Während die Heavy-Metal-Welt auf das Wacken Open Air blickt, offenbart sich eine faszinierende Wahrheit: Der Metal-Kosmos erstreckt sich an diesem Wochenende weit über Wacken hinaus. Denn gleichzeitig finden in Deutschland weitere Metal-Festivals statt. Ob dies ein unglücklicher Zufall, riskantes Wagnis oder strategischer Coup ist, erläutert Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer, Professor für Kommunikationsmanagement und Experte für Festivalmanagement an der IST-Hochschule für Management in Düsseldorf. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Tom Naber forscht und lehrt er die Managementaspekte von Open-Air-Musikveranstaltungen.
Bauer hat in mehreren Interviews mit Veranstaltern beleuchtet, wie durchdachte Eventplanung weit mehr ist als reine Logistik. „Die parallele Durchführung von Metal-Festivals am Wacken-Wochenende ist ein gezielter strategischer Schritt, der verschiedene Vorteile vereint“, erklärt der Festivalprofessor. Während viele Bands für Wacken bereits in Deutschland sind, nutzen kleinere Festivals diesen Umstand, um ihre eigenen Shows zu organisieren. Dies reduziert nicht nur Kosten beispielsweise für die Anreise nach Deutschland, sondern erhöht auch die Verfügbarkeit hochwertiger Acts am selben Wochenende.
Besonders spannend ist die Zielgruppendiversität, die diese Parallel-Festivals ansprechen. Sie konzentrieren sich oft auf ein einzelnen Metal-Subgenre, Death Metal beispielsweise. Während das Wacken Open Air von vielen als kommerzielles Großevent wahrgenommen würde, richteten sich spezialisierte Festivals also bewusst an Fans, die nach einer echteren Erfahrung suchen. „Trve“ lautet der Fachbegriff hierfür in der Metal-Szene, um die Authentizität innerhalb der Szene zu betonen. Das Wort kommt vom Englischen „true“ für wahrhaft, wird aber szenig mit historisierendem „v“ statt „u“ geschrieben.
Warum ist diese Wahrhaftigkeit so wichtig? Die parallel zu Wacken stattfindenden Festivals bieten eine authentische Atmosphäre, die oft durch die großen Massen und das breit aufgestellte Line-Up und Programm in Wacken überdeckt wird. „Für wahre Metal-Puristen sind diese kleineren, genre-spezifischen Events also die perfekte Alternative“, so der Festivalprof.
Zudem ist Wacken regelmäßig ausverkauft, was dazu führt, dass viele Metal-Fans leer ausgehen. „Die parallelen Festivals bieten diesen Fans eine willkommene Möglichkeit, dennoch an einem Metal-Event teilzunehmen“, so Bauer weiter. Trotz der scheinbaren Konkurrenz sind auch die kleineren Festivals oft ausverkauft. Sie erhalten durchweg positives Feedback von Fans und Bands.
Und was hat das alles mit Festivalmanagement zu tun? „Durch diese strategische Planung und das tiefe Verständnis für die Bedürfnisse der Metal-Fans beweisen die Veranstalter, dass erfolgreiches Festivalmanagement viele komplexe Aspekte beinhaltet“, so Bauer. „Ein Metal-Festival am Wacken-Wochenende zu veranstalten, ist also kein unglücklicher Zufall und auch kein riskantes Wagnis, sondern cleveres Festivalmanagement.“
Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer
E-Mail: mjbauer@ist-hochschule.de
Tel.: +49 211 86668 6025
https://www.ist-hochschule.de/master-kommunikationsmanagement
https://www.wacken.com/de/
Prof. Dr. Matthias Johannes Bauer (links) und Tom Naber (rechts) von der IST-Hochschule für Manageme ...
IST-Hochschule für Management
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften
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