Wissenschaftliche Reaktion auf steigende Anzahl von Unternehmenszusammenschlüssen
Als erste Hochschule in Deutschland gründet die private Universität Witten/Herdecke ein "Institute for Mergers & Acquisitions" (IMA). Dies entschied das Direktorium der Universität in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr.
Das neue "Institute for Mergers & Acquisitions" wird an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft angesiedelt. In den nächsten fünf Jahren sollen insbesondere die Themengebiete des Unternehmenskaufes, der Restrukturierung, der Unternehmenssicherung und der Kooperation aus betriebswirtschaftlicher und juristischer Perspektive umfassend, praxisorientiert und international behandelt werden. Inhaltlich und finanziell wird das Institut von einem Institutsbeirat unterstützt, der aus Vertretern von Industrieunternehmen, Investmentbanken, Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, Managementberatungen und Beteiligungsgesellschaften entsteht. Nach Auskunft des Initiators und Projektleiters des Institutes, Stephan A. Jansen, konnten u.a. mit der Deutschen Beteiligungs AG und der MobilCom AG erste kompetente und engagierte Beiratsmitglieder gewonnen werden. Weiterhin hat eine weltweit führende Wirtschaftsprüfungsgesellschaften hat ihre Bereitschaft zur Teilnahme erklärt.
Mit dieser Institutsgründung reagiert die Universität auf die steigende Zahl von Unternehmenszusammenschlüssen. Die Zusammenschlüsse von Daimler und Chrysler, der Deutschen Bank und Bankers Trust oder Hoechst und Rhône Poulenc sind die jüngsten Beispiele. Im Jahre 1998 wurde weltweit mit 24.000 Akquisitionen bereits ein Volumen von mehr als 2,3 Billionen Dollar erzielt. Zum Vergleich: 1992 war mit 7.500 Transaktionen ein Volumen von 250 Milliarden Dollar zu verzeichnen. Insbesondere in Deutschland wächst der Markt für Unternehmensübernahmen und -beteiligungen überdurchschnittlich. Bis zum Jahr 2000 wird ein Volumen von einer Billion DM prognostiziert. Auffälligerweise scheitern unterschiedlichen Untersuchungen zufolge aber über 60 Prozent der Unternehmenszusammenschlüsse.
Diese Herausforderungen machen eine interdisziplinäre Auseinandersetzung aus betriebswirtschaftlicher und juristischer Perspektive zwingend erforderlich, so die Einschätzung von Jansen. Als Reaktion auf die noch unzureichende wissenschaftliche Auseinandersetzung wird das Institut als ein Netzwerk aus mehreren Lehrstühlen der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, dem Deutsche Bank-Institut für Familienunternehmer der Universität sowie ausgewiesenen Praktikern aufgebaut. Darüber hinaus wurden zwei zusätzliche Professuren eingerichtet. Die wirtschaftsrechtliche Professur konnte bereits mit dem renommierten Kölner Wirtschaftsanwalt und M&A-Experten Herrn Dr. Gerhard Picot von der Sozietät Deringer, Tessin, Herrmann & Sedemund besetzt werden. Bis zum Sommer soll die vollständige Finanzierung sowie die Besetzung der zweiten, betriebswirtschaftlichen Professur abgeschlossen sein. Mit dem laufenden Wintersemester haben bereits erste Lehrveranstaltungen des Institutes begonnen. Neben der Lehre wird das Institut in der Forschung, der Beratung, der Management-Weiterbildung sowie in der Organisation eines jährlichen M&A-Kongresses aktiv werden.
Informationen: Stephan A. Jansen
Universität Witten/Herdecke
Telefon: 02302 - 926 558
Mobil: 0172 - 644 11 74
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Politik, Recht, Wirtschaft, fachunabhängig
überregional
Forschungsprojekte, Organisatorisches, Personalia, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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