenntnisse zum Aufbau, zur Entwicklung und zum Alter unserer Milchstraße und des gesamten Universums.
Ein besonderes Augenmerk legen die Forscher auf die exotischen physikalischen Zustände Weißer Zwerge. So ist die Materie dieser Sterne derart stark komprimiert, dass ein Fingerhut davon auf der Erde eine Tonne wiegen würde. Bei einigen dieser Sterne beobachtet man Magnetfelder, die viel stärker sind als in Laboratorien auf der Erde erzeugte.
Ein Schwerpunkt der Tagung sind zudem die neuen Forschungsergebnisse eines US-Projekts mit großer internationaler Beteiligung namens "Sloan Digital Sky Survey" (digitale Himmelsuntersuchung der amerikanischen Sloan Foundation). Es untersucht den Himmel, auch weit entfernte Galaxien, mit einem nahezu automatischen Teleskop, das auf dem Berg Apache Point in New Mexico/ USA steht. Jede Nacht werden damit Unmengen neuer Daten erfasst. So hat sich z.B. die Zahl der bekannten Weißen Zwerge durch das Projekt verdreifacht. Zu erkennen sind Weiße Zwerge nur durch Teleskope, sie geben ein schwaches Licht ab.
Weiße Zwerge verraten den Wissenschaftlern etwas über ihr früheres, "aktiveres" Leben. Die Kieler Astrophysiker sind u. a. spezialisiert auf die Untersuchung der Atmosphären und Oberflächen von Weißen Zwergen. Sie analysieren die Strahlung, die von den sterbenden Sternen kommt, und erschließen daraus die chemische Zusammensetzung, Temperatur, Masse und andere Parameter.
Professor Koester: "Das diesjährige Treffen in Kiel markiert das dreißigjährige Jubiläum. Es ist eine Ehre für uns, es auszurichten, weil sich darin auch die internationale Anerkennung spiegelt, die unsere Arbeit an diesem Thema findet."
Kontakt:
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Institut für Theoretische Physik und Astrophysik
Professor Detlev Koester
Tel.: 0431-880-4104, Fax: 0431-880-4100
e-mail: koester@astrophysik.uni-kiel.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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