Ein Blick auf die deutschen Hochschulen im 20. Jahrhundert zeigt, dass Extremismus nicht nur in Politik und Gesellschaft, sondern auch in der Wissenschaft Raum finden kann. Die Hinwendung des Karlsruher Informatik-Pioniers Karl Steinbuch zum Rechtsextremismus ist ein Beispiel dafür. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat sich von Steinbuchs politischer Haltung distanziert und das nach ihm benannte Informationstechnologie-Zentrum in „Scientific Computing Center“ umbenannt. Vor diesem Hintergrund veranstaltet das KIT am 17. Juli 2024 eine Tagung zur Frage „Was heißt hier ‚Nie wieder‘?“.
Die Medien sind ganztägig eingeladen. Anmeldung bitte bis 16. Juli per E-Mail an presse@kit.edu.
„Wissenschaft basiert auf Offenheit, Toleranz und Vielfalt. Diese Werte sowie auch die freiheitliche Ordnung und die Grundrechte zu leben und zu verteidigen, gehört zu einer verantwortungsbewussten Wissenschaftskultur“, sagt Professorin Kora Kristof, Vizepräsidentin Digitalisierung und Nachhaltigkeit des KIT. „Deshalb ist es wichtig und Teil der Kultur des KIT, auch die eigene Geschichte zu betrachten, wissenschaftlich aufzuarbeiten und sich aktiv mit ihr auseinanderzusetzen.“
Tagung zur Prävention von politischem Extremismus
Mit den historischen Erscheinungsformen von Extremismus am KIT beschäftigt sich das KIT-Archiv, das auch die Tagung veranstaltet. Dabei stehen Themen wie aktuelle Erscheinungsformen von Extremismus in Deutschland, individuelle Radikalisierungsprozesse sowie Handlungsfelder professioneller Prävention im Vordergrund.
„Mit der Veranstaltung wollen wir die Botschaft nach außen senden, dass sich das KIT kritisch mit Extremismus auseinandersetzt und ihn ablehnt“, so Dr. Klaus Nippert, Leiter des KIT-Archivs und Organisator der Veranstaltung. „Extremismus wendet sich gegen die freiheitliche Ordnung unseres Landes und gegen Grundrechte. Es ist wichtig, das eigene Verständnis der institutionellen Verantwortung als Wissenschaftsorganisation gegenüber Extremismus zu überprüfen und weiterzuentwickeln sowie Anregungen für die institutionelle Prävention zu sammeln.“
Zum 1. Januar 2024 benannte das KIT sein Informationstechnologie-Zentrum in „Scientific Computing Center“ um. Zuvor trug es seit 2008 den Namen „Steinbuch Centre for Computing“.
https://www.kit.edu/kit/pi_2023_092_kit-benennt-informationstechnologie-zentrum-...
Programm
Was heißt hier ‚Nie wieder‘?
Fragen und Antworten zum Umgang des KIT mit politischem Extremismus
Tagung aus Anlass der Umbenennung des Scientific Computing Center am KIT
17. Juli 2024, 14:30 bis 21:30 Uhr
Die Veranstaltung am Nachmittag richtet sich an Angehörige des KIT, Teilnahme nur nach Anmeldung. Interessierte Vertreterinnen und Vertreter der Medien melden sich bitte per E-Mail an presse@kit.edu an.
Ort: InformatiKOM, Gebäude 50.19, Campus Süd des KIT, Adenauerring 12, 76131 Karlsruhe
KIT-interne Nachmittagsveranstaltung
14:30-14:45 Begrüßung
Professorin Kora Kristof, Vizepräsidentin Digitalisierung und Nachhaltigkeit des KIT
14:45-15:30 Vortrag: Extrem rechte Lebenswelten – eine Annäherung
Dr. Rolf Frankenberger, Institut für Rechtsextremismusforschung an der Universität Tübingen
15:30-16:15 Vortrag: Mythos „unpolitische Wissenschaft“ – Universitäten in der Weimarer Republik und zu Beginn der NS-Herrschaft
Dr. Désirée Schauz, Institut für Technikzukünfte, Department für Geschichte des KIT
16:15-16:30 Pause
16:30-17:15 Vortrag: Zum Prozess der Radikalisierung und zur Rolle sozialer Medien
Mathieu Coquelin, Fachstelle Extremismusdistanzierung Stuttgart
17:15-18:00 Vortrag: Präventions- und Interventionsarbeit in der Altersgruppe der Studierenden
Dr. Felix Steinbrenner, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
Öffentliches Abendprogramm
Teilnahme nur nach Anmeldung unter https://www.cse.kit.edu/washeißthierniewieder.php
19:00-19:15 Begrüßung
Professor Oliver Kraft, in Vertretung des Präsidenten des KIT
19:15-20:00 Keynote: Die politische Auseinandersetzung mit dem Extremismus in Baden-Württemberg. Rückblick, Sachstand und Perspektiven
Rüdiger Soldt, Frankfurter Allgemeine Zeitung
20:00-21:30 Podiumsrunde: Politischer und religiöser Extremismus – ein Thema für Wissenschaftsorganisationen?
Mathieu Coquelin, Fachstelle Extremismusdistanzierung Stuttgart
Dr. Rolf Frankenberger, Institut für Rechtsextremismusforschung an der Universität Tübingen
Dr. Désirée Schauz, Institut für Technikzukünfte, Department für Geschichte des KIT
Rüdiger Soldt, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Dr. Felix Steinbrenner, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg
anschließende Diskussion mit dem Publikum
Moderation: Dr. Klaus Nippert
Weitere Informationen inklusive Anmeldung für das Abendprogramm: https://www.cse.kit.edu/washeißthierniewieder.php
Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt
Kontakt für diese Presseinformation:
Sandra Wiebe, Pressereferentin, Tel.: +49 721 608-41172, E-Mail: sandra.wiebe@kit.edu
https://www.kit.edu/kit/pi_2024_052_extremismus-vorbeugen-tagung-was-heisst-hier...
http://Weitere Informationen inklusive Anmeldung für das Abendprogramm: https://www.cse.kit.edu/washeißthierniewieder.php
Ausschnitt aus der Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der Technischen ...
Markus Breig, KIT
Markus Breig, KIT
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Ausschnitt aus der Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der Technischen ...
Markus Breig, KIT
Markus Breig, KIT
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