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26.07.2024 11:39

Auf zum Doktortitel: Promovieren an der Hochschule Coburg

Natalie Schalk Referat Marketing und Kommunikation
Hochschule Coburg

    Endlich geht’s los! In ihrer dritten Sitzung haben die Mitglieder des Promotionszentrums Analytics4Health (A4H) sieben Promovierende aufgenommen. Sie sind die Ersten, die vom Promotionsrecht der Hochschule Coburg profitieren können. Zudem bringen zwei neue Professoren neue Forschungsmöglichkeiten mit.

    Text: Andreas T. Wolf

    Können virtuelle Realitäten Stress reduzieren? Können passive Haut-Implantate Energie gewinnen, um Temperaturen zu messen und Daten zu transferieren? Wie kann die weltweite Gesundheit im Klimawandel geschützt werden? Diese und weitere komplexe Fragen stellen sich die ersten sieben Promovierenden der Hochschule Coburg, die durch das Promotionszentrum A4H begleitet werden. Anfang Juli wurden sie in der dritten Mitgliederversammlung feierlich aufgenommen.
    Bei ihrer Promotion werden sie von Professorinnen und Professoren aus den Forschungsbereichen Gesundheitswissenschaften, Bioanalytik und Datenwissenschaften begleitet. Wo sich Themenbereiche überschneiden, sichern Betreuende aus den jeweiligen Fachgebieten einen hohen Qualitätsgrad der Arbeit ab, wie die wissenschaftliche Leiterin Prof. Dr. Karin Meißner aus der Fakultät Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit versichert: „Unsere aktuellen Promotionsprojekte setzen auf interdisziplinäre Ansätze, um innovative Lösungen für dringende Herausforderungen zu entwickeln.“
    Als Beispiel nennt sie wegweisende Studien zur Rolle der Rückversicherung im Zeitalter des Klimawandels, zur Identifizierung von Biomarkern bei dehydrierten Patienten sowie zur Erwärmung von Implantaten während einer Magnetresonanztomographie (MRT)-Untersuchung. „Vier weitere Promotionsprojekte erforschen fortschrittliche Lösungen für einen entspannteren Umgang mit Stress im Kontext Gesundheit und chronische Erkrankung, wobei die Ansätze von ganzheitlichen Methoden bis hin zum Einsatz modernster Technologien wie virtueller Realität und künstlicher Intelligenz reichen.“

    Die Doktorthemen

    So untersucht beispielsweise Katharina Weiß Coping-Strategien bei Adenomyose-induzierter Infertilität: Das sind Methoden, um mit den stressigen Situationen umzugehen, die durch dieses Krankheitsbild verursacht werden. Durch ein ungewöhnliches Wachstum von schleimhautähnlichem Gewebe in der Gebärmutter können Patientinnen unter Schmerzen, Blutungen oder gar Unfruchtbarkeit leiden.
    Isabel Schuil widmet sich der Rolle der Künstlichen Intelligenz in der Gesundheitsförderung. Sie plant experimentelle Untersuchungen, um den stressreduzierenden Effekt von virtueller Realität in verschiedenen Settings zu erforschen.
    Ähnlich dazu sucht Hanna Strauch nach Chancen und Herausforderungen in VR-basierten Interventionen zum Umgang mit Stress. Sie ist daran interessiert, wie Virtuelle Realität genutzt werden kann, um Menschen dabei zu helfen, besser mit Stress umzugehen. Louis Wilhelm arbeitet an einem Projekt zum Schutz der Planetary Health vor dem Klimawandel. Er analysiert die Einflussmöglichkeiten durch das Rückversicherungsgeschäft, um zu verstehen, wie diese Branche zum Schutz unserer Erde beitragen kann.
    Laura Wester untersucht die „Mechanismen der Osmoregulation und Biomarker-Identifikation in menschlichen Hautzellen und Plasma”. Sie hofft, durch ihre Forschung neue Erkenntnisse über die Funktionsweise unserer Haut und unseres Blutes zu gewinnen.
    Schließlich erforscht Viktoria Veltkamp „Energy Harvesting, Temperaturmessung und Datenübertragung in einem elektrisch passiven Implantat mit Spule und Elektrodendraht während einer MRT-Untersuchung”. Sie arbeitet an der Entwicklung von Technologien, die es ermöglichen, Energie zu ernten und Daten während einer MRT-Untersuchung zu übertragen.
    Annika Hiller konzentriert sich auf die Integration komplementärer und alternativer Medizinmethoden in die Gesundheitsförderung. Ihr Ziel ist es, die Auswirkungen dieser Methoden auf Stress in verschiedenen therapeutischen Kontexten zu untersuchen. Zudem ist sie eine der Tandem-Promovierenden, die über das Projekt Impetus mit einem lokalen Unternehmen vernetzt wurde. Somit kann sie sowohl an ihrem Doktortitel als auch an ihrer Karriere zeitgleich arbeiten, wie sie sagt: „So bin ich insgesamt Vollzeit beschäftigt. Meine Tandempromotion führe ich in Kooperation mit der Sozialstiftung Bamberg durch, und zwar in der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde, Abteilung Wissenschaft und Forschung. Derzeit arbeite ich an einer Yoga-Studie zu Brustkrebs.“ Für die Studie werden noch Teilnehmerinnen gesucht.

    Neuberufene Verstärkung

    Zusätzlich wurden zwei neuberufene Professoren im Promotionszentrum begrüßt: Prof. Dr. Stephan Pflugmacher Lima und Prof. Dr. Stefan Simm bringen sich zukünftig als Betreuer vor allem für ihre Forschungsbereiche Umweltchemie und Ökotoxikologie sowie Bioinformatik ein. Die wissenschaftliche Leiterin des Promotionszentrums, Prof. Dr. Karin Meißner, freut sich über die zusätzlichen Möglichkeiten: „Professor Simm trägt durch seine Expertise in der Analyse großer biologischer Datensätze zur Entwicklung präziser und datengetriebener Gesundheitslösungen bei. Die Forschung von Professor Pflugmacher Lima liefert wertvolle Erkenntnisse über Umweltfaktoren und deren Auswirkungen auf die planetare Gesundheit.“ Beide Professoren verstärken Meißner zufolge somit die interdisziplinäre Verbindung von Datenwissenschaft, Bioanalytik und Gesundheitswissenschaft im Promotionszentrum Analytics4Health.
    Prof. Simm bringt schon viel Erfahrung im Promotionsbereich mit: „Aktuell betreue ich noch sechs Promovierende in Greifswald und habe bereits drei zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten mit je einer Doktorandenstelle eingeworben, die ich auch gerne nach Coburg holen würden.“ An der Hochschule Coburg sind bereits zwei weitere Betreuungen im Bereich Smart-Farming geplant.

    Selbst promovieren

    Bewerbungen können fortlaufend am Promotionszentrum in Deutsch oder Englisch eingereicht werden. Für eine Berücksichtigung im nächsten Ausschuss sollen diese bis zum 1. Oktober 2024 eingehen.
    Das Promotionszentrum Analytics4Health der Hochschule Coburg bündelt Forschungsaktivitäten, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Menschen im Kontext ihrer Umwelt nachhaltig zu verbessern. Es ist eines von elf Promotionszentren an bayerischen Hochschulen und verfügt seit dem 26. September 2023 über ein eigenes Promotionsrecht. Ein Abschluss führt zu einem Titel als Dr. rer. nat. oder Dr.-Ing. Mit dem neuen Zuwachs durch die Neuberufenen umfasst A4H nun insgesamt 26 Menschen, davon 18 professorale Mitglieder und sieben Promovierende. Diese Forschungsprojekte sind nur einige Beispiele für die vielfältigen und innovativen Arbeiten, die derzeit an der Hochschule Coburg durchgeführt werden.

    Das Projekt Impetus ist ein im Rahmen der Bund-Länder-Initiative‚ FH-Personal, gefördertes Projekt, dass Professuren im Hochschulbereich schafft und begleitet. Mit den Tandempromotionen werden Promovierende und regionale Wirtschaft unterstützt.


    Bilder

    Ein Teil des Teams des Promotionszentrums Analytics4Health der Hochschule Coburg.
    Ein Teil des Teams des Promotionszentrums Analytics4Health der Hochschule Coburg.
    Eva Klink
    Hochschule Coburg


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Ein Teil des Teams des Promotionszentrums Analytics4Health der Hochschule Coburg.


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