Streitigkeiten, Mord, Krieg und andere Formen der Gewalt gehören untrennbar zur Menschheitsgeschichte, wie ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt. Prof. Dr. Laetitia Lenel, neue Junior-Professorin für die Kulturgeschichte des Ökonomischen vom 18. bis 20. Jahrhundert an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Duisburg-Essen, erforscht die Entwicklung des globalen Rüstungshandels. Zudem untersucht sie das Phänomen des Finanzbetrugs.
Aktuell untersucht Professorin Dr. Laetitia Lenel den globalen Rüstungshandel in der Zeit von 1860 bis 1930. „Ich möchte herausfinden, wie die Rüstungsexporte aus verschiedenen europäischen Staaten nach Argentinien und Chile zustande kamen und welche wirtschaftlichen und politischen Folgen sie hatten – sowohl für die Export- als auch für die Importstaaten“, sagt Lenel. „Dabei verfolge ich die Rolle von Gerüchten und verbinde wirtschafts- und wissenshistorische Perspektiven.“ In einer aktuellen Studie zum Finanzbetrug verfolgt sie einen ähnlichen Ansatz: Sie analysiert, wie ökonomische, politische und diskursive Praktiken bei der Entstehung und Aufdeckung von Betrug zusammenhingen und welche Rolle Medien dabei spielten.
Daneben setzt sich Professorin Lenel immer wieder mit geschichtswissenschaftlichen Erzählformen und Deutungsmustern auseinander. „Wir suchen einerseits nach Kontinuitäten in der Geschichte, andererseits arbeiten wir mit der Vorstellung des Bruchs, der Zäsur, der Krise“, erklärt die Historikerin. Dieses Deutungsmuster hat aktuell besonders Konjunktur: „Die Erfahrung der Krise und Zeitenwende wird ständig aufs Neue produziert. Krise ist mittlerweile fast immer“, so die 35-Jährige. In ihrer Forschung nimmt sie in den Blick, wie geschichtswissenschaftliche Konventionen diese Wahrnehmung begünstigt haben.
Laetitia Lenel studierte Geschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (2007-2010), der Humboldt-Universität Berlin und der Karls-Universität in Prag (2011-2014). Im Anschluss forschte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Zürich (2014) und der HU Berlin (2015-2021), wo sie 2021 auch promoviert wurde. Danach koordinierte sie dort bis zu ihrer Berufung an die UDE das DFG-Schwerpunktprogramm „Erfahrung und Erwartung. Historische Grundlagen ökonomischen Handelns“. Ihre Forschung wurde mehrfach ausgezeichnet und finanziell gefördert.
Hinweis für die Redaktion:
Ein Foto von Prof. Dr. Laetitia Lenel (© UDE / fotoagentur roth) stellen wir Ihnen für die Berichterstattung als Download zur Verfügung:
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Weitere Informationen:
Prof. Dr. Laetitia Lenel, Historisches Institut, Tel. 0201/18-2818, laetitia.lenel@uni-due.de
Redaktion: Dr. Alexandra Nießen, Tel. 0203/37-91487, alexandra.niessen@uni-due.de
Betrachtet Rüstungshandel historisch: Prof. Dr. Laetitia Lenel
UDE / fotoagentur roth
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Recht
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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