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16.07.2004 14:49

Ausdauer und Taktik helfen auch beim Studieren

Detlef Bremkens Dez. 3 KIT Kommunikation, Innovation, Transfer
Fachhochschule Bochum

    Studierenden-Weltmeister im Taekwondo studiert an der Fachhochschule Bochum Mechatronik

    Als es geschah, da hat an der Fachhochschule Bochum niemand davon gewusst: Anfang Juni schickte der Allgemeine deutsche Hochschulsportverband eine 14 köpfige Mannschaft zur Studierenden-Weltmeisterschaft im Taekwondo nach Patras in Griechenland. Weltmeister im Leichtgewicht wurde - Erdal Aylanc, Mechatronik-Student der Fachhochschule Bochum im 2. Semester.

    Dabei ist Erdal Aylanc im Sport seit langem kein Unbekannter. Der 22jährige aus Velbert wurde allein 2003 Internationaler Deutscher Meister, er belegte den dritten Rang bei den Weltmeisterschaften und er wurde in diesem Jahr dritter bei den Europameisterschaften in Lillehammer und vierter bei der Europa-Olympiaqualifikation.

    Um so neugieriger reagierte so mancher Hochschulangehöriger auf die Nachricht.
    Und wer Erdal Aylanc kennen lernt, der wird nicht enttäuscht: hinter seinem jugendlichen Charme scheint ein starker Wille durch, der ebenso trainiert ist wie sein drahtiger Körper.

    Und seine Fähigkeit, Schwierigkeit zu überwinden wird auch bei seinen Erzählungen deutlich: dass er mit sechs Jahren mit dem Training angefangen hat und nach einigen Wochen bereits drei statt nur einer Stunde täglich auf den Matten war. Dass er im Alter von 8 bis 12 Jahren jeden Kampf in dieser Selbstverteidigungsdisziplin gewann und dann, als er mit 13 in der nächsthöheren Gewichtsklasse gegen weitaus ältere Sportler antrat, zunächst lernen musste, wie es ist Niederlagen einzustecken. Dass er aber lernte, dass neben der reinen Körperbeherrschung auch Taktik und Kraft zum Gewinnen beim Taekwondo wichtig sind. Dass er seine großen Erfolge erst erringen konnte, nachdem er eine Operation am Knie hinter sich gebracht hatte ...

    Warum Erdal Aylanc an der Fachhochschule Bochum studiert? Die Vielseitigkeit der Mechatronik hat ihn schon früh gereizt. Deshalb hat der türkischstämmige Aylanc, der 2001 deutscher Staatsbürger wurde, eine Ausbildung bei einem großen Automobilzulieferer in seiner Heimatstadt begonnen. Noch vor Ende des ersten Ausbildungsjahres kam ihm der Wehrdienst dazwischen, den er allerdings dann bei der Sportfördergruppe in Sonthofen zubrachte; in dieser Zeit wurde er Militärweltmeister.
    Erdal Aylanc weiß, dass Niederlagen dazu da sind beim nächsten Versuch hinter sich gelassen zu werden. Und so hat er auch mit seiner beruflichen Karriere nach der Bundeswehr einen neuen Anfang gemacht und sein Mechatronik-Studium in Bochum begonnen.

    An der Hochschule bekannt zu sein findet Erdal Aylanc nicht störend, sondern wichtig: schließlich braucht er das Verständnis und die Unterstützung nicht nur der Professorinnen und Professoren, wenn sein Zeitplan wegen des Sports einmal eng werden sollte.

    Ob er Erfahrungen aus dem Sport für sein Studium nutzen kann? Da ist ihm die Disziplin, die man für das Studieren wie für den Sport braucht am wichtigsten. Und die beim Sport so wichtige Taktik? Auch da hat Erdal Aylanc eine gut Antwort: So wie er beim Taekwondo erst leicht zu gewinnende Punkte sammle bevor er etwas riskiert, so sei es die einfachste Strategie beim Klausurenschreiben, erst die einfachen Aufgaben zu lösen und dann die schwierigen, die mehr Zeit erfordern.
    Dass aber auch dies den Erfolg nicht immer garantieren kann, hat Erdal Aylanc an der FH bereits erfahren: bei der ersten Physikklausur ist er durchgefallen. Aber davon lässt er sich nicht schrecken. Auch mit dem Taekwondo hätte er sich in diesem Jahr noch gern seinen größten Traum erfüllt und in Athen um eine olympische Medaille gekämpft; der undankbare vierte Platz in der Qualifikation ist Ansporn für ihn, es in vier Jahren noch einmal zu versuchen. Vielleicht ist 2008 ein Olympiasieger von Peking ja dann Mechatronik-Ingenieur und heißt Erdal Aylanc ....


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    Erdal Aylanc in Action
    Erdal Aylanc in Action

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia
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