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27.06.2024 13:01

Extremismus vorbeugen: Tagung „Was heißt hier ‚Nie wieder‘?“ am KIT

Margarethe Lehné Stab und Strategie - Gesamtkommunikation
Karlsruher Institut für Technologie

    Ein Blick auf die deutschen Hochschulen im 20. Jahrhundert zeigt, dass Extremismus nicht nur in Politik und Gesellschaft, sondern auch in der Wissenschaft Raum finden kann. Die Hinwendung des Karlsruher Informatik-Pioniers Karl Steinbuch zum Rechtsextremismus ist ein Beispiel dafür. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat sich von Steinbuchs politischer Haltung distanziert und das nach ihm benannte Informationstechnologie-Zentrum in „Scientific Computing Center“ umbenannt. Vor diesem Hintergrund veranstaltet das KIT am 17. Juli 2024 eine Tagung zur Frage „Was heißt hier ‚Nie wieder‘?“.

    Die Medien sind ganztägig eingeladen. Anmeldung bitte bis 16. Juli per E-Mail an presse@kit.edu.

    „Wissenschaft basiert auf Offenheit, Toleranz und Vielfalt. Diese Werte sowie auch die freiheitliche Ordnung und die Grundrechte zu leben und zu verteidigen, gehört zu einer verantwortungsbewussten Wissenschaftskultur“, sagt Professorin Kora Kristof, Vizepräsidentin Digitalisierung und Nachhaltigkeit des KIT. „Deshalb ist es wichtig und Teil der Kultur des KIT, auch die eigene Geschichte zu betrachten, wissenschaftlich aufzuarbeiten und sich aktiv mit ihr auseinanderzusetzen.“

    Tagung zur Prävention von politischem Extremismus

    Mit den historischen Erscheinungsformen von Extremismus am KIT beschäftigt sich das KIT-Archiv, das auch die Tagung veranstaltet. Dabei stehen Themen wie aktuelle Erscheinungsformen von Extremismus in Deutschland, individuelle Radikalisierungsprozesse sowie Handlungsfelder professioneller Prävention im Vordergrund.

    „Mit der Veranstaltung wollen wir die Botschaft nach außen senden, dass sich das KIT kritisch mit Extremismus auseinandersetzt und ihn ablehnt“, so Dr. Klaus Nippert, Leiter des KIT-Archivs und Organisator der Veranstaltung. „Extremismus wendet sich gegen die freiheitliche Ordnung unseres Landes und gegen Grundrechte. Es ist wichtig, das eigene Verständnis der institutionellen Verantwortung als Wissenschaftsorganisation gegenüber Extremismus zu überprüfen und weiterzuentwickeln sowie Anregungen für die institutionelle Prävention zu sammeln.“

    Zum 1. Januar 2024 benannte das KIT sein Informationstechnologie-Zentrum in „Scientific Computing Center“ um. Zuvor trug es seit 2008 den Namen „Steinbuch Centre for Computing“.
    https://www.kit.edu/kit/pi_2023_092_kit-benennt-informationstechnologie-zentrum-...

    Programm

    Was heißt hier ‚Nie wieder‘?
    Fragen und Antworten zum Umgang des KIT mit politischem Extremismus
    Tagung aus Anlass der Umbenennung des Scientific Computing Center am KIT

    17. Juli 2024, 14:30 bis 21:30 Uhr

    Die Veranstaltung am Nachmittag richtet sich an Angehörige des KIT, Teilnahme nur nach Anmeldung. Interessierte Vertreterinnen und Vertreter der Medien melden sich bitte per E-Mail an presse@kit.edu an.

    Ort: InformatiKOM, Gebäude 50.19, Campus Süd des KIT, Adenauerring 12, 76131 Karlsruhe

    KIT-interne Nachmittagsveranstaltung

    14:30-14:45 Begrüßung
    Professorin Kora Kristof, Vizepräsidentin Digitalisierung und Nachhaltigkeit des KIT

    14:45-15:30 Vortrag: Extrem rechte Lebenswelten – eine Annäherung
    Dr. Rolf Frankenberger, Institut für Rechtsextremismusforschung an der Universität Tübingen

    15:30-16:15 Vortrag: Mythos „unpolitische Wissenschaft“ – Universitäten in der Weimarer Republik und zu Beginn der NS-Herrschaft
    Dr. Désirée Schauz, Institut für Technikzukünfte, Department für Geschichte des KIT

    16:15-16:30 Pause

    16:30-17:15 Vortrag: Zum Prozess der Radikalisierung und zur Rolle sozialer Medien
    Mathieu Coquelin, Fachstelle Extremismusdistanzierung Stuttgart

    17:15-18:00 Vortrag: Präventions- und Interventionsarbeit in der Altersgruppe der Studierenden
    Dr. Felix Steinbrenner, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

    Öffentliches Abendprogramm
    Teilnahme nur nach Anmeldung unter https://www.cse.kit.edu/washeißthierniewieder.php

    19:00-19:15 Begrüßung
    Professor Oliver Kraft, in Vertretung des Präsidenten des KIT

    19:15-20:00 Keynote: Die politische Auseinandersetzung mit dem Extremismus in Baden-Württemberg. Rückblick, Sachstand und Perspektiven
    Rüdiger Soldt, Frankfurter Allgemeine Zeitung

    20:00-21:30 Podiumsrunde: Politischer und religiöser Extremismus – ein Thema für Wissenschaftsorganisationen?
    Mathieu Coquelin, Fachstelle Extremismusdistanzierung Stuttgart
    Dr. Rolf Frankenberger, Institut für Rechtsextremismusforschung an der Universität Tübingen
    Dr. Désirée Schauz, Institut für Technikzukünfte, Department für Geschichte des KIT
    Rüdiger Soldt, Frankfurter Allgemeine Zeitung
    Dr. Felix Steinbrenner, Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

    anschließende Diskussion mit dem Publikum

    Moderation: Dr. Klaus Nippert

    Weitere Informationen inklusive Anmeldung für das Abendprogramm: https://www.cse.kit.edu/washeißthierniewieder.php

    Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 10 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 22 800 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakt für diese Presseinformation:
    Sandra Wiebe, Pressereferentin, Tel.: +49 721 608-41172, E-Mail: sandra.wiebe@kit.edu


    Originalpublikation:

    https://www.kit.edu/kit/pi_2024_052_extremismus-vorbeugen-tagung-was-heisst-hier...


    Weitere Informationen:

    http://Weitere Informationen inklusive Anmeldung für das Abendprogramm: https://www.cse.kit.edu/washeißthierniewieder.php


    Bilder

    Ausschnitt aus der Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der Technischen Hochschule Karlsruhe im Ehrenhof des KIT. (Foto: Markus Breig, KIT)
    Ausschnitt aus der Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der Technischen ...
    Markus Breig, KIT
    Markus Breig, KIT


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Ausschnitt aus der Gedenktafel für die im Nationalsozialismus verfolgten Angehörigen der Technischen Hochschule Karlsruhe im Ehrenhof des KIT. (Foto: Markus Breig, KIT)


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