Starkregenereignisse werden in Deutschland immer häufiger. Dr. Heiko Sieker, Regenwasserexperte und Honorarprofessor am Fachgebiet für Wasserwirtschaft und Hydrosystemmodellierung der TU Berlin, fordert dringende Maßnahmen zur Risikominimierung und stellt moderne Strategien vor, um sich gegen die Wassermassen zu wappnen.
„Zuerst müssen wir die Gefahren durch Starkregen schnellstmöglich identifizieren und entsprechende Risikokarten öffentlich zugänglich machen", betont Dr. Heiko Sieker, Honorarprofessor am Fachgebiet für Wasserwirtschaft und Hydrosystemmodellierung der TU Berlin. Obwohl einige Kommunen bereits aktiv sind, fehlt es noch an einer flächendeckenden Verfügbarkeit. Diese Karten müssen in Planungsprozesse, besonders in der Bauleitplanung, integriert werden, um Überschwemmungsgebiete nicht zu unterschätzen und neue Baugebiete sicher zu planen.
Zukunftsfähiges Regenwassermanagement: Die Schwammstadt
Ein modernes Regenwassermanagement nach dem Schwammstadtprinzip ist essenziell. „Regenwasser sollte vor Ort gespeichert werden, um es in Trockenzeiten nutzen zu können", erklärt der Experte. Dachbegrünung, Versickerung und Zisternen sind effektive Maßnahmen, um sowohl Starkregenprobleme als auch Hitze und Trockenheit zu bekämpfen. Dies sei besonders in niederschlagsärmeren Regionen wie Berlin notwendig.
Die Techniken für nachhaltiges Regenwassermanagement sind bekannt und erprobt, doch veraltete Regelwerke und auf Entwässerung fokussierte Verwaltungsprozesse bremsen deren Umsetzung. „Die öffentliche Hand muss hier mit gutem Beispiel vorangehen", fordert Sieker.
Aktuelle Forschung und individuelle Maßnahmen
Im Forschungsprojekt „Blue-Green-Streets“ wird an der klimaresilienten Gestaltung von Straßen gearbeitet. Ein weiterer Forschungsfokus liegt auf der intelligenten Steuerung von Regenwasserspeichern, um das Regenwasserdilemma zu lösen.
Jeder Einzelne kann ebenfalls beitragen: „Informieren Sie sich über Risiken und treffen Sie Vorsorge, z.B. durch Schutz von Eingängen und Kellerräumen", rät der Experte. „Auch einfache Maßnahmen wie Regentonnen oder Regenwasserkaskaden sind sinnvoll."
Lesen Sie das vollständige Interview mit Prof. Dr. Heike Sieker https://www.tu.berlin/go266944/ und erfahren Sie mehr über effektive Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen und zur nachhaltigen Nutzung von Regenwasser.
Kontakt:
Hon.-Prof. Dr. Heiko Sieker
TU Berlin
Institut für Bauingenieurwesen
Fachgebiet für Wasserwirtschaft und Hydrosystemmodellierung
E-Mail: h.sieker@sieker.de
Heiko Sieker, Honorarprofessor an der TU Berlin
Privat
Angelegte Mulden zur Straßenentwässerung bei Starkregen in der Rummelsburger Bucht in Berlin
Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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