Gemeinsam mit Schüler*innen diverser Lübecker Schulen haben Forschende der Universität zu Lübeck und Ärzt*innen des Universitätsklinikums (UKSH), Campus Lübeck, in den Schulen Gesundheitsaufklärung betrieben und diese erweitert mit Ansätzen aus den Bereichen der Gamification und empirischen Forschungsmethoden. Eine interessierte Gruppe an Schülerinnen und Schülern konnte sich aktiv an einer anonymen Sammlung und Analyse von Daten rund um die Themen inhalative Noxen, Zigarette, E-Zigarette und THC beteiligen. Die Wissenschaftler*innen führten in 90-minütigen Einheiten in die wissenschaftliche Forschung ein, ließen die Schulklassen dabei zusätzlich eigene Daten erheben und auswerten.
Schüler*innen und Lehrer*innen der Grund- und Gemeinschaftsschule Sandesneben, der Emanuel-Geibel-Schule und des Carl-Jacob-Burkhardt-Gymnasiums waren gestern zu Gast auf dem Lübecker Campus um ihre Forschungsergebnisse zum Thema E-Zigaretten und Konsum von Nikotinprodukten zu präsentierten. Diese diskutierten sie mit einem Team von Forschenden der Universität zu Lübeck und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, unter der Leitung von PD Dr. Klaas Franzen, Prof. Dr. Daniel Drömann, Prof. Dr. Folke Brinkmann sowie PD Dr. Tobias Rüther von der LMU Klinikum München. Konzipiert wurde das Forschungsprojekt von der Universität zu Lübeck als innovatives Aufklärungskonzept für Schulen.
Unter dem Namen „Schule * Vape * Wissenschaft“ haben sich alle Beteiligten zum Ziel gesetzt, das Bewusstsein für die Risiken des Rauchens und Dampfens (Vaping) bei Jugendlichen zu schärfen und Schüler*innen gleichzeitig in die Welt der wissenschaftlichen Forschung einzuführen. Die Schirmherrschaft für dieses Projekt hat der Bundesbeauftragte für Drogen- und Suchtfragen, Herr Burkhard Blienert, übernommen.
„Die neuen Nikotinprodukte werden mehr und mehr auf hohe und schnelle Nikotinabgabe getrimmt. Im Rahmen einer neuen Studie haben wir herausfinden können, dass das Nikotin in den neuen Elfbars genau so schnell anflutet, also süchtig macht, wie Nikotin in Tabak-Zigaretten.“ sagte Tobias Rüther im Rahmen seines Einführungsvortrags über die wissenschaftlichen Erhebungsmöglichkeiten und Versuchsdaten zum Thema Nikotinkonsum und Sucht.
Auswertung der erhobenen Daten
Auch die Schüler*innen der GG Sandesneben, der Emanuel-Geibel-Schule und des Carl-Jacob-Burckhardt-Gymnasiums stellten ihre Erkenntnisse dar. Sie hatten an ihren Schulen Daten von insgesamt 977 Teilnehmer*innen über den Konsum von Nikotinprodukten erhoben und diese mithilfe der Wissenschaftler*innen in den vergangenen Monaten diskutiert. Die Auswertung der Daten stehe aber noch am Anfang, betonten die Forscher*innen. Unter anderem ergaben die Daten, dass die Schüler*innen häufiger und regelmäßiger Nikotinprodukte wie E-Zigaretten konsumieren, wenn die eigenen Eltern rauchen. Zudem konnte eine Korrelation von der Nutzung sozialer Medien und dem Konsum von Nikotin-Produkten festgestellt werden. Das Vapen wurde zudem häufiger genutzt als herkömmliche Nikotinprodukte. Die Teilnahme habe sich definitiv gelohnt, waren sich die Schülerinnen und Schüler einig. Eine Wiederholung und Verstetigung des Forschungsprojekts an den Schulen im Schuljahr 2024/2025 ist angedacht.
Vielfältige Unterstützung für das innovative Aufklärungs- und Forschungsprojekt
"Für mich persönlich ist dieses Projekt im Bereich der E-Zigaretten, Schulen und Wissenschaft eine Herzensangelegenheit, da dieses Projekt relevante Fähigkeiten mit Aufklärung verbindet. Insbesondere durch die Vermarktungsstrategien im Feld der Einweg-E-Zigaretten haben die Produkte eine deutliche höhere Attraktivität, als konventionelle Zigaretten, ohne dass die Schädlichkeit hervorgehoben wird. Zusätzlich besteht die Möglichkeit Schüler*innen für das wissenschaftliche Arbeiten zu begeistern." fasst Dr. Klaas Franzen von der Universität zu Lübeck und vom UKSH das Projekt zusammen.
Beteiligt waren Lübecker Schulen, die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin sowie die Medizinische Klinik III des UKSH, Campus Lübeck, unter der Co-Leitung von Prof. Dr. Folke Brinkmann und PD Dr. Klaas Franzen. Die Finanzierung erfolgte aus Eigenmitteln sowie mithilfe von Stiftungszuwendungen in Höhe von jeweils 20.000 €.
Das Projekt wird gefördert von den Wessel-Stiftungen und der Friedrich Bluhme und Else Jebsen-Stiftung. Zudem unterstützt die Haukohl-Stiftung das Projekt.
PD Dr. med. habil. Klaas F. Franzen
Universität zu Lübeck & Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Ratzeburger Allee 160
23538 Luebeck
Tel. +49 451 500-75562
E-Mail: klaas.franzen@uksh.de / klaas.franzen@uni-luebeck.de
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Die zahlreichen beteiligten Schüler*innen und Wissenschaftler*innen versammelten sich im Rahmen eine ...
Vivian Upmann
Universität zu Lübeck
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Die zahlreichen beteiligten Schüler*innen und Wissenschaftler*innen versammelten sich im Rahmen eine ...
Vivian Upmann
Universität zu Lübeck
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