Der Aufbau eines digitalisierten Produkt- und Prozessmodells für das Remanufacturing additiv gefertigter Metallbauteile ist Ziel des kürzlich gestarteten Projektes DiReMa. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst fördert das Verbundvorhaben für drei Jahre mit rund 297.000 Euro.
In der traditionellen Linearwirtschaft wird der Lebenszyklus eines Produkts oft ohne Recycling oder Wiederverwendung beendet. Bei der Kreislaufwirtschaft hingegen können Ressourcen gespart und der ökologische Fußabdruck verringert werden. Damit eine ökonomische Wiederaufbereitung von gebrauchten Produkten gelingen kann, ist eine automatisierte Bewertung von Produktzuständen und Aufbereitungsschritten wie Materialauf- und -abtrag sowie Nachbearbeitung erforderlich. Das Ziel des Forschungsprojektes ist es daher, ein durchgängig digitalisiertes Produkt- und Prozessmodell aufzubauen, aus dem notwendige Informationen über den Bauteilzustand gewonnen sowie Prozessparameter für die Wiederaufbereitung abgeleitet werden können.
„Dazu werden im Projekt zunächst die verschiedenen Zustände ausgedienter Produkte am End-of-Life mittels optischer Messtechnik und maschinellem Lernen automatisch erfasst und ein Prozess zur Regeneration beschädigter Bauteilbereiche mittels additiver Fertigung realisiert“, erläutert Professor Frieder Heieck vom Institut für Produktion und Informatik (IPI) Sonthofen. Hier steht auch das Additive Manufacturing Labor mit Anlagen zur pulverbettbasierten Fertigung (Laser Powder Bed Fusion / Selektives Laserstrahlschmelzen).
Nach der Bewertung der Produktzustände und der Planung der Wiederaufbereitungsmaßnahmen mittels subtraktiver und additiver Verfahren wird die Methodik ökologisch und ökonomisch mit konventioneller Fertigung verglichen.
„Die Anwendbarkeit von digitalisierten Remanufacturing-Ansätzen im Bereich der additiven Fertigung soll dabei an konkreten Beispielen u. a. aus dem Maschinenbau oder an Sport- und Freizeitgeräten untersucht werden. Dafür sollen auch aktuelle Methoden und Softwarewerkzeuge aus der virtuellen Produktentwicklung eingesetzt werden“, ergänzt Professor Ulrich Göhner von der Fakultät Informatik.
Zum Forschungskonsortium gehören neben dem IPI Sonthofen und der Fakultät Informatik der Hochschule Kempten, der Softwareentwickler Synera GmbH, das Sportwarenunternehmen Oberalp Deutschland GmbH, TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH sowie die Universität Bayreuth.
Über das IPI – Institut für Produktion und Informatik
Das IPI – Institut für Produktion und Informatik der Hochschule Kempten
am Standort Sonthofen ist eine anwendungsorientierte, interdisziplinäre Forschungseinrichtung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie. Als Technologietransferzentrum begleitet und unterstützt es Industriepartner bei der Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Kontext der Digitalisierung von Produktionssystemen und der Produktionsplanung.
Steffi Nickol, M.Sc.
Institut für Produktion und Informatik (IPI)
Tel.: 0831 2523-9225
steffi.nickol@hs-kempten.de
www.hs-kempten.de/ipi
https://bayfis.fza.hs-kempten.de/de/forschungsprojekt/598-direma
Exemplarische Ansicht der additiven Wiederaufbereitung von metallischen Bauteilen
mari1408
©Adobe Stock/mari1408
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Informationstechnik, Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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