Nachhaltige Verpackungsmaterialien statt Wegwerfen von Einwegverpackungen sind heute das Ziel einer zeitgemäßen Logistik. Ein neues Konzept für eine vollständig werkstofflich rezyklierbare Mehrwegtransportlösung des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF und der Berges GbR in Darmstadt wurde gemeinsam mit der G & H GmbH Rothschenk, der TURTLEBOX GmbH und der UVEX SAFETY GROUP GmbH & Co. KG im Praxiseinsatz erfolgreich getestet. Zusätzliche Entwicklungspartner für weitere, individualisierte Anwendung werden gesucht.
Moderne Logistik soll nachhaltige Logistik sein. Für den Schutz von Ladungsgütern kommen in der Umverpackung häufig noch Einwegkartonagen, Luftpolster, Wellpappe, Holzwolle oder Kunststoffflocken und -folien zum Einsatz. Vor allem ein Recycling der verwendeten Füllstoffe rechnet sich häufig nicht: Es sind nicht nur die hohen Kosten für das stoffliche Recycling, auch die Transportwege für die Entsorgung und die Aufbereitung müssen berücksichtigt werden. Ein Umdenken zu einem Mehrwegsystem ist unbedingt erforderlich.
Mehrweg-Transportbox aus leicht recycelbarem Monomaterial
Intelligente Mehrwegsysteme, die gleichzeitig einen umfassenden Transportschutz sicherstellen, bieten sich hier als Alternative zu den weit verbreiteten Einwegverpackungslösungen an. Vor diesem Hintergrund wurde ein Konzept einer neuartigen, vollständig werkstofflich rezyklierbaren Mehrwegtransportbox (aus sortenreinem Monomaterial) mit eingebautem Ladungsschutz entwickelt. Ein erster sehr erfolgreicher Praxistest liegt nun vor. Das Konzept hat die Berges GbR gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF entwickelt. Die G & H GmbH Rothschenk und die TURTLEBOX GmbH haben daraus eine Demonstrator-Serie entworfen und gefertigt. Die UVEX SAFETY GROUP GmbH & Co. KG hat die Transportboxen anschließend im logistischen Alltag erprobt.
Effiziente Arbeitsvorgänge überzeugen im Praxistest
In einer faltbaren und robusten Transportbox befindet sich ein reversibel aufblasbares Luftpolster, das sich beim Aufblasen um das empfindliche Packgut legt und für einen stabilen Transportschutz sorgt. Eine erste Demonstrator-Serie wurde 30 Tage lang bei der UVEX SAFETY GROUP GmbH & Co. KG in Kooperation mit einem Logistikdienstleister im intralogistischen Pendelverkehr getestet. Die Packer beurteilen den Aufbau der Kisten und das Beladen als auch die Warenentnahme und Abbau der Kiste als einfach. Die Arbeitsvorgänge sind mindestens gleich schnell oder sogar schneller als die bisherigen Pack- und Entpackvorgänge mit Kartonagen und Einwegfüllstoffen. Das gesamte Verpackungsmaterial ließ sich einsparen und keine zusätzlichen Investitionen in die Versandlogistik waren notwendig. Die direkte Implementierung in die Logistikprozesse war problemlos möglich. Der leere Rückversand erfolgte unkompliziert und platzsparend, da das Transportsystem nach dem Ablassen der Luft aus dem Polster vollständig faltbar ist. Der Schutz des zerbrechlichen Inhaltes war vollständig gewährleistet.
Zusätzliche Entwicklungspartner für weitere, individualisierte Anwendung gesucht
Das Partnerkonsortium möchte das Gesamtsystem erweitern und optimieren. Hierfür werden interessierte zusätzliche Anwendungspartner aus verschiedenen Branchen gesucht. Dabei können noch diverse Möglichkeiten zur gemeinsamen Weiterentwicklung für den Anwendungsfall maßgeschneidert werden: Die Transportbox und die Polsterung lassen sich entsprechend individuellen Anforderungen an Mechanik oder physikalische Eigenschaften wie Antistatik oder Lebensmittelverträglichkeit ausrüsten. Außerdem können die recycelbaren Transportboxen individuell gestaltet und für Werbezwecke genutzt werden.
Ein möglicher Einsatz kann sowohl bei Business to Business als auch bei Business to Consumer Transporten erfolgen. Insbesondere der Transport von empfindlichen Produkten kann von diesem System profitieren.
Kontakt: Dr. Christian Schütz wird am 24. September 2024 auf der FACHPACK in Nürnberg unterwegs sein, bei Interesse: innovative-transportbox@lbf.fraunhofer.de
Dr. Christian Schütz, christian.schuetz@lbf.fraunhofer.de
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Ursula Raapke
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter
Chemie, Kunst / Design, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
Deutsch
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