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26.06.2024 14:22

Ökosystem Wald klimagerecht entwickeln

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Wie wirkt sich der Klimawandel auf das Ökosystem Wald aus und wie kann der Wald klimagerecht entwickelt werden? Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Göttingen werden in zwei Zukunftslaboren am Zentrum Klimaforschung Niedersachsen forschen: Im Zukunftslabor „FoResLab – Future Lab towards Forests Resilient to Climate Change“ unter der Leitung der Universität Göttingen wird ein inter- und transdisziplinäres Team der Frage nachgehen, wie wir Wälder resilient gegenüber Klimaveränderungen machen können. Zwei weitere Arbeitsgruppen der Universität sind am Zukunftslabor „DIVERSA“ beteiligt. Das Land Niedersachsen fördert mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro für sechs Jahre. .

    Wälder erbringen wesentliche Ökosystemdienstleistungen für die Gesellschaft. Der Klimawandel stellt eine Herausforderung für die Art und Weise dar, wie Wälder in Mitteleuropa heute und in Zukunft bewirtschaftet werden. „Die Förderung von FoResLab bietet uns eine einmalige Möglichkeit, im Austausch von Wissenschaft und Praxis zu erforschen, wie Wälder resilienter gegenüber Klimawandel gemacht werden können“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Alexander Knohl von der Abteilung Bioklimatologie der Universität Göttingen. Geplant ist, Ökosystemfunktionen und -dienstleistungen in sechs Wäldern mit Echtzeit-Sensorik experimentell zu untersuchen und aus den Daten Indikatoren für die Resilienz abzuleiten. Zudem sollen „Digitale Zwillinge“ entwickelt werden, mit denen Bewirtschaftungsoptionen für reale Wälder in einer digitalen Umgebung erkundet werden können, sowie ein Online-Monitoring zum Wasserstress von Wäldern etabliert werden. Das Verbundprojekt will zudem verschiedene Interessengruppen einbinden und Erkenntnisse der Öffentlichkeit präsentieren. „FoResLab“ vereint die Expertise aus Wissenschaft und Forschung, von einem internationalen Partner sowie fünf Partnern aus der Praxis.

    Im Zukunftslabor „DIVERSA“ wird ein interdisziplinäres Team die Resilienz deutscher Wälder gegenüber Stressfaktoren wie zum Beispiel Trockenheit oder Hitze erforschen. Die Ergebnisse sollen es ermöglichen, bestehende Instrumente für Monitoring, Entscheidungsunterstützung und Management der niedersächsischen Wälder weiterzuentwickeln. Das Teilprojekt mit zwei Göttinger Forschern widmet sich der Rolle von Insekten für die Stabilität von Wäldern. „Durch den Klimawandel häufen sich Störungen wie Stürme oder Borkenkäferausbrüche, die nicht nur die Waldstruktur sondern auch die Zusammensetzung von Artengemeinschaften verändern“, sagt Prof. Dr. Andreas Schuldt von der Abteilung Waldnaturschutz. „Die Auswirkung auf Ökosystemprozesse wie die Regulation von Forstschädlingen oder die Stabilität von Nahrungsnetzen ist bisher wenig verstanden.“ Erkenntnisse aus Geländeexperimenten sollen auf ganz Niedersachsen hochskaliert werden: „Wir wollen große Datenmengen aus Citizen-Science-Projekten und bestehenden behördlichen Datenbanken zusammenführen, um räumliche Schwerpunkte aktueller und zukünftiger Biodiversitätsänderungen vorherzusagen“, ergänzt Prof. Dr. Johannes Kamp von der Abteilung Naturschutzbiologie an der Fakultät für Biologie und Psychologie. Durch die Zusammenarbeit mit Praxispartnern sollen die wissenschaftlichen Ergebnisse in die Forst- und Naturschutzplanung einfließen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    FoResLab

    Prof. Dr. Alexander Knohl
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
    Abteilung Bioklimatologie
    Tel: 0551 39-23682
    aknohl@uni-goettingen.de
    www.uni-goettingen.de/de/130445.html

    DIVERSA

    Prof. Dr. Andreas Schuldt
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie
    Abteilung Waldnaturschutz
    Tel: 0551 39-24486
    andreas.schuldt@forst.uni-goettingen.de
    www.uni-goettingen.de/waldnaturschutz

    Prof. Dr. Johannes Kamp
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Biologie und Psychologie
    Abteilung Naturschutzbiologie
    Tel: 0551 39-25207
    johannes.kamp@uni-goettingen.de
    www.uni-goettingen.de/conservation


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=7485


    Bilder

    Messungen im Nationalpark Hainich fließen auch ins FoResLab ein
    Messungen im Nationalpark Hainich fließen auch ins FoResLab ein
    Alexander Knohl
    Alexander Knohl

    Neuer Wald unter abgestorbenen Fichten: Im Harz sind die Einflüsse des Klimawandels überall sichtbar
    Neuer Wald unter abgestorbenen Fichten: Im Harz sind die Einflüsse des Klimawandels überall sichtbar
    Johannes Kamp
    Johannes Kamp


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Messungen im Nationalpark Hainich fließen auch ins FoResLab ein


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    Neuer Wald unter abgestorbenen Fichten: Im Harz sind die Einflüsse des Klimawandels überall sichtbar


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