Extrem kalt muss es sein, damit sich Schneealgen wohl fühlen. Die Mikroalgen sind Überlebenskünstler - sie haben sich sehr gut an arktische Temperaturen angepasst. In schwer zugänglichen Gletschern und Schneefeldern Spitzbergens sind Prof. Dr. Günter Fuhr, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik IBMT und Dr. Thomas Leya dem Geheimnis der Extremophilen auf der Spur (Expedition vom 25. Juli bis 7. August).
Die Berliner Arbeitsgruppe Extremophilenforschung des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik IBMT reist Ende Juli/Anfang August nach Spitzbergen (Svalbard). Hauptziel der 9. Polarexpedition, die von der DFG durch Sachmittel gefördert wird, ist diesmal die arktische Ostküste Spitzbergens. Mit Genehmigung des Gouverneurs von Svalbard werden Prof. Dr. Günter Fuhr und Dr. Thomas Leya die schwer zugänglichen Gletscher und Schneefelder auf der Suche nach Schneealgen durchforsten.
Schneealgen sind kälteliebende Mikroalgen, die sich sehr gut an tiefe Temperaturen angepasst haben. Die 1999 am Institutsteil Biomedizinische Technik AMBT in Berlin gegründete Sammlung kryophiler Algen (CCCryo Culture Collection of Cryophilic Algae) stellt eine einzigartige Bioressource für die Extremophilenforschung in Deutschland und Europa dar.
Die Forscher erweitern die Kultursammlung durch die Algen und Algenstämme aus der Hocharktis und Antarktis und untersuchen zur Zeit verstärkt kälteaktive Enzyme und sekundäre Pigmente wie Carotinoide. Leistungsstarke Mikroskope und Digitalkameras der Firma Olympus, die diese Expedition gerätetechnisch unterstützt, ermöglichen detaillierte Untersuchungen und genaue Dokumentation der Algen vor Ort. Ein neues Arbeitsziel nach dieser Expedition wird die Sicherung der Algenbank auf Basis einer Tieftemperaturkon-servierung in flüssigem Stickstoff bei Temperaturen unter -180 °C, die derzeit für tierische Zellen in unseren Teilinstituten St. Ingbert und Sulzbach (Saarland) realisiert wird (Europäische Kryoforschungsbank EUROCRYO). Die nächste Expedition ist bereits für 2006 in das Dallman Labor in der Antarktis geplant.
Ansprechpartnerin:
Dr. Stephanie Schwarz
Telefon: 0 30 / 20 93-86 34, Fax: -86 35, stephanie.schwarz@ibmt.fraunhofer.de
Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik Medizinische Biotechnologie (AMBT) am Zentrum für Biophysik & Bioinformatik
Humboldt-Universität
Invalidenstraße 42
10115 Berlin
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Informationstechnik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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