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27.07.2004 14:40

Zentrum für Lehrerbildung an der Uni eingerichtet

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Die Tätigkeit als Lehrer ist ohne regelmäßige Fortbildung undenkbar. Zudem erwarten die Schüler von ihren Lehrern auch fundierte Auskünfte zu aktuellen Fragen, die über das Unterrichtsfach hinausgehen. Hier ist ein Angebot zur allgemeinen Weiterbildung gefragt. Um diesen Anforderungen gerecht werden zu können, wurde an der Universität Würzburg ein "Zentrum für Lehrerbildung" gegründet.

    Die Universität Würzburg ist neben der Uni München die einzige Universität in Bayern, die in ihrem Fächerkanon das gesamte Spektrum der Lehrerbildung abdeckt - von der Förderschule über die Grund- und Hauptschule bis zu Realschule und Gymnasium. Darüber hinaus bestehen seit langem enge Kontakte zwischen der Uni Würzburg und den Schulen in der Umgebung.

    Unipräsident Axel Haase stellte das neue Zentrum bei einem Pressegespräch vor. Ihm zufolge können sich die Universitäten nicht allein auf die Abnahme der Lehramtsprüfungen beschränken. Mit dem erfolgreich absolvierten Staatsexamen beginne für die Lehrer eine nahezu 40-jährige Berufstätigkeit. Während dieser langen Zeit verliere der im Studium vermittelte Stoff zwangsläufig seine Aktualität.

    Die bisherigen Fortbildungsangebote für Lehrer, so der gewählte Sprecher des neuen Zentrums, Ulrich Sinn, seien in der Regel durch Initiativen einzelner Dozenten und ihrer Ansprechpartner an den Schulen zu Stande gekommen. Um diese Aktivitäten zu koordinieren, zu sichern und weiterzuentwickeln, wurde das Zentrum gegründet.

    Wie Sinn betonte, kann das Zentrum nur funktionieren, wenn aus den Schulen heraus konkrete Wünsche geäußert werden: Wo besteht Bedarf für Fortbildungen? In welchen Punkten kann die Ausbildung der Lehrer noch besser werden? Das Zentrum für Lehrerbildung sei nicht als Angebot zu verstehen, das nur aus der Universität heraus komme. Stattdessen verfolge es das Ziel, alle Beteiligten in der Universität, den Schulen und allen weiteren regionalen und überregionalen Bildungseinrichtungen zusammenzuführen. Gemeinsam will man dann die fachlichen, didaktischen, erziehungswissenschaftlichen und schulpraktischen Komponenten der Lehrerbildung fördern. Von besonderer Bedeutung sei dabei, dass eine enge Zusammenarbeit mit den staatlichen Schulbehörden erreicht worden sei. Entsprechend dieser Zielsetzung ist das Zentrum in drei Abteilungen untergliedert:

    * Die Abteilung I widmet sich der Lehrerausbildung. Zu ihren vordringlichen Aufgaben gehört die Weiterentwicklung der Lehramtsstudiengänge, konkret die unmittelbar bevorstehende Umstellung auf ein "modulares Studiensystem". Sie hält Kontakt zu den Referendaren in der 2. Phase der Lehrerausbildung.

    * Die Abteilung II widmet sich der Fort- und Weiterbildung der Lehrer. In Kooperation mit den für die Fortbildung zuständigen Behörden (Schulabteilung der Regierung von Unterfranken; Ministerialbeauftragte für Realschulen und Gymnasien in Unterfranken) wirkt sie an der Koordinierung von fachwissenschaftlichen, fachdidaktischen und erziehungswissenschaftlichen Fortbildungsveranstaltungen für alle Schularten, Fach- und Lernbereiche mit. Desgleichen unterstützt sie die Fortbildung von Praktikumslehrern, Seminarlehrern und -rektoren.

    * Die Abteilung III widmet sich der Bildungsforschung. Neben der fachdidaktischen Forschung ist hier besonders die Intensivierung der erziehungswissenschaftlichen und pädagogisch-psychologischen Forschung gemeint, die an der Universität Würzburg schon jetzt ein ausgezeichnetes Profil besitzt.

    In den Gremien des Zentrums (Vorstand und Abteilungen) wirken jeweils Vertreter der Fachwissenschaften, der Fachdidaktiken, der Erziehungswissenschaften sowie der Schulbehörden zusammen. Die Mitgliedschaft im Zentrum können auf Antrag neben aktiven und ehemaligen Mitgliedern der Uni Würzburg auch Personen erwerben, die außerhalb der Universität in Bildungseinrichtungen und in der Lehrerausbildung tätig sind.

    Das Zentrum für Lehrerbildung will sich bei seinen Aufgaben von einem externen, international besetzten Beirat beraten, unterstützen und auch regelmäßig evaluieren lassen. Dem Beirat sollen jeweils ein Vertreter aus dem Bereich der Wissenschaft, der Schule, der Politik/Administration, der Wirtschaft/Industrie- und Handelskammer und aus dem Bereich der Medien angehören.

    Dem gewählten Gründungsvorstand gehören für die Hochschulleitung Vizepräsident Ulrich Sinn, für den Bereich der Fachwissenschaften Wolfgang Riedel, für den Bereich der Fachdidaktiken Dieter Böhn, für den Bereich der Erziehungswissenschaften Margareta Götz und für den Bereich der Schulbehörden Abteilungsdirektor Jürgen Röhling von der Regierung von Unterfranken an. Letzterer wurde zudem als stellvertretender Sprecher des Zentrums gewählt.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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