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20.07.2004 14:24

Bypass-Patienten erfolgreich motiviert

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Allen Patienten, die sich einer Herzbypass-Operation unterziehen mussten, bietet die Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie der Uni Würzburg ein Motivationsprogramm an. Es soll dafür sorgen, dass die Patienten dauerhaft ihren Lebensstil ändern und so das Risiko für weitere Gefäßschäden verkleinern. Der Psychologe Jens-Holger Krannich, der das Programm entwickelt hat, wurde dafür nun ausgezeichnet.

    Krannich berichtete auf der 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen in Berlin über die Effektivität des Programms. Bei einer Studie konnte er nachweisen, dass seine Bemühungen tatsächlich auch fruchten: "Die Motivation der Patienten, ihren Lebensstil zu ändern, steigt nachweislich an." Aufgrund der Qualität seiner Untersuchung und seines Vortrags erhielt Krannich einen mit 500 Euro dotierten Preis.

    Bei seiner Tätigkeit in der Würzburger Uniklinik analysiert Krannich die individuellen Risikofaktoren der Bypass-Patienten: Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte, zu wenig sportliche Betätigung, Stress, Depression. Wenn diese Faktoren bestehen bleiben, schreitet die Gefäßverkalkung weiter voran. Auch der Bypass kann dadurch zerstört werden - und dann ist ein erneuter Eingriff nötig. Darum ist es für die Patienten wichtig, ihre Lebensführung zu ändern. In diesem Sinne bereitet Krannich sie auf die Rehabilitation vor, führt Einzelgespräche und bietet einmal wöchentlich einen Vortrag an. Dabei ist es dem Psychologen ein besonderes Anliegen, die Familie der Patienten mit einzubeziehen.

    Die positiven Ergebnisse haben den Initiator der Studie, Professor Olaf Elert, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie, dazu veranlasst, dieses Programm weiterzuführen. "Damit hat die Würzburger Herzchirurgie erfolgreich wissenschaftliches Neuland betreten und eine sofortige Umsetzung in den Klinikalltag geschafft", sagt Elert. Nach derzeitigem Stand sei dieses Vorgehen einzigartig in der Bundesrepublik.

    An der Studie beteiligten sich neben Professor Elert und Christoph Schimmer aus der Herzchirurgie auch Peter Weyers vom Institut für Psychologie, Professor Hermann Faller vom Rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Bayern sowie Professor Peter Deeg und Stefan Lueger von der Deegenbergklinik Bad Kissingen.

    Die Vorträge für Bypass-Patienten stehen auch anderen Interessierten offen. Sie finden immer mittwochs um 14.00 Uhr im Seminarraum 1 des Zentrums für Operative Medizin an der Oberdürrbacher Straße 6 statt. Weitere Informationen: Jens-Holger Krannich, T (0931) 201-33100, E-Mail:
    krannich_j@klinik.uni-wuerzburg.de


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    Jens-Holger Krannich
    Jens-Holger Krannich

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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