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21.07.2004 10:31

Bessere Erreichbarkeit mit dem ÖPNV: Friedrich-Lehner-Preis für Dortmunder Raumplaner

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Wer hat sich nicht schon mal über schlechten Anschluss mit Bus und Bahn geärgert? Wären nicht viel mehr Menschen bereit, auf öffentliche Verkehrmittel umzusteigen, wenn es weniger umständlich und die Ziele besser erreichbar wären?

    Mit der von Raumplaner Björn Schwarze entwickelten Methode kann eine kundenfreundliche Gestaltung des ÖPNV bald in die Tat umgesetzt werden: in seiner Diplomarbeit hat er ein System zur vergleichenden Bewertung von Bus- und Bahnlinien entwickelt. Bei den Verkehrsbetrieben krankt die effiziente Netzgestaltung vielfach daran, dass von veralteten urbanen Strukturen ausgegangen wird. Früher waren die Wohngebiete am Stadtrand; Arbeitsplätze und Einkaufmöglichkeiten waren dagegen vorwiegend im Stadtzentrum angesiedelt, so dass die Linien von den Wohngebieten sternförmig in die Innenstadt führen. Doch bis heute haben sich die Verkehrsverflechtungen grundlegend gewandelt: auch in Randgebieten entstehen Arbeitsplätze und Shopping-Center auf der grünen Wiese sprießen wie Pilze aus dem Boden. Die Planung von funktionsfähigen ÖPNV-Angeboten wird also zunehmend komplizierter, insbesondere an die Abstimmung der einzelnen Linien werden hohe Anforderungen gestellt.

    In seiner Arbeit betrachtet Schwarze nicht nur den Weg von A nach B, sondern legt eine ganzheitliche Netzbetrachtung zu Grunde. Das Besondere an seinem Ansatz ist dabei die "integrative Erreichbarkeitsanalyse", das heißt, er berechnet anhand eines von ihm erarbeiteten Index, wie viele Aktivitäten von einem bestimmten Typ (zum Beispiel wie viele Arbeitsplätze, Schulen oder Supermärkte) innerhalb eines begrenzten Zeitbudgets erreicht werden können. Nach Ansicht Schwarzes, der mittlerweile als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Raumplanung arbeitet, sollte die Aufgabe des ÖPNV nämlich nicht nur sein, die Ziele möglich schnell zu erreichen: "Es geht darum, die Erreichbarkeit zu maximieren!" Dass die Methode Hand und Fuß hat, beweist die Auszeichnung mit dem "Dr. Friedrich-Lehner-Preis" für besonders herausragende Leistung auf dem Gebiet des ÖPNV. Aber auch die Praxis interessiert sich für die Ergebnisse des 28-jährigen Raumplaners. Die Arbeit selbst ist in Kooperation mit der Stadt Krefeld entstanden und auch andere Verkehrsbetriebe haben schon bei ihm angefragt. "Mit der Erreichbarkeitsanalyse kann man zwar keine Strecken planen, aber man kann die Effizienz der Strecken überprüfen und mit Zahlen belegen", erläutert Schwarze den Nutzen für die Verkehrsplaner.

    Kontakt:
    Björn Schwarze, Institut für Raumplanung
    Ruf: 02 31 - 755 21 27
    email: bjoern.schwarze@uni-dortmund.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Verkehr / Transport
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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