Vom 19. bis 28. Juli 2004 an der Justus-Liebig-Universität Gießen
Wie viel Wasser in unseren Bächen und Flüssen fließt und welche Qualität das Gewässer hat kann heutzutage mit Computermodellen zuverlässig dargestellt und vorhergesagt werden. Für die Umweltforschung sind Simulationsmodelle inzwischen unverzichtbar geworden. So dreht sich auch in dem Modell SWAT (Soil and Water Assessment Tool) alles um das Wasser.
Besonders hilfreich sind Computermodelle bei der Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die seit 2001 in Kraft getreten ist. Diese Richtlinie soll dem Gewässer- und Grundwasserschutz in Europa neue Impulse verleihen. Ziel ist die Verbesserung der Oberflächengewässer und der Grundwasservorkommen, die Förderung einer nachhaltigen Nutzung sowie der langfristige Schutz der Wasserressourcen. Neu ist unter anderem die Forderung des "guten Zustandes" für alle Gewässer. Dazu zählt auch, dass unsere Flüsse und Seen wieder Badewasserqualität bekommen. Über Staats- und Ländergrenzen hinweg sollen künftig die Gewässer durch ein koordiniertes Vorgehen innerhalb der Flussgebiete bewirtschaftet werden. Das heißt, dass die Verwaltung sich künftig nicht mehr nach den Ländergrenzen richten soll, sondern nach Flusseinzugsgebieten. Für diesen Einsatzbereich sind Modelle wie SWAT ein unverzichtbares Hilfsmittel.
Um sich auf diese Aufgaben vorzubereiten, nehmen derzeit zwölf Fachleute aus sieben Ländern an der ersten europäischen "SWAT Summer School" teil, die an der Universität Gießen durchgeführt wird. Während des Einführungskurses in der ersten Woche vom 19. bis 23. Juli 2004 wurden die Teilnehmer in die Grundlagen der Nutzung von SWAT eingeführt und intensiv trainiert. Der Fortgeschrittenkurs in dieser Woche vom 26. bis 28. Juli dient dem vertieften Austausch zwischen Entwicklern und Anwendern des Models SWAT aus zahlreichen internationalen Projekten. Während ihrer Fortbildung haben die Teilnehmer ausgiebig Gelegenheit, am Computer in simulierten Gewässern zu "baden".
Die "SWAT Summer School 2004" wird vom Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement der Justus-Liebig-Universität Gießen gemeinsam mit der SWAT- Entwicklergruppe der University of Texas durchgeführt. Die Leitung liegt in den Händen von Prof. Dr. Srinivasan (Texas) sowie Dr. Huisman und Dr. Breuer (beide Universität Gießen).
Kontakt:
Prof. Dr. Hans-Georg Frede
Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement
IFZ für Umweltsicherung
Heinrich-Buff-Ring 26-32
35392 Gießen
Tel.: 0641/99-37380
E-mail: hans-georg.frede@agrar.uni-giessen.de
Dr. Lutz Breuer
Tel.: 0641/99-37395
E-mail: lutz.breuer@agrar.uni-giessen.de
Dr. Sander Huisman
Tel.: 0641/99-37385
E-mail: sander.huisman@agrar.uni-giessen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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