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22.12.1998 11:48

Virtuelle Litfaßsäulen - Projektvorschlag der Uni Stuttgart für Next Generation Internet ausgewählt

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Hardwarespende für "Next Generation Internet":
    Virtuelle Litfaßsäulen

    Im Frühjahr 1998 wurde von der amerikanischen Firma Hewlett-Packard die 'Pan European Grants Initiative' ausgeschrieben, mit der zum einen die Lehre insbesondere in den Ingenieur- und Naturwissenschaften unterstützt werden soll, mit der aber auch wissenschaftliche und technische Entwicklungen gefördert werden sollen. 150 europäische Universitäten waren aufgefordert, Projektvorschläge zum Thema 'Next Generation Internet' einzureichen. Aus 70 Einreichungen wurden 25 ausgewählt, darunter auch der Projektvorschlag der Universität Stuttgart.

    Virtuelle Litfaßsäulen
    Der Stuttgarter Projektvorschlag, die "Virtuelle Litfaßsäule", kam aus der Abteilung 'Verteilte Systeme' des Instituts für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner (IPVR) von Professor Dr. Kurt Rothermel. Der Projektvorschlag geht davon aus, daß Informationsangebote in zukünftigen Generationen des Internet einerseits allgegenwärtig verfügbar sind und anderereseits abhängig von der aktuellen Umgebung des Benutzers aufbereitet werden können. So könnte sich ein Reisender unterwegs über die historischen Gebäude der vorüberziehenden Stadt informieren, das Angebot des Museums studieren oder gleich im Hotel ein Zimmer buchen, dessen Klimaanlage er auf eine gewünschte Temperatur einstellen kann. Ein solches System könnte seinen Benutzer aber auch aktiv auf etwas aufmerksam machen, etwa auf die gleichzeitige Anwesenheit eines Geschäftspartners auf einer Messe.

    Ortsbezogene Angebote
    Bei einer virtuellen Litfaßsäule handelt sich um ein Objekt, welches einerseits nur virtuell, also als Datenstruktur in einem Rechner existiert. Gleichzeitig wird diesem virtuellen Objekt aber eine konkrete Position in der realen Welt zugeordnet. Eine virtuelle Litfaßsäule könnte zum Beispiel dem Hauptbahnhof, eine andere dem Museum und dem Hotel zugeordnet sein. An der virtuellen Litfaßsäule können nicht nur elektronische Dokumente, sondern auch Programme zur Interaktion mit einem Dienstanbieter, etwa die Zimmervermittlung, angebracht sein. Virtuelle Litfaßsäule sollen nur innerhalb einer gewissen Umgebung wahrnehmbar sein oder nur Informationen mit Bezug zu dieser Position vermitteln. Der Zugriff auf diese räumlich fokussierten Angebote wird über tragbare Computer oder intelligente Funktelefone erfolgen, wie sie in den nächsten Jahren auf den Markt dringen werden.

    Mobile Computing Labor
    Das Projekt 'Virtuelle Litfaßsäule' der Stuttgarter Wissenschaftler soll innerhalb der Projektlaufzeit von einem Jahr realisiert werden. Für die Durchführung des Projekts wurde mit Unterstützung von Hewlett Packard ein 'Mobile Computing Labor' eingerichtet, das neben stationären Arbeitsplatzrechnern auch über Laptops und Handheld-Rechner verfügt. Dazu kommt ein DGPS-Empfänger zur Positionierung von Objekten im Freien und ein Funknetz für den mobilen Datenaustausch innerhalb von Gebäuden. Mit diesen Komponenten können nun Szenarien entwickelt werden, mit denen der mobile Zugriff auf virtuelle Litfaßsäulen erforscht werden kann. Seit Beginn des Wintersemesters ist das Mobile Computing Labor fertig eingerichtet und wird auch über das Projekt hinaus von vielen Studierenden der Softwaretechnik und der Informatik nachgefragt.

    Infrastruktur erforschen
    Virtuelle Litfaßsäulen sind aber nur ein Anwendungsbeispiel für eine ganze Klasse neuartiger Anwendungen, die auf die Bedürfnisse mobiler Anwender zugeschnitten sein werden. Die Wissenschaftler arbeiten derzeit an dem Entwurf einer geeigneten Infrastruktur, mit der die vielfältigen Aufgaben solcher mobilen Anwendungen unterstützt werden sollen. Eine solche Infrastruktur zur Unterstützung mobiler Anwendungen wird derzeit am Institut für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner im Rahmen eines übergeordneten Projektes, dem nexus-Projekt, in der Abteilung 'Verteilte Systeme' entworfen.
    http://www.informatik.uni-stuttgart.de/ipvr/vs/projekte/nexus.html

    Kontakt:
    Dr. Markus Schwehm, , IPVR, Breitwiesenstr 20 - 22, Universität Stuttgart, IPVR,
    Tel: 0711/7816275 (Büro), 0171/8374341 (mobil)
    Email: Markus.Schwehm@informatik.uni-stuttgart.de


    Weitere Informationen:

    http://www.informatik.uni-stuttgart.de/ipvr/vs/projekte/nexus.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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