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25.07.2024 15:49

Gemeinsam die Genschere schärfen

Jana Schlütter Kommunikation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft

    Das Berliner Max Delbrück Center und das Biotechunternehmen AlgenScribe aus Nizza haben eine Kooperation vereinbart, um ihre Werkzeuge für die Genomeditierung weiterzuentwickeln. Ziel ist es, Synergien zu nutzen und letztlich Zelltherapien für genetisch bedingte Erkrankungen zu entwickeln.

    Hier entsteht eine deutsch-französische Freundschaft besonderer Art: Das Max Delbrück Center und das französische Biotechunternehmen AlgenScribe wollen gemeinsam ihre Werkzeuge für die Genom-Editierung weiterentwickeln und verbessern. Dazu haben Frédéric Zampatti, CEO von AlgenScribe, und der Forscher Dr. Ralf Kühn vom Max Delbrück Center am 16. Juli 2024 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Sie wollen Synergien zwischen den jeweiligen Technologien nutzen, die Forschung gemeinsam ausbauen und beschleunigen.

    Dr. Ralf Kühn, Leiter der Arbeitsgruppe „Genom-Editierung & Krankheitsmodelle“ am Max Delbrück Center, forscht seit mehr als zehn Jahren an Techniken zur Gen-Editierung. Sein Team nutzt und verbessert die Genschere CRISPR-Cas9. Die in seinem Labor entwickelte und patentgeschützte HIROS/Replace-Technologie (Homology Independent Replacement of Sequences) kann auch in ausdifferenzierten und nicht teilungsaktiven Säugetierzellen Erbgutfragmente effizient, ganz gezielt und sequenzgenau austauschen. Kühns Ziel ist es, genetisch bedingte Erkrankungen besser zu verstehen und mithilfe der geschärften Genschere neuartige Zelltherapien zu entwickeln.

    Internationale Zusammenarbeit

    Dieses Ziel hat auch AlgenScribe, ein Biotechnologie-Unternehmen mit Sitz in Nizza, das ebenfalls eine proprietäre Gene-Editing-Plattform mit einem ähnlichen Ansatz entwickelt hat. Frédéric Zampatti, CEO von AlgenScribe, erklärte zur Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung: „Diese akademische Zusammenarbeit, unsere erste außerhalb Frankreichs, ermöglicht es uns, die Reichweite unserer Plattform auszubauen. Wir haben sofort potenzielle Synergien erkannt und sind sehr gespannt auf die Ergebnisse unserer Zusammenarbeit. Wir bedanken uns bei der Abteilung Technologietransfer des Max Delbrück Center und seinem langjährigen Technologietransferpartner Ascenion. Dank dieser Unterstützung konnten wir nur wenige Monate nach unserem ersten Treffen zu einer Vereinbarung kommen.“

    Ralf Kühn sagte: „Für uns bietet die Kooperation mit AlgenScribe die Chance, unsere Version der Genschere hoffentlich schneller in die Anwendung zu bringen und zu kommerzialisieren. Ich freue mich sehr auf diese internationale Zusammenarbeit.“

    Dr. Sigrid Scheek, Technologie-Managerin bei der Ascenion, betonte: „Wir freuen uns, dass wir diese Kooperation auf der französischen Partnering-Veranstaltung BioFit in Marseille initiieren konnten.“ Dr. Gerd Müller, Leiter Technologie-Transfer (komm.) des Max Delbrück Center, ergänzte: „Sie bietet ein hohes Potenzial von Synergien, um gemeinsam therapeutische Anwendungen zu entwickeln.“

    Max Delbrück Center

    Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Nobelpreisträger Max Delbrück, geboren in Berlin, war ein Begründer der Molekularbiologie. An den Standorten in Berlin-Buch und Mitte analysieren Forscher*innen aus rund 70 Ländern das System Mensch – die Grundlagen des Lebens von seinen kleinsten Bausteinen bis zu organ-übergreifenden Mechanismen. Wenn man versteht, was das dynamische Gleichgewicht in der Zelle, einem Organ oder im ganzen Körper steuert oder stört, kann man Krankheiten vorbeugen, sie früh diagnostizieren und mit passgenauen Therapien stoppen. Die Erkenntnisse der Grundlagenforschung sollen rasch Patient*innen zugutekommen. Das Max Delbrück Center fördert daher Ausgründungen und kooperiert in Netzwerken. Besonders eng sind die Partnerschaften mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin im gemeinsamen Experimental and Clinical Research Center (ECRC) und dem Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK). Am Max Delbrück Center arbeiten 1800 Menschen. Finanziert wird das 1992 gegründete Max Delbrück Center zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land Berlin. www.mdc-berlin.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Ralf Kühn, Leiter der Arbeitsgruppe "Genomeditierung und Krankheitsmodelle" Max Delbrück Center
    Ralf.Kuehn@mdc-berlin.de

    Frédéric Zampatti, Co-Gründer & CEO von AlgenScribe
    contact@algenscribe.com


    Weitere Informationen:

    https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/gemeinsam-die-genschere-schaerfen - PM


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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