idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.07.2004 09:49

Kernfragen, die die Menschen schon immer bewegt haben

Stefanie Hahn Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Bonner Pfarrer Hermut Löhr auf die Professur für Neues Testament an der Universität Jena berufen

    Jena (26.07.04) Mit einem Bein steht Prof. Dr. Hermut Löhr noch in der Gemeindearbeit. In seiner Eigenschaft als Pfarrer engagiert er sich in der Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinde Bonn-Holzlar. Er bringt den Jugendlichen die Geschichten der Bibel näher oder lädt anlässlich der "Nacht der offenen Kirche" zur Diskussion über Luther mit Vorführung des neuen Lutherfilms ein. In seiner neuen Eigenschaft als Professor an der Friedrich-Schiller-Universität Jena erörtert er mit Studierenden die Bedeutung der "Zehn Gebote" oder welche Relevanz das leere Jesusgrab für die moderne Theologie hat. Der Theologe ist jetzt auf die Professur für Neues Testament berufen worden.

    In einem Pfarrerhaushalt groß geworden, fand Löhr zeitig den Zugang zum christlichen Glauben. Er studierte evangelische Theologie und Geschichte an den Universitäten in Bonn, Tübingen, Heidelberg und Straßburg. In seiner Promotion (1993, Bonn) befasste er sich mit dem wenig bekannten Hebräerbrief. Der 40-Jährige schaut jedoch gerne bei seiner Forschung über den Tellerrand der Texte im Neuen Testament hinaus. So widmete er sich in seiner Habilitation (2001, Bonn) einem außerkanonischen Text. "Der Clemens-Brief vom Ende des 1. Jahrhunderts nach Christus gilt als ,missing link' zwischen den frühchristlichen und altkirchlichen Traditionen", erklärt Löhr. Als historisch arbeitender Theologe ist es für ihn selbstverständlich, heidnisch-antike Quellen oder jüdische Texte für die Forschung heranzuziehen. Doch nicht nur nach hinten, sondern auch seitwärts zu anderen Fächern schweift sein Blick. So interessiert ihn, wie der Apostel Paulus etwa von den deutschen Philosophen wahrgenommen wird oder ob es im Buddhismus eine Entsprechung zur Bergpredigt gibt.

    Neben solcher Forschungsarbeit bleibt für ihn die Erdung in der Gemeinde wichtig. "Hier treffe ich wieder auf die Kernthemen Liebe und Tod, Freundschaft und Feindschaft, Sinn des Lebens, zu denen das Neue Testament eine Aussage trifft", sagt Löhr. "Über die Zeiten hinweg hadern die Menschen mit Gott, zweifeln und verzweifeln an ihm." Hier kann der Theologe Kraft seines Wissens und seines Amtes raten und helfen.

    Damit auch in Zukunft noch Ratsuchende den Weg in die Kirche finden, versucht er insbesondere Jugendliche zwanglos an den Glauben heranzuführen. Er hat bemerkt, dass die Vorbildung durch das Elternhaus kaum noch vorhanden ist. "Wenige Schüler wissen, wie ein Gottesdienst abläuft, was das Abendmahl bedeutet und warum man betet. Auch die religiöse Bildung der Eltern ist irgendwann nach der Konfirmation auf der Strecke geblieben", sagt der Theologe. Anstatt dies nur zu konstatieren, werden in der Gemeinde spezielle Grundschulgottesdienste, Familiengottesdienste oder Krabbelgottesdienste durchgeführt. "Gerade wenn Kinder geboren werden, regt das die Eltern zur Reflexion über Glauben und Werte an", erklärt Löhr das besondere Angebot für junge Eltern.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Hermut Löhr
    Theologische Fakultät der Universität Jena
    Fürstengraben 6, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 941125
    E-Mail: hermut.loehr@uni-jena.de oder ute407@mailin.uni-bonn.de


    Bilder

    Prof. Dr. Hermut Löhr (Foto: privat)
    Prof. Dr. Hermut Löhr (Foto: privat)

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Hermut Löhr (Foto: privat)


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).