Der Fraunhofer IPA-Ansatz einer teambasierten, interaktiven Produktionssystemplanung bringt nicht nur alle Experten mit einer gemeinsam verständlichen Kommunikationsplattform an einen Tisch. Er ermöglicht auch eine objektive Auswertung der Ergebnisse durch High-End-Bewertungssysteme.
Durch Teamarbeit in Unternehmen kann die Effizienz gesteigert werden. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn die durch das Team zu lösenden Aufgaben zu komplexen, unscharfen Entscheidungssituationen führen. Ein typischer Fall ist die Planung von Produktionssystemen: Hier werden mittel- bis langfristige Strukturen in Unternehmen festgelegt. Die Lösung dieser Aufgabe bedarf eines vielschichtigen Know-hows und der Berücksichtigung von schwer zu fassenden, interdependenten Rand- und Rahmenbedingungen.
Trotzdem überwiegt in der heutigen Planung von Produktionssystemen die Einzelarbeit, die nur durch gelegentliche Zusammenkünfte und Planungsmeetings unterbrochen wird. Eine durchgängige gemeinsame Arbeit an einem Modell und die sofortige Übernahme und Bewertung der Ergebnisse in den Planungsmeetings ist bis heute eher selten.
Aus diesem Grund hat das Fraunhofer IPA in Zusammenarbeit mit dem Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb der Universität Stuttgart (IFF) und der ETH-Zürich einen Planungsansatz erarbeitet, der eine durchgängig teambasierte Planung ermöglicht und gleichzeitig die Vorteile bestehender, auf Einzelarbeit ausgerichteter Systeme nutzt.
Dieser geänderte Planungsansatz basiert auf einer von der ETH-Zürich entwickelten, neuartigen Benutzerschnittstelle, die mit Hilfe einer modernen Bilderkennungs- und Präsentationstechnik die Beschränkung der Einzelarbeitsplätze aufhebt. Alle betroffenen Mitarbeiter können mit den Planungs- und Fachexperten im Team an einem herkömmlichen Tisch, in einem gemeinsamen Planungsbereich die Anzahl und Anordnung von Maschinen, Anlagen und Bereichen interaktiv festlegen und sich mittels einer installierten Kamera im geplanten dreidimensionalen Raum bewegen.
Parallel dazu wird im Hintergrund ein DV-Modell des geplanten Bereiches berechnet, das unmittelbar an gängige CAD und Materialfluß-Programme übergeben wird und sofort die Auswirkungen der gemeinsamen Änderungen darstellt. Darüber hinaus ermöglicht das Modell die fachspezifische Detaillierung und stellt gleichzeitig sicher, daß kein Informationsverlust zwischen der gemeinsamen Arbeit im Team und der Einzelarbeit durch die Fachspezialisten entsteht. Vorbereitete Teilmodelle aus der Kapazitäts-, Flächenbedarfs- und Lagerplanung können direkt an das System übergeben werden, was die verlustfreie Informationsweitergabe von Vorarbeiten in die Teamarbeit ermöglicht.
Durch diesen teambasierten, interaktiven Planungsansatz werden die Zeitverluste in der Planung von Produktionssystemen deutlich reduziert und die Akzeptanz des Planungsergebnisses durch die Fachspezialisten erhöht. Dies führt nicht zuletzt aufgrund einer verbesserten Abstimmung der Teilpläne auch zu einer Reduktion der Kosten für die gewählte Planungsvariante.
Ihre Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPANobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Dipl.-Kfm. Ralf von Briel, Telefon 0711/970-1171, Telefax 0711/970-1009, e-mail rvb@ipa.fhg.de
Dipl.-Ing. Torsten Aschekowski, Telefon 0711/970-1159, Telefax 0711/970-1009, e-mail tka@ipa.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Maschinenbau, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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