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29.07.2024 11:48

Was lasen deutsche Fürstinnen im 18. Jahrhundert?

Jasmin Schwarzenbart Kommunikation & Marketing
Universität Trier

    Ein neues Langfristvorhaben zu Fürstinnenbibliotheken des 18. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum wurde von der DFG bewilligt.

    Welche Bücher besaßen Fürstinnen im deutschsprachigen Raum im 18. Jahrhundert? Was las man besonders gerne? Wie dokumentierten und rezipierten die Frauen ihre Lektüre? Gemeinsam mit der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel wird das Trier Center for Digital Humanities diesen Fragen in den kommenden zwölf Jahren in einem Forschungsprojekt nachgehen.

    Fürstinnenbibliotheken standen in den letzten Jahren immer wieder im Fokus der Aufmerksamkeit von Forscherinnen, doch bisher fehlt eine systematische Aufarbeitung der Bestände, die im ganzen deutschsprachigen Raum verstreut sind. Das Projekt möchte hier ansetzen und verfolgt den Aufbau einer digitalen Plattform, mit der erstmal der Buchbesitz von Fürstinnen umfassend rekonstruiert und die qualitative Untersuchung der buchbezogenen Wissenspraktiken der Fürstinnen ermöglicht werden. Die Basis der Untersuchung bilden 99 Bibliotheken, die in den letzten Jahren ausfindig gemacht werden konnten. Sie sind dank historischer Bibliotheks-, Auktionskataloge oder anderen Quellen wie Briefe und Tagebücher überliefert. In vielen Fällen finden sich auch die Originalbücher noch heute in Bibliotheken. Berühmtes Beispiel ist etwa die Anna Amalia Bibliothek in Weimar, die die Bücher der namensgebenden Fürstin aufbewahrt. Anhand dieser Exemplare können Lesespuren wie Unterstreichungen und Notizen entdeckt werden und daraus Schlussfolgerungen auf das Leseverhalten der Fürstinnen gezogen werden.

    Um vergleichbare und aussagekräftige Daten zum Buchbesitz fürstlicher Frauen zu erhalten, werden auf der Plattform bibliographische Informationen der untersuchten Bücher mit exemplarspezifischen Informationen, zum Beispiel zu Provenienzen oder Lesespuren und biographischen Daten zu einem Knowledge Graph verknüpft. Auf diese Weise wird die intellektuelle und gelehrte Betätigung der Frauen sichtbar gemacht und ihr substanzieller Beitrag zur Wissensgesellschaft der Aufklärung aufgedeckt.
    Damit wird das Projekt einen innovativen Beitrag in der geschlechterbezogenen Wissensgeschichte und der digitalen Sammlungsforschung leisten, der anschlussfähig für eine Vielzahl weiterer Teilgebiete der historischen Forschung ist.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Joëlle Weis
    Trier Center for Digitale Humanities
    Mail: weis@uni-trier.de
    Tel. +49 651 201-3017


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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