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15.07.2024 14:27

Richtfest für das Imaging Innovation Center des Max Delbrück Center

Jana Schlütter Kommunikation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft

    Das Max Delbrück Center setzt die Richtkrone auf ein neues Forschungsgebäude. Im „Imaging Innovation Center“ auf dem Campus Buch, geplant vom Berliner Architekturbüro heinlewischer, werden ab 2026 Forschende der Bildgebung und -analyse mit Datenexpert*innen unter einem Dach arbeiten.

    Hier wächst ein Haus für Spitzenforschende der Felder Bildgebung und Künstliche Intelligenz: Nach knapp eineinhalb Jahren Bauzeit haben Architekturbüro, Bauleute und Wissenschaftler*innen am 11. Juli 2024 auf dem Campus Berlin-Buch gemeinsam Richtfest gefeiert für das Imaging Innovation Center (IIC) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft. In dem neuen Forschungsgebäude sollen ab dem Jahr 2026 Forschungsteams und Technologie-Expert*innen des Max Delbrück Center, darunter die Plattformen für Advanced Light Microscopy und Elektronenmikroskopie sowie neue Arbeitsgruppen, auf engem Raum kooperieren und bildgebende Technologien weiterentwickeln. Integriert werden im neuen Imaging Innovation Center modernste Bildgebung mit Datenanalysen inclusive KI-gestützten Methoden. Dabei arbeiten Physiker*innen, Biophysiker*innen, Lebenswissenschaftler*innen und Bioinformatiker*innen zusammen. In einem „Demonstrator Space für Microscopy“ sollen außerdem Unternehmen die Möglichkeit haben, neueste Entwicklungen zu testen und für die Forschung zur Verfügung zu stellen.

    Bildgebung als treibende Kraft der Biomedizin

    „Bildgebende Verfahren treiben die biomedizinische Forschung maßgeblich voran und haben zu revolutionären Entdeckungen geführt. Jede Neuerung in der Mikroskopie, die es uns ermöglicht, biologische Phänomene zwischen Molekülen in Zellen, Organen und im Organismus mit höherer zeitlicher und räumlicher Auflösung zu beobachten, kann unser Verständnis von Krankheiten dramatisch verändern“, sagte Professor Holger Gerhardt, stellvertretender Wissenschaftlicher Vorstand des Max Delbrück Center zum Richtfest. Er betonte: „Die Investition in die Nutzung und Entwicklung bildgebender Verfahren und Bild-Datenanalyse in unserem neuen IIC ist eine wichtige strategische Positionierung. Sie ist essentiell, damit wir unsere Mission erfüllen: Discovery for tomorrow’s medicine.“

    Professorin Heike Graßmann, Administrative Vorständin des Max Delbrück Center, bedankte sich bei Bund und Land und bei allen am Bau beteiligten Unternehmen und Handwerksleuten: „Wer auch in den nächsten Jahrzehnten internationale Spitzenforschung in Berlin ermöglichen will, muss heute klug investieren. Dank der strategisch vorausschauenden Entscheidung von Bund und Land können wir am Max Delbrück Center rund 32 Millionen Euro in den Bau dieses neuen Forschungsgebäudes für die Lebenswissenschaften investieren. Ich freue mich besonders, dass es uns in eineinhalb Jahren durch gemeinsames Ärmelhochkrempeln gelungen ist, den Bau auf dem Campus Buch soweit voranzubringen.“

    Hochsensible Mikroskopie auf knapp 3000 Quadratmetern

    Geplant wurde das dreieingeschossige Gebäude mit einer mit einer Gesamtnutzfläche von 2.675 Quadratmetern von den Architekt*innen des Büros heinlewischer, das bereits einige Bauten auf dem Campus realisiert hat. Die Baukosten des von Bund und Land finanzierten Gebäudes, das ursprünglich Optical Imaging Center heißen sollte, belaufen sich auf 31,873 Millionen Euro. Das Haus steht direkt neben dem Isolde-Diedrich-Haus für Kryo-Elektronenmikroskopie und fügt sich ideal in das Ensemble von Forschungsgebäuden auf dem Campus ein. Wie das Elektronenmikroskopie-Gebäude ruht das IIC auf einer massiven Bodenplatte, die Schwingungen ausgleicht. Zusammen mit dem schwingungsarmen Tragwerk gewährleistet dies, dass die hochsensiblen Licht- und Elektronenmikroskope keinerlei Erschütterungen ausgesetzt sind. Für die stabile Temperatur und konstante Luftfeuchtigkeit in den Laboren wird eine hochpräzise Klimatisierung sorgen. Das Haus wird renewable-ready sein, also bereit für die Umstellung auf künftige Energien und ist ausgestattet mit Photovoltaik und Erdwärmekollektor; unter anderem deshalb soll es das silberne Zertifikat des Bewertungssystems für nachhaltiges Bauen BNB tragen.

    Der Architekt Dr. Alexander Gyalokay von heinlewischer sagte anlässlich des Richtfests: „Es ist immer wieder eine Herausforderung, den spezifischen Anforderungen der Wissenschaft auf der einen und den Anforderungen an Flexibilität und Wirtschaftlichkeit auf der anderen Seite gerecht zu werden. Optical Imaging verlangt schwingungsresistente Gebäude mit temperaturstabilen Räumen, die wir hier in einer seltenen Konzentration errichten werden. Wir sind stolz darauf, an einem derartigen Projekt beteiligt zu sein.“

    Max Delbrück Center

    Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin.


    Weitere Informationen:

    https://www.heinlewischer.de - Architekturbüro heinlewischer
    https://www.mdc-berlin.de/de/forschung/infrastruktur/technologie-plattformen - Imaging-Plattformen
    https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/kryo-elektronenmikroskop-ultrakalter-zoo... - PM zur Eröffnung des Gebäudes für Kryoelektronenmikroskopie


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Biologie
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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